Poetisches · Aktuelles und Alltägliches

Von:    Irmgard Schöndorf Welch      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. April 2005
Bei Webstories eingestellt: 5. April 2005
Anzahl gesehen: 2396
Seiten: < 1

Karel Woytila, Papst Johannes Paul II. ist am Samstag,

dem 2. April 2005 um 21:37 Uhr gestorben.











Als der Papst stirbt

kreisen die Gedanken der Christen

millionenfach

um ihren scheidenden Vater.

Im Geist suchen sie,

ihn zu berühren.



Er, der einst auf Erden ein 'Star' war,

ist längst schon ein todmüder Mann.



Der Papst stirbt.



Ein gewaltiger Einschnitt

ist dieser Tag

- so denken es viele -



Glockenläuten

Orgelbrausen

und Hymnengesang

lenken die Wünsche

der Menschenherzen

zum Firmament:

Wird Gott selbst

sich jetzt

-irgendwie -

der Welt offenbaren?



Der Papst geht

und Millionen halten

den Atem an.



Woytila.

Meine Achtung hatte er:

der Lenker, der Fels.

Bis zuletzt blieb ihm

sein Leuchten.

Ein Mann

gut für die Menschheit.

Ein weiser Mann.



Vielleicht ist GOTT ein Märchen,

das Deine Kirche

und Du, Papst,

uns aus Liebe

zum Trost

erzählten?



Hast du selbst immer

in Deiner Seele

daran geglaubt?





In Rom sehe ich Junge und Alte

aller Nationen und Kontinente,

wie sie sich

in Stille versammeln.



Nicht Schaulust treibt sie,

nein, ihre Seelen

hoffen auf Hilfe.

Die Menge giert nach Erlösung,

erfleht im Geheimen

das heilige Wunder.

Könnte es sein,

dass

ein Strahl der ewigen, göttlichen Klarheit

die Menschheit jetzt trifft?

Aber:

die Rettung bleibt aus.





Dann ist der Papst tot.

Ich spüre:

es war auch ihm nicht gegeben,

die Brücke zu schlagen zwischen uns

und dem

Ewigen Meister.
Seite 1 von 2       






Der Himmel bleibt leer

und meine Fragen

finden Antworten nicht.



Ich fürchte,

Gott ist

nach wie vor

fern.









*



gedacht und geschrieben in der Todesnacht des Papstes vor dem Fernsehschirm



*



Copyright Irmgard Schöndorf Welch







*
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Kommentare zur Story:

  Karel Woytila ?

In seinem schlichten Papamobil
- das ich nicht lache -
im Glaskäfig
spielte er gerne
den Gott auf Erden

Nonnen
die ihn sahen
fielen in Ohnmacht

wie schön ist es eigentlich
sich vom indoktrinierten Stimmvieh der Kirche
anhimmeln zu lassen ?

Hat da mal nicht jemand gesagt:
"Du sollst keinen anderen Gott neben mir haben"

Du scheinst Deinen irdischen Ersatzgott gefunden zu haben.

Eher geht ein Elefant durchs Nadelör
als ein selbstgefälliger Papst in den Himmel  
Marcuse  -  04.01.06 17:38

   Zustimmungen: 1     Zustimmen

  Danke, liebe Mareike fürs Lesen und Deinen Kommentar... Ja, der Anfang, ich werde mal sehen, was ich machen kann, so ganz gefällt er mir auch nicht. Ein bisschen dumpf und langatmig...

Liebe Grüße
Irmgard  
Inulove  -  09.04.05 17:50

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hallo irmgard,
mir gefällt dieses gedicht. es ist bewegend geschrieben, auch wenn ich nicht um den papst getrauert habe und auch einige aussagen so nicht so glaube, wie du sie beschreibst. aber das hat religiöse und nicht literarische gründe.
am anfang fand ich, dass zu viele partizipien auf einmal verwendet wurden. vielleicht kann man da ein oder zwei umschreiben.
ansonsten finde ich das gedicht echt sehr gut! ich mag es, wenn man auf aktuelle dinge bezug nimmt!  
Mareike Dörr  -  09.04.05 17:22

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