Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Middel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 17. Juli 2005
Bei Webstories eingestellt: 17. Juli 2005
Anzahl gesehen: 2909
Seiten: < 1

Wie gefallene Engel liebten wir uns durch die Hölle der Vergänglichkeit. Ewig zu leben widerstrebte uns, doch für ewig zu lieben hatten wir uns geschworen. Und nun hungern wir uns durchs Tal der Unnahbarkeit, jeder für sich. Der Wind, der mir ins Gesicht weht, hat dich noch nicht erreicht. Doch auch du wirst ihn spüren, wenn er kälter wird – und stärker. Noch ist er schwach und warm, leicht zu verwechseln mit einer wohltuenden Abendbrise nach einem langen, heißen Tag.

Doch es ist nicht der Wind, der mir Angst macht. Er hat alleine keine Macht. Es ist die Angst, die den Wind macht. Und je stärker sie wird, desto mehr Kraft bekommt er. Die Angst zu verlieren, was uns ausmachte. Und im Wissen, dass gerade diese Angst der Auslöser sein könnte, verlieren wir den Halt, den wir uns gaben.

Zusammen waren wir mehr ... Mehr Liebe ... Mehr Treue ... Mehr Verlässlichkeit ...

Wir stahlen uns die Zeit, die wir zum Lieben brauchten. Und ohne ein einziges gesprochenes Wort philosophierten wir uns durch die Nacht. Wir schrieben uns gegenseitig Liebesbriefe ins Herz. Doch unser Diebesgut wurde rarer und die Innigkeit schwand. Wir verstanden unsere Briefe nicht mehr und Zeit für Erklärungen wurde getauscht gegen wortlose Unverständnis.

Und trotzdem möchten wir nicht loslassen. Ist es die Erinnerung an unser Versprechen? Sind es die noch vorhandenen Gefühle? Oder einfach nur die Furcht vor Einsamkeit und die damit verbundene Frage: Ewig zu leben widerstrebt uns, ewig zu lieben auch?
Punktestand der Geschichte:   204
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Kommentare zur Story:

  Mit dem Komma, da hast du Recht. Hab's verbessert ... thx!

Das Zweite heißt "wOrtlose Unverständnis", das stimmt schon so!  
Middel  -  22.01.08 14:42

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  oops, da war das Programm schneller als ich ;-)
.. die deN Wind macht

Zwar ein wenig gestrauchelt aber problemlos deinen lyrischen Text genießen konnte

Shan

(so, jetzt bin ich fertig :P)  
Shannon O'Hara  -  05.01.08 17:16

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  Huhu Middle,
starke Gefühle in wenigen Zeilen, prima :-)
Zwei kleine Unschönheiten ließen mich ein wenig strauchel:
"... die Angst (Komma) die dem Wind macht."
und "wertloseS Unverständnis"  
Shannon O'Hara  -  05.01.08 17:14

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  Die anderen Leser haben quasi schon Alles gesagt. Ausdrucksstarke Worte!Gruß Sabine  
Sabine Müller  -  11.07.07 11:41

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  tief berührte, beeindruckte, sprachlose fünf -
herrlich welche kraft diese - deine - generation ins wort bringt!
lg
ursula  
kalliope-ues  -  15.04.07 13:50

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  Nur 5 mehr nicht  
Unbekannt  -  12.07.06 14:38

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  .  
Sofi Díaz  -  03.05.06 08:54

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  Es war das erste Gedicht das ich von dir gelesen habe und es hat mich sehr bewegt. Darin steckt eine Wahrheit die ich kenne...Weiter so  
Ronja  -  17.03.06 16:46

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  wow.
ich höre jetzt besser auf, deine texte zu lesen, sonst gibt es heute noch tränen ;)  
HijaDelSol  -  30.01.06 19:08

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  Ich sag mal an dieser Stelle für alle, die mir (postive oder negative) Kritik offenbaren DANKE!  
Middel  -  14.01.06 20:20

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  Schön.Berührend.
Ein Mehr an Kommentar ist nicht nötig.  
Silvia Masima  -  14.01.06 20:01

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  traurig, wahr und wundervoll umschrieben.
danke middel

gruß
die lady  
Lady D*Arbanville  -  22.07.05 00:25

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  ein schöner poetischer text.
so ist es wohl. aus angst vor "einsamkeit" und veränderung lassen viele menschen die dinge so, wie sie sind und nehmen frust und resignation in kauf.
fünf punkte
lg
rosmarin  
rosmarin  -  20.07.05 09:22

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  bin sprachlos
5pkt.  
jaana  -  18.07.05 16:01

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  ooh, Middel... total schön, so wie immer! :)
ich weiß echt nich, wie du das immer machst.....  
Vexo  -  18.07.05 15:31

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