Liebe dort wo Hoffnung stirbt   13

Romane/Serien · Erotisches

Von:    Sofi      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 27. März 2005
Bei Webstories eingestellt: 27. März 2005
Anzahl gesehen: 2162
Seiten: 22

Die Tür ging auf und der grelle Lichtschein des Flurlichtes blendete sie, als der Schatten zweier Männer auf das Holzlaminat fielen.

Der eine machte Licht der andere schloss die Tür. Sie waren mitten in eine Art Diskussion vertieft, wobei einer von ihnen immer wieder nervend auf den anderen Einredete.

Obwohl sie deutlich in ihrer Sprache redeten konnte Lena sie nicht verstehen oder unterscheiden. Sie stand noch von den heutigen Ereignissen völlig unter Schock und befand sich in eine Art Trance. So bemerkte sie das eintreffen dieser kalt aussehenden Männer erst verspätet. Doch als sie es bemerkte schoss plötzlich blanke Angst in ihr hoch. Ihr wurde fast schlecht vor Angst, vor dem Ungewissen, denn zum Anfang konnte sie nichts sehen außer ihre Schatten, ihre Augen mussten sich erst an das künstliche Licht gewöhnen.

Obwohl sie die zwei Männer immer noch nur umrissartig erkennen konnte, fuhr sie plötzlich zusammen als sie diese skrupellose und unberechenbare Stimme des einen erkannte.

Der jüngere, jedoch größere und Brille tragende Typ, unterbrach abrupt das Gespräch als er Lena sah und wandte sich mit einem fragenden Blick zu seinem Partner.

„Ach ja, das hatte ich ganz vergessen dir zu erzählen. Die kleine haben wir vorhin Draußen gefunden. Sie saß hinter ein paar Büschen und kuckte sich das Schauspiel unten im Tal an. Die Männer dachten sie wär ’ne Spionin. Aber dafür war ihr Versteck nicht gut genug. Sie ist wahrscheinlich nur ’ne Touristin die sich verlaufen hat. Eigentlich hat sie ja Glück gehabt. Sie heißt Lena Stiel. Aber sei vorsichtig sie kratzt und beißt.Er macht einen Pause und lächelt sie widerwärtig an, der andere folgt immer noch fragend seinen fragend seinen Blick.

Lena saß mit Handschellen gefesselt, dreckigen Klamotten, verheulten Augen, die sich inzwischen an das Licht gewöhnt hatten, auf einen teuer aussehenden Couch. Die Knie an den Körper gezogen, so das sie auch ihren Kopf hinter diesen verstecken kann und die Arme vor den Beinen verschränkt, sah sie sich in einer Art Schutzposition in der ihr, so hoffte sie zu mindestens, niemand etwas antun könnte.

„Als wir mit den Verhör fertig waren hab ich sofort an meinen alten Freund Marc gedacht und das ich ihm zu seinem Geburtstag noch gar nichts geschenkt habe.
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Ich dachte du könntest deinen Spaß mit ihr haben. Hübsch ist sie ja."

Bei diesen Worten lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und sie musste sich zusammen reißen nicht hemmungslos los zu heulen. ‘Sie wurde einfach verschenkt wie eine Sklavin.’

Die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen sich, doch sie fand keinen Ausweg. Was sollte sie denn gegen einen zwei-meter-Mann schon groß tun können.

Marc wandte sich, jedoch mit einem noch fragenden Blick, wieder an den etwas kleineren, stabileren Mann, der einen viel zu feinen Anzug für diese Umgebung, trug, zu.

Marc selbst jedoch trug nur eine völlig schwarze Uniform.

„John, ich hatte vor einem halben Jahr Geburtstag, außerdem habe ich deinetwegen Arbeit für gut eine Woche in einer Nacht zu schaffen. Mir bleibt da keine Zeit für Spaß!"

Er war total wütend, nur durch das schlampen seines Partners musste er nun dreiundachtzig Akten noch einmal durchgehen und kontrollieren. ‘Und das einzige woran der denkt ist Spaß mit irgendwelchen Touristen.’

Noch dazu kam das Marc die Verhörmethoden von ihm kannte und wusste das dieses Mädchen jetzt völlig fertig sein musste. ‘Es würde sie umbringen, wenn er sie jetzt wieder mit nehmen würde.’

Daher meinte er erschöpft, aber nachdrücklich, mit offensichtlich, gespielter Freude über sein nachträglich bekommendes, Geschenk:

„Ja aber vielen Dank!"

Er warf seinen Aktenkoffer auf einen der nebenstehenden Sessel und ging sichtlich genervt von der Situation ins Bad in der Hoffnung das John daraufhin verschwinden würde. Doch als er es wieder verließ sah er das sein Partner immer noch ekelerregend zu Lena hinüber grinste. In so einem Moment war er glücklich nicht Gedanken lesen zu können.

Um diese Art der seelischen Belästigung so schnell wie möglich zu beenden, schwenkte er seine Hand vor Johns Augen, bis dieser aus seinen Phantasien wieder erwachte. Dann forderte Marc den Schlüssel für ihre Handschellen, als er diesen hatte öffnete er die Tür, vor der zwei, scheinbar unbewaffnete Wachen standen und wünschte John eine gute Nacht.

Daraufhin ging dieser widerwillig und Marc schloss unter erleichterten seufzen die Tür.
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Plötzlich schaltete er völlig unerwartet das Licht aus.

Lena fühlte sich wie im Wechselbad der Gefühle, gerade hatte sie noch gedacht es wäre alles vorbei als dieser Dreckskerl gegangen war, sie war richtig erleichtert, doch der andere, dieser Marc, scheint wohl doch ein größeres Interesse an ihr zu haben als das er es ebbend zu geben wollte.

‘Wieso hat er das Licht ausgemacht? Wieso nur?’

Sie konnte kaum atmen vor Anspannung, sie fühlte sich, wie so oft an diesem Tag, so hilflos. Doch als sie merkte das er sich ihr näherte wurde sie fast ohnmächtig. Er kam immer näher, ging genau auf sie zu, er beugte sich zu ihr herunter, auf der Couchlehne neben ihr sah sie umrissartig seine rechte Hand.

„Oh man wo ist denn dieses Scheißding?" fluchte er direkt neben ihr erschöpft und gleichzeitig wütend auf.

‘Was meint er bloß? Wen meint er bloß? Meint er sie? Wenn ja, fand er sie etwa nicht?’ Bei diesem Gedanken schöpfte sie schon einen Moment lang Hoffnung, doch fuhr sie zusammen, als es plötzlich direkt neben ihr ganz hell wurde.

„So das hatten wir! Ich hasse dieses grelle, künstliche Licht!" meinte Marc zufrieden und deutete auf eine verkleidete Designerlampe die eine angenehm, gelbliches Licht verbreitete. Dann kniete er sich vor Lena, die ihm total verblüfft und gegen jede Erwartung, mag sie auch noch so negativ gewesen sein, anstarrte, hin.

In dem Moment wo er ihren Arm berührte um die Handschellen zu öffnen, trat sie ihm aus einem Reflex heraus so heftig mit ihren Schuhen das er völlig überrascht zu Boden fiel und sie nur entsetzt anstarrte!

„Was soll das denn? Ich wollte dir doch nur Helfen! Ich will dir nichts tun!" Er richtete sich auf.

„Wirklich nicht!"

Dies sagte er so dringlich und doch liebevoll, dass Lena ihm fast glaubte, doch diesen Gedanken verwarf sie ganz schnell wieder als sie sich die Umgebung bewußt machte in der sie sich befand. Er ging wieder auf sie zu um erneut einen Versuch zu starten. Diesmal setzte er sich jedoch neben ihr auf die Couch um ihren gefährlichen Tritten zu entkommen.

Ganz vorsichtig schloss er ihre Ketten auf und dabei versuchte er sie so wenig wie möglich zu berühren.
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„Du siehst Kaputt aus! Na ja kein Wunder John ist ja auch ziemlich brutal! Ich sollte mich wohl für ihm entschuldigen, aber ich glaube kaum das du sie annehmen wirst. Vor mir brauchst du jedenfalls keine Angst zu haben. Ich hab nicht vor dir was zu tun!"

Lena war total verblüfft und irgendwie erleichtert als sie das hört, doch das wollte sie nicht zeigen, denn sie hatte immer noch wahnsinnige Angst vor ihm, obwohl er ja wirklich nicht so brutal zu seien schien wie sein Partner.

„Also du bist Lena?! Ich bin Marc! Willkommen in meinen, im wahrsten sinne des Wortes, bescheidenem Heim." Er streckte ihr die Hand hin doch diese Geste erwiderte sie nicht.

‘Das alles sagte er so als ob wir schon ewig Freund wären oder es zu mindestens werden wollen. In einer normalen Situation hätte ich über die Bemerkung mit dem Heim einfach nur gelacht, denn eigentlich war sie auch nur lächerlich, denn das bezeichne ich eher als mein Grab als mein Heim!’

„Hey, kannst du aufstehen? Ich zeig dir hier alles und dann muss ich auch erst mal meine Arbeit erledigen."

Bei diesen seufzenden Worten nahm er ihre Hand, stand auf und zog sie nach sich. Unweigerlich und etwas wacklig folgte sie ihm, obwohl sie es eigentlich gar nicht wollte, denn so war sie auch noch ohne ihre Sicherheitsposition.

Er zog sie, mehr oder weniger, in eine Ecke des Raumes an der zwei Türen waren. Als er eine der beiden öffnete und das Licht anknipste, sah sie ein höchstens drei mal drei Meter großes, weiß gefliestes Bad. Er schob sie hinein und öffnete einige Schränke.

„Das ist das Bad! Hier ist eine Zahnbürste, Kamm, Bürste, Creme und so weiter. Ich glaub kennst dich damit auch allein aus. Hier ist noch ein Bademantel und in der Dusche stehen drei verschiedene Duschbäder, ach und hier ist noch ein Föhn versteckt! So das wär’s erstmal fürs Bad!"

Er ging hinaus und sie blieb etwas unschlüssig darin stehen, der Gedanke hier zu duschen machte ihr Angst.

„Hey, nun komm schon wir sind noch längst nicht fertig!" rief er aus dem Raum, in den die andere Tür führt.

Das ist mein Arbeitszimmer. Ich würde dich bitten hier nichts durcheinander zu bringen, ich seh hier nämlich selbst nicht so richtig durch!"

Das Zimmer, so fand Lena, war eher eine Mischung aus einer Altpapier-Müllhalde und einem Büro.
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Überall lagen Papierstapel und Aktenordner, die meist aufgeschlagen waren, auf dem Boden, der Schreibtisch und die Regale waren jedoch mit Hightech Geräten vollgestopft.

Zur rechten Hand deutete er auf einen schmalen Gang frei von alle dem, der an der Wand entlang führte und an einer weiteren Tür endete.

„Na mach schon auf, das ist die Küche."

Die Küche war zwar etwas großer als das Bad dafür aber ausladender. Der Fussboden bestand genauso wie die Wände und der Tresen aus unverblendeten Beton, an der Wand gegenüber vom Tresen, hinter dem zwei eingestaubte leere Regale standen, befand sich ein alter Metalltisch mit zwei dazugehörigen Stühlen. Das einzige moderne in diesem Raum war ein großes quadratisches fensterartiges Ding in der Wand. Man hätte vermuten können das es eine Art Mikrowelle war.

Lena schaute sich traurig und ohne sich große zu bewegen um.

„Das sieht alles schlimmer aus als es ist." sagte er als könnte er ihre Gedanken lesen.

„Hey, ich weiß das du einen anstrengenden Tag hinter dir hast aber könntest du wenigstens so tun als ob du mich verstehst? Du verstehst mich doch?" Erwartungsvoll blickte er sie an, doch sie wich seinen Blicken aus.

„Du kannst doch sprechen, oder?" Wieder ein erwartungsvoller, fast bittender Blick dem Lena auswich.

„OK, OK! Also pass auf hier ist eine Karte, auf der sämtliche Gerichte und Getränke drauf stehen, die jeweils eine Nummer haben. Du brauchst sie nur einzugeben und zu bestätigen und schon hast du sie!" Er zeigte auf die Maschine in der Wand.

„Ich hab keinen Hunger!" meinte Lena so als würde sie nie wieder etwas essen wollen, aber Marc nahm es gelassen.

„Hurra! Sie spricht! Na jetzt kann ja nur noch alles besser werden." Das sage er zwar mit etwas viel Sarkasmus, doch dafür klang:

„Du musst doch aber was essen!" wieder ziemlich besorgt.

Sie blickte starr gerade aus und ärgerte sich über sich selbst das sie überhaupt etwas gesagt hatte. In diesem Moment berührte er ihre Schultern mit seinen Händen, dann stützte er seinen Kopf auf diese.
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Lena erstarrte, sie wollte ihre Ellenbogen nach hinten rammen, doch die Angst vor dem was passieren würde war zu groß.

„Ohne dich jetzt beleidigen zu wollen: Du siehst irgendwie ziemlich müde und fertig aus. Willst du vielleicht erstmal das Schlafzimmer sehen?" flüsterte er mit einer gespielten eiskalten Stimme.

Lena konnte nicht mehr, sie war mit ihren Nerven am Ende: ‘Dieses verdammte Schwein, erst schickt er seinen Partner vor um mich bei diesem Verhör total fertig zu machen so das ich mich kaum noch bewegen kann und dann macht er einen auf >netter Retter< und versucht mich ‘rum zu kriegen! Dieses Schwein!’

Gerade in diesem Augenblick, ihrer Wut, wollte sie nun endlich mit ihrer ganzen Kraft ausholen, ihm so sehr schlagen das er taumelnd zurückweichen muss und sie fliehen kann. Doch auch jetzt kommt es ihr so vor als könnte er ihre Gedanken lesen, denn als sie auszuholen versuchte, ergriff er ihre Ellenbogen und hielt sie fest.

„Hey, hey, hey! Ganz ruhig! So war das doch nicht gemeint, du bist wirklich total fertig mit den Nerven. John diese Sau! Hey aber ich werd’s wieder gut machen. Hast du einen Wunsch aber einen den ich dir jetzt noch schnell erfüllen kann? Wie z.B. ein heißer Tee, n’ Aspirin, ein bestimmtes Buch oder so was?"

Lena bricht innerlich zusammen! ‘Er fragt sie tatsächlich ob sie einen Wunsch hätte, als ob sie in einem Hotel oder so was wäre. Verdammt ich weiß nicht mal wo ich bin, geschweige denn was ich hier wirklich soll oder warum man mich überhaupt gefangen hält! Ich weiß nur das ich in Gefahr bin und das dieser Typ mit meiner Angst spielt und dann fragt er mich ob ich einen Wunsch hätte!’

Doch plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke: ‘War sie vielleicht bei Menschenhändler gelandet!’

Nun hielt ihr Körper dem seelischen Druck auch nicht mehr stand und brach nun auch noch zusammen.

Marc, der sie aufgefangen hatte, setzte sie vorsichtig in eine Ecke auf dem Boden ab. Völlig bestürzt und verzweifelt beute er sich über, die am ganzen Körper zitternde und hemmungslos weinende, Lena.

„Was hast du, was hab ich denn gesagt oder getan? Sag schon, was ist mit dir?" flehte er und tätschelte sanft ihr Gesicht als sei sie Bewußtlos.
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Etwas zögernd schluchzte sie anfangs: "Du hast mich gefragt ob ich noch einen Wunsch hätte! Ich will hier raus! Wo immer ich auch bin. Ich will raus! Ist das denn so schwer zu übersehen?!" ihr letztlich wütendes Schreien ging aber bald auch wieder in ein weinendes Flehen über: „Ich will doch nur hier raus. Bitte! Ich nutze ihnen doch gar nichts und wenn doch dann tue ich doch auch alles, aber bitte lassen sie mich hier raus!"

Er stand auf und eilte aus der Küche, kam aber gleich mit einer rechteckigen Taschentuchbox und einer Decke zurück.

„Nun beruhige dich erstmal und dann sehen wir weiter." Er nahm sie hoch und wickelte sie in die Decke ein dabei musste er sie richtig festhalten denn sie brach immer wieder zusammen. Als sie wieder saß gab er ihr die Taschentücher und setzte sich neben sie.

„Das du hier raus willst ist mir schon klar aber selbst für mich nicht so einfach. Ich kann dir nicht einfach die Tür öffnen und schon bist du draußen und selbst wenn wie willst du hier überleben? Was hast du eigentlich so tief in der Wüste zu suchen? Hat dich hier jemand ausgesetzt?"

„Nein ich hab nur einen Spaziergang gemacht."

„Einen Spaziergang?" wiederholte er mit ungläubiger Stimme.

„Die nächst Oase ist mindestens zehn Meilen entfernt und die ist unbewohnbar! Tahari ist, meiner Meinung nach, sogar zwölf Meilen entfernt. Wo kommst du überhaupt her?"

„Aus Deutschland. Ich war hier bei einer Freundin wir hatten einen Streit, darüber hab ich nachgedacht und da bin ich einfach immer tiefer in die Wüste gelaufen. Aber ich kenne mich in der Wüste eigentlich aus, ich war schon öfter hier im Urlaub." Ihre Stimme klang jetzt schon etwas gefastet und nur noch selten kullerten Tränen über ihr Gesicht, die dann jedoch gleich von Marc zärtlich weggewischt wurden.

„Um was ging ’s bei eurem Streit?" fragte er scheinbar besorgt.

„Is nicht so wichtig." Meinte sie ausweichend, sie hatte schon genug gesagt!

Er stand auf und half ihr hoch, als er jedoch bemerkte, dass sie immer noch nicht richtig ihr Gleichgewicht halten konnte, nahm er sie auf den Arm und trug sie durchs Arbeitszimmer wo gegenüber von der Küchentür noch einen Tür auf ihre Öffnung wartete.
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Diese stieß er auf und trat ein.

Sie befanden sich in einem Raum, der wie alle anderen auch keinen Fenster hatte und aus Betonwänden bestand. Auf der rechten Seite war ein großer Holzschrank, dahinter ein modernes Doppelbett, das Lena einen Schauer über den Rücken ließ.

Mal wieder Gedanken lesend oder auch nur Blicke deutend meinte er: "Keine Sorge, du kannst ganz in Ruhe schlafen. Ich hab heut noch so viel zu tun das ich das wahrscheinlich gar nicht mehr lebend schaffen werde!" meinte er seufzend.

„Und wenn doch schlafe ich solange wie du ihr bist auf der Couch im Flur. Versprochen! Du hast sowieso nichts von mir zu befürchten, im allgemeinen bin ich nämlich nicht so wie John oder die anderen! Wenn du etwas möchtest oder besser wenn du etwas nicht möchtest brauchst du es nur zu sagen. Verstanden?"

Sie nickte gedankenverloren.

„Und du hast wirklich keinen Hunger?"

„Nein...Danke!"

„Na gut dafür bekommst du Morgen ein reichliches Frühstück! Soll ich das Licht anlassen?"

Sie schüttelte traurig den Kopf.

Das Licht erlosch und die Tür wurde leise geschossen. Lena, die noch in der Decke gewickelt auf dem Bett saß, lauschte angestrengt, doch alles was sie hörte war das tippen der Tastatur, das zuschlagen von Aktenordnern, das Ankommen von Faxen, das Geräusch von zerreißenden Papier und manchmal hörte sie ihn leise fluchen.

Sie hörte kein Geräusch in diesem Zimmer, auch nicht das jemand die Tür öffnete oder das Zimmer betrat. Nach etwa einer Stunde, des konzentrierten Lauschen, kam langsam das Gefühl der Sicherheit in ihr hoch und sie merkte wie müde sie doch eigentlich war, sie befreite sich von der Decke und legte sich schließlich aufs Bett. Sie glaubte das es Abend bzw. Nacht sein musste, doch hatte sie jedes Zeitgefühl verloren, bis sie in einer Ecke auf einem flachen Schrank eine Digitaluhr entdeckte.

Nach drei weiteren Stunden hatte sie immer noch nicht geschlafen, doch die Frage, ob er sie eigentlich eingeschlossen hatte, drängte sich ihr auf. So beschloss sie aufzustehen um nachzusehen. Denn sie hatte seit langen auch kein Geräusch mehr aus dem Arbeitszimmer gehört.
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‘Vielleicht war er sogar weggegangen und sie allein.’ immer mehr Hoffnung hier unversehrt herauszukommen leuchtete in ihr auf.

Sie öffnete die Tür so vorsichtig wie Marc sie geschlossen hatte, dabei bemerkte sie das er sie nicht eingeschlossen hatte. Sie trat hinaus und schaute sich unsicher um. Marc war auf dem Sessel hinter seinem Schreibtisch eingeschlafen, in der Hand eine aufgeschlagene Akte.

Lena betrachtete ihm lange und ihr fiel auf wie sich ihre Denkweise über ihre Situation in den letzten vier Stunden durch ihm geändert hatte.

Als er das Zimmer betrat, diese Schwarze Kälte, ausstrahlende Gestalt dessen Blicke

sie zu durchbohren versuchten, wie er die Tür schloss und das Licht erlosch, wie er sie in der Küche berührte, das sie bei all dem, vor Angst fast in Ohnmacht gefallen wäre und dann wie er jetzt da lag und seelenruhig schlief, so friedlich und unschuldig. Doch erst jetzt erkannte sie das er doch eigentlich die ganze Zeit zur ihr nett und freundlich sogar höflich war, er hatte sie nicht einmal bedrängt wenigstens nicht bösartig. War er vielleicht doch anders als sie dachte?

Plötzlich erwachte er und bemerkte sie sofort.

„Was ist denn los?" fragte er gähnend.

„Gar nichts!"

„Und warum stehst du denn da und starrst mich an, wenn ich versuche zu schlafen?"

„Ich konnte nicht schlafen und ... wollte mir die Hände waschen." meinte sie als hätte er sie bei etwas verbotenes erwischt und sie müsste sich jetzt irgendwie raus reden.

„Is schon gut! Wenn du doch noch duschen willst ich hab dir ja alles erklärt, nicht war?"

„Ja, aber ich will nicht duschen!" sagte sie so energisch und wütend das er erstaunt von seinem Schreibtisch aufsah.

„OK, ich meinte ja nur." fügte er unsicher hinzu.

„Ich dusche nämlich gern nach einem anstrengenden Tag, aber wenn du nicht willst ..." er sprach schon wieder mehr mit seinen Akten als mit ihr.

Überraschend stellte sie fest das sie sich darüber Ärgerte. Schnell verwarf sie diese Gedanken und ging eilig ins Bad.

Marc sah auf und lächelte ihr hinterher.



Beim Hände waschen sah sie in den Spiegel, sie hatte Augenringe, wie nach einer Schlägerei, ihre Haare waren zerzaust und insgesamt war ihr Gesicht mit Schmutz übersät.
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Duschen wäre jetzt wirklich schön, aber nicht wenn die Gefahr bestand das dieser Typ hier einfach die Tür aufriss.

‘Er war zwar die ganze Zeit über ziemlich nett gewesen, aber trotzdem... Ach nett sind sie alle zu erst.’

So stritt sie mit sich selbst darüber war sie nun tun sollte, besser was sie tun konnte.

„Hey Lena liegen da irgendwo meine Kaugummis ‘rum?" riss sie aus ihren teils positiven meist aber doch negativen Gedanken.

Sie öffnete die Tür und trat langsam heraus, Marc schaute sie erstaunt an, denn er hatte damit gerechnet das sie sich doch um entschieden hätte.

„Ist was?"

„Äh, ich wollte fragen ich wo die Duschhandtücher finde."

„Das hatte ich ganz vergessen! Die liegen da unten."

„Danke!"

„Keine Ursache. Meine Kaugummis?"

„Ja hier. Bitte"

Sie ging wieder ins Bad mit den Handtuch in der Hand schaute sich noch einmal um und traf dann die Entscheidung doch zu duschen. Als sie fertig war und sich im Spiegel wieder ansehen konnte trat sie wieder, in einen Bademantel und ihre alten Sachen unter dem Arm in sein Arbeitszimmer. Er sah auf und lächelte sie zufrieden an.

„Na hat es dir geholfen?"

Lena nickte beschämt.

„Aber du brauchst noch saubere Sachen?"

„Mhmm"

Er stand auf, ging auf sie zu und nahm sie in den Arm, einfach so!

„Na dann komm."

Sie wurde von ihm in den Flur geführt wo sich neben der Badtür noch ein Podest befand, über dem ein roter Vorhang gespannt war, der Lena vorher gar nicht so aufgefallen war.

Er schob ihn zur Seite und führte sie in einem riesigen begebbaren Kleiderschrank.

Plötzlich verlor sie jede Furcht und schaute sich mit offenen Mund, staunend um.

Marc stand in einer Ecke und sah ihr grinsend zu. Doch dann schien er plötzlich wieder zu erwachen.

„Wenn du noch etwas brauchst ich bin...ach du weist ja wo ich bin!"

„Ja klar!"

Nach einer Weile hatte sie sich für einen dicken Schlafanzug entschieden und sich bereits im Badezimmer umgezogen, als sie dann abermals das Arbeitszimmer betrat fand sie dieses völlig leer vor, genau wie die Küche.
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Als sie daraufhin in das Schlafzimmer eintrat, sah sie Marc halb auf dem Bett liegen und tief schlafen. Eigentlich saß er mehr auf dem Boden und hatte nur die Hände und den Kopf aufs Bett gelegt.

Sie ging vorsichtig auf ihm zu und setzte sich dann auf ihre Hälfte, dabei ließ sie die Augen nicht von ihm. Doch nach einer Weile fielen ihr ebenfalls die Augen zu und auch sie schlief halb sitzend, jedoch komplett auf dem Bett, ein.

Ende des 1.Kapitels.



Lena erwachte, es roch nach Kaffee und Brötchen, alles war stockfinster, aber gemütlich warm. Sie brauchte eine Zeit bis sie wieder wusste was geschehen war und vor allem wo sie war. Mit einem ausgeschlafenen Gähnen richtete sie sich auf. Sie blickte sich suchend um in der Hoffnung Marc zu entdecken denn das war das letzte woran sie sich erinnern konnte. Das Bett neben ihr war zerwühlt und noch etwas warm, er musste also hier geschlafen haben, obwohl er ihr doch eigentlich versprochen hatte auf der Couch zu übernachten. ‘Na ja vielleicht war er zu müde gewesen, um sich daran zu erinnern!’

Plötzlich ging die Tür auf, ein schmaler Lichtkegel fiel ins Zimmer und der Geruch von Kaffee verstärkte sich. Marc, der ein voll beladenes Tablett in den Händen hielt, trat ein.

„Hab ich dich aufgeweckt?" fragte er besorgt.

„Nein, nein ich hab ausgeschlafen."

„Gut! Dann jetzt wie versprochen ein ausgiebiges Frühstück."

Er stellte das Tablett vor Lena, die jetzt im Schneidersitz saß, ab und setzte sich zu ihr.

„Ich wusste nun nicht ob du Kaffee, Kaukau oder Tee trinkst. Oder ob du lieber was deftiges magst. Wenn was fehlt muss du’s sagen."

„Danke!"

„Wo für?"

„Für alles. Das Frühstück, die Sachen, das ich duschen durfte, ..."

„Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken. Das bekomme ich doch auch umsonst. Und auch, wenn nicht, wäre das jawohl das mindeste."

„Trotzdem Danke!"

„OK, OK. Aber jetzt ess’ erst mal was! Kaffee?"

„Ja gerne."

Als sie sich nach vorn beugte um vorsichtig am heißen Kaffee zu nippen, versuchte Marc auf umständliche Weise an den Brötchenkorb, der auf Lenas Seite stand, zu gelangen, indem er den Arm um ihre Schultern legen musste.
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Doch zum großen erstaunen von ihm sowie von Lena selbst, ließ sie sich das gefallen.

Jedoch hielt das nicht lange, denn irgendwie kam es Marc etwas blöd vor, die ganze Zeit den Korb hoch zu halten nur um sie berühren zu können.

„Wie hast du eigentlich geschlafen? Als ich mich hingelegt hab lagst du nur so halb auf dem Bettdeck. Ich hab dich dann richtig zugedeckt. Das war doch in Ordnung, oder?"

„Ja ist schon gut. Außerdem hab ich ganz gut geschlafen."

„Ach ja das ich heut Nacht hier geschlafen habe und nicht auf der Couch wie ich es dir versprochen hatte tut mir leid ich hab heut morgen erst dran gedacht! Tut mir leid!"

„Ist schon in Ordnung. Du warst ja ziemlich müde, nicht war?"

„Ich war Tod!"

Zwei Brötchen, belegt mit den feinsten Sachen später ließ er sich geschafft nach hinten fallen.

„So ich bin heut schon ziemlich früh aufgestanden und hab schon alles für heut fertig gemacht, so das ich den ganzen Tag für dich da bin! Was willst du denn so machen?"

„Abhauen!"

„Davon mal abgesehen!"

„Gar nichts!"

„Von mir aus. Das hatte ich mir schon öfter vorgenommen, aber nie richtig verwirklicht."

Er richtete sich auf, nahm Lena die, schon fast leere Kaffeetasse aus der Hand und drückte sie sanft nach hinten, so das er über ihr lag.

„Wie genau sieht bei dir gar nichts aus, mhmm?"

„Ich weiß nicht schlagen Sie was vor!"

„Oh wir sind heut früh noch gereizt" Er ließ von ihr ab und beobachtete sie von seiner Seite aus. Sie stand auf und nahm den Bademantel vom Stuhl.

„Kann ich noch mal duschen?"

„Ich weiß nicht ob du es kannst, aber ich konnte dir ja helfen!"

„Sie können ja sowieso alles mit mir machen was sie wollen!" gab sie böse funkelnd zurück. Woher ihr Mut plötzlich kam wusste sie selbst nicht, aber er war da.

„Na wenn das so ist!" Amüsiert und herausfordernd beobachtete er sie, doch sie hielt seinen Blicken stand.
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Nach einer Weile riss er sich dann doch zusammen.

„In Ordnung las gut sein! Aber wir müssen hier noch einiges klären wie z.B.: das, so lange wie du hier wohnst bzw. hier unten bist du alles benutzen kannst ohne mich zu fragen! Ausgeschlossen davon ist nur mein Arbeitszimmer. 2. Du brauchst nicht zu denken das ich hier alles mit dir machen darf! Na ja, dürfen schon aber ich werde nicht! Ich hab dir doch schon mal gesagt das du etwa sagen sollst wenn die was stört! 3. Wenn du mich unbedingt siezten willst, dann beruht das auf Gegenseitigkeit. Obwohl ich es blöd finden würde, aber wenn Sie es wünschen! Und 4. Das mit dem Helfen beim Duschen war natürlich nicht ernst gemeint, falls es ihnen nicht aufgefallen ist.

Lena war die ganze Sache ziemlich peinlich, deshalb drehte sie sich einfach um und ging.

Marc schaute ihr traurig hinterher. ‘Es hatte doch alles so schön angefangen und jetzt zickt sie wieder rum!’



Er räumte das Frühstück zusammen, brachte es in die Küche und schickte es wieder weg. Gedankenverloren kehrte er ins Schlafzimmer zurück und machte sogar die Betten als wenn er ganz woanders wäre.

Auf einmal stand Lena wieder nur im Bademantel gekleidet hinter ihm und sah ihm schuldbewußt an.

„Es tut mir leid!"

„Äh? Was tut dir leid?"

„Alles was ich gesagt habe. Ich hab’s nicht so gemeint!" sagte sie mit kleinlauter Stimme.

„Is schon gut!" Er drehte sich einfach um und konzentrierte sich wieder auf die Betten. Nachdem er fertig war drehte er sich mit neuem Optimismus wieder ihr zu.

„So! Du brauchst noch neue Sachen, stimmt’s?"

„Mhmm!"

„Und deine Alten müssen ausgewaschen werden?"

„Mhmm!"

„Hey Kopf hoch! Also pass, auf alle schmutzigen Sachen kommen hier in solchen Wäschesäcke rein."

Er zeigte auf einen Stapel Stoffsäcke auf denen die Nummer 6579 drauf gedruckt war. Diese lagen neben den Podest mit dem roten Vorhang.

„Die Reinigungskräfte nehmen das dann mit und spätestens in zwei Tagen hast du es ordentlich zusammengelegt, falls nötig auch gebügelt wieder.
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Und dafür musst du es noch nicht mal sortieren!"

„OK" sie ging zurück ins Schlafzimmer, holte ihre alten Sachen und stopfte sie in den Sack.

Marc hatte sich inzwischen auf der Couch niedergelassen und blättert gelangweilt in den Zeitschriften herum, als er jedoch bemerkte das sie fertig war sprang er auf und ging gut gelaunt auf sie zu.

„Und Madame was darf es heute sein?" wie ein Butler hielt er ihr den Vorhang auf und deutete mit einer Handbewegung seine Untergebenheit an.

Etwas peinlich berührt trat sie ein, Marc folgte ihr in einem kleinen Abstand und sah sich amüsiert das Schauspiel von neuem an.

Plötzlich klopfte, eher hämmerte es an der Tür. Lena fuhr wie vom Blitz getroffen zusammen, er jedoch drehte sich seufzend um.

„Bin gleich wieder da." meinte er niedergeschlagen als er den Schrank verließ.

„Hey Marc du bist ja angezogen! Wo ist den die Kleine?" hörte Lena John sagen.

„Ich wünsche dir auch einen guten Morgen. Du wolltest mir bestimmt bloß irgendwelche Akten bringen die ich erst morgen bearbeiten werde, weil du ja weißt das ich heut frei habe und eigentlich keinen Besuch wünsche! Oder?"

„Laber nicht so viel, sag mir lieber wie sie so drauf ist!"

„Wenn du wissen möchtest wie sie so drauf ist, dann solltest du dich mal wie ein zivilisierter Mensch mit ihr unterhalten."

„Oh Mann! Ich könnte wetten du hast die ganze Nacht auf der Couch verbracht. Hat sie dich nicht rann gelassen? Du musst lernen dich durchzusetzen!"

„OK! Danke für die Akten. Und noch einen schönen Tag." Er öffnete die Tür und warf damit seinen Partner schon zum zweiten Mal in 24 Stunden raus.

„Hast du ein Glück das ich noch ein Date habe, sonst wärst du mich nicht so schnell losgeworden." brummelte er noch beim raus gehen darauf erwiderte Marc nur ein gelangweiltes:

„Aber klar doch."

Sichtlich erleichtert betrat er wieder den begehbaren Kleiderschrank in dem sich Lena noch eben völlig unbeschwert umgesehen hatte, nun aber verschwunden war.

„Lena? Hey wo bist du denn?"

In einer Ecke bewegte sich ein langes Kleid obwohl natürlich kein Lüftchen wehte.
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Instinktiv ging er darauf zu setzte sich in die Hocke und schob es langsam zur Seite. Er war jedoch nicht überrascht das er dahinter eine verängstigte Lena vorfand.

„Hey keine Angst, er ist doch schon wieder weg. Na komm." Er streckte ihr seine Hände entgegen und half ihr hoch.

„Na schon was gefunden?"

„Nein." sagte sie traurig und in Gedanken immer noch bei John.

„Na gut denn such ich dir jetzt was aus." Er nahm sie in den Arm und ging mit ihr wie bei einem Einkaufsbummel durch den Raum und suchte Sachen für sie aus.

Lena die von Johns plötzlichen Besuch immer noch ziemlich mitgenommen war legte ihren Kopf erschöpft an seine Schulter und sah sich die meist gräßlich aussehenden Oberteile und Hosen an die Marc ihr unter die Nase hielt.

„Hey jetzt hab ich’s, das ist doch echt perfekt!"

„Das ist kitschig mit diesen ganzen Bändern die überall herunter hängen. Höchstens das daneben."

„Das? Ich weiß nicht das würde ich nicht anziehn!"

„Das wäre ja auch noch schöner."

„Ach du weißt doch wie ich das meine, oder?"

„Ja klar!"

Er hing das T-Shirt wieder weg und suchte weiter, dabei lehnte er seinen Kopf an ihren und küsste ihre Stirn.

„Hey werd’ nicht frech!" meinte sie mit neu gewonnener Energie und knuffte ihm in die Seite.

Darauf meinte er lachen und vor angeblicher Schmerzen krümmend:

„OK,OK! Grenze erkannt! Aber was hält’s du hier von?"

„ Wie hast du dann das geschafft?! Das gefällt mir sogar mal richtig gut."

„Na siehst du ich versteh doch was von Mode!"

In diesem Moment klopft es hektisch an der Tür und Lena schreckt sofort zusammen, doch sie wird von Marc beruhigt:

„Hey keine Sorge so nett würde John nach der Abfuhr bestimmt nicht klopfen! Außerdem würde ich nicht zulassen das er dir was tut!"

Er nutzte ihre Verwirrung aus und küsste sie ein weiteres Mal auf die Stirn. Als er dann den Schrank verließ um die Tür zu öffnen drehte er sich noch einmal um und grinste ihr siegreich zu.

Als er außer Sichtweite war musste sie schmunzeln.
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Dann war sie aber gleich wieder darauf konzentriert wer da gekommen war.

„Hey Marcy-Boy, hier ist deine Post und ein Kuchen. Du, ich brauch unbedingt dieses schöne grüne Kleid, das ich mir letztes mal ausgeliehen habe. Das bekomme ich doch noch mal, oder?" Diese Frau hatte dies alles so schnell und ohne Luft zu holen gesagt das sie wohl ein außergewöhnliches Temperament haben musste. Von der Begrüßung her musste sie ebenfalls eine gute Bekannte oder Verwandte sein. Lenas Atem stockte: ‘Vielleicht seine Frau?’

„Komm erst mal rein und beruhig dich. Danke für den angeblich selbst gebackenen Kuchen und ..."

„Ich habe nie behauptet das er selbst gebacken ist." unterbrach sie ihm.

„Und für die Post, aber das mit dem Kleid ist etwas Problematisch!"

„Ach ich soll dich noch von den Kindern grüßen. Maja wollte unbedingt mitkommen, aber das habe ich ihr dann doch noch ausgeredet. Wieso Problematisch?"

Lenas Vermutung erhärtete sich. ‘,Die Kinder’ Dieses A...! Ich hoffe die arme Frau weiß worauf sie sich da eingelassen hat! Dieses A...!’

„Ähm... Weist du die Lichter im Schrank sind kaputt!"

„Das ist nicht so schlimm ich weiß genau wo es hängt." Mit diesen Worten bewegte sie sich zielstrebig auf das Podest zu und hatte es auch sofort erreicht.

„Laura warte" rief er ihr noch nach, doch mit der Torte auf dem Arm konnte er sie nicht hindern den Vorhang zu öffnen.

Deshalb stellt er den Karton auf den Sessel ab und rannte ihr hinterher.

„Die Lichter sind doch gar nicht kaputt!" rief Laura ihm verwirrt zu, doch dann entdeckte sie Lena.

„Huch! Wer sind sie denn?" Lena sah sie hilflos an, dann Marc der den Raum gerade betrat.

Als er die Situation erkannte senkte erschöpft jedoch den Kopf denn er wusste was jetzt kommt. Lena munterte diese Geste wenig auf.

„Na das ist ja mal wieder eine schöne Überraschung! Ich denke wir erzählen uns immer alles und lassen dabei nicht irgendwas aus wie zum Beispiel eine neue Liebe oder so was, nicht war? Wenn ich mich nicht recht erinnere hast du mir das letztes mal diese Predigt gehalten, jedoch ungekürzt!" sagte sie wütend und in einer Schnelligkeit das nur geschulte Zuhörer verstanden was sie meinte.
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„Also 1...."

„Verschon mich mit deinem 1.2.3... Denn darauf hab ich jetzt kein Bock. Genauso wie auf deine Regeln die du dann selbst brichst."

Lena stand nur hilflos daneben und hatte Angst davor ins Visier dieser Frau zu kommen, denn sie machte Marc ordentlich zur Schnecke.

„Ich als deine große Schwester hab jawohl ein Recht darauf zu erfahren mit wem du grade zusammen bist. Vor allem weil du nicht der Typ bist der jeden Tag ne’ Neue hat. Denn könnte ich das nämlich verstehen, das wäre zu umständlich, aber..."

„Nun halt mal die Luft an. Lena ist erst seit gestern Abend hier. Und wie ich sie einschätze hat sie sowieso nicht vor mit mir zusammen zu kommen. Das wäre ja auch eine Verschwendung. Außerdem hast du kein recht darauf zu erfahren mit wem ich zusammen bin. Immerhin musst du ja auch nicht auf meine Kinder aufpassen!"

„Na das ging ja schnell! Gestern Abend erst?"

„Oh Mann! Ich bin im Arbeitszimmer!"

„Das ist wohl sein Lieblingssatz, nicht war?!" wendete sie sich an Lena die verkrampft nickte.

„Hey keine Sorge ich tue keinem was!"

„Obwohl man es kaum für möglich hält." rief Marc aus Richtung Arbeitszimmer.

„Hey zeig mal was hast du denn da? Das sieht ja geil aus!"

Sie ging auf die immer noch nur im Bademantel bekleidete Lena zu.

„Weißt du, dazu wurde gut eine enge Jeans passen. Oh Gott, bin ich unhöflich! Als ich bin Laura, Marcs ältere Schwester und Beschützerin. Hallo!" sie winkte ihr freundlich zu.

„Ich kann mir vorstellen das wir gute Freundinnen werden können, wenn sie vor haben Marc zu heiraten."

„Ich bin Lena Stiehl!" sagte sie ziemlich verunsichert.

Plötzlich stürmte Marc ins Zimmer, fasste seine Schwester an die Hand, zog sie unsanft zu einem Kleiderstander und drückte ihr das gewünschte Kleid in die Hand.

„Lena ich befreie dich mal von dieser Person." Sagte er schmunzelnd und verdrehte dabei die Augen.

„Was hast du denn?" Laura wusste gar nicht wie ihr geschah.

„Beschützerin, Heiraten du spinnst jawohl!" flüsterte er ihr zu.
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„Hey vielleicht ist sie ja nur hinter deinem Geld her! Nichts für ungut Lena, ja!"

„Dann würdest du wohl ernsthafte Konkurrenz bekommen, nicht wahr?"

„Was? Ich bitte dich. Ich will dich doch nur warnen!"

„Oh wäre es doch bloß John gewesen!" stöhnte Marc.

„Seit wann freust du dich mehr über einen Besuch von diesem Ekel als über mich?"

„Seitdem du Drogen nimmst!" sagte er so trocken das es schon wieder lächerlich klang.

„Welch Drogen?"

„Du kannst mir doch nicht erzählen dass, das ein natürlicher Zustand ist!"

„Blödmann!"

„Danke für den Kuchen und Tschüs!" Er hielt ihr die Tür auf.

„Warum bist du heut nur so unfreundlich?"

„Weil ich frei habe!"

„Danke für das Kleid, Brüderchen!" und nach eine Umarmung, beider sie ihm leise:„Viel Spaß noch!" ins Ohr flüsterte, ging sie dann auch endlich.

Er kehrte, zu der immer noch wie angewurzelten Lena zurück.

„Du darfst nicht glauben das ich alle meine Besucher rauswerfe, aber die haben echt genervt."

Er nahm Lena wieder in den Arm.

„So das war also meine Schwester! Ich hoffe das es dich etwas beruhigt das ich nicht viel Ähnlichkeit mit ihr habe. Was sollst! Was hat sie noch mal gesagt: eine enge Jeans?"

Er war schon wieder in Lena und ihre Sachen vertieft, als er plötzlich bemerkte das er etwas vergessen hatte.

„Oh Mist! Der Kuchen! Hast du Hunger?"

„Wir haben doch gerade erst gefrühstückt!"

„Du hältst dich ziemlich gut! Nach den meisten Besuchen dieser Art falle ich ja sogar in ein zwei tägiges Koma.

Nun musste Lena das erste Mal vor ihm grinsen, was er jedoch auch gleich bemerkte.

„Was war das denn?! Du kannst wirklich lachen?"

„Die hier wurde mir gefallen." Sie zog, wie empfohlen eine Jeans aus einem Regal und hielt sie Marc unter die Nase, um von ihren Lächeln abzulenken.

„Na dann!"

Sie verließen den Raum, Lena ging ins Bad um sich umzuziehen und Marc kümmerte sich indessen um die Torte.
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Doch zu allem Übel stellte er fest das der Kühlschrank erst eingeschaltet und programmiert werden musste, bevor er wirklich kühlte.

Als dies vollbracht war hatte, sah er das sich der Kuchen auch etwas verändert hatte, trotzdem schaute er zufrieden auf sein Werk und bemerkte erst nach einigen Augenblicken dass, Lena lächelnd in der Tür stand und ihm beobachtete.

„Wow..! Du siehst ja toll aus!" staunend betrachtete er sie von allen Seiten.

„Äh... ich meine du sahst vorher auch schon toll aus, aber jetzt!"

„Schon gut! Sonst bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen bei so vielen Lügen."

Er zog sie an sich und hielt sie an ihrer Talje fest und schaute ihr tief in die Augen, die ihm frech angrinsten.

„Wenn du wirklich denkst ich könnte ein so wunderschönes Geschöpf, wie du es bist, anlügen, dann irrst du dich gewaltig!" Er grinste zurück und kam ihr dabei immer näher.

Mit einer geschickten Drehung befreite sie sich von seinen Annäherungsversuchen, ging zielstrebig auf die Couch im Flur zu und nahm sich mit gespielter Langeweile ein Magazin um darin blättern zu können.

Marc, der wie von ihr verzaubert war, folgte ihr wie in Trance. Blieb jedoch in einiger Entfernung stehen und beobachtet sie fasziniert.

Sie sah verblüfft auf, als sie seine Blicke bemerkte.

„Ist was?!"

Er war bei ihrem Anblick ins Träumen geraten und wachte erst bei dieser Bemerkung wieder auf.

„Äh... ich hab bloß gerade darüber nachgedacht was wir heut noch so machen könnten. Und ich hab da schon so eine Idee!" Er ging wieder in sein Zimmer und setzte sich vor den Laptop, Lena folgte ihm interessiert, blieb aber vor dem ersten Papierstapel stehen.

‘Hoffentlich ist es nicht irgend so ein Computerspiel.’ dachte sie enttäuscht.

„Ich brauche noch einen Moment. Du kannst dich ruhig noch etwas diesen hoch interessanten Zeitschriften widmen." meinte er grinsend aber auf den Bildschirm starrend. Als er jedoch Lenas wütende Blicke spürte, sah er kurz hoch und meinte, immer noch grinsend:

„1:1! Unentschieden!"

Sie drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging zurück in den Flur damit Marc nicht h wie sehr sie sich das Lachen verkneifen musste.
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Ihm ging er ähnlich.

Nach etwa einer halben Stunde stand er dann erschöpft von seinen Sessel wieder auf und ging zu Lena.

„Das hat jetzt doch etwas länger gedauert als ich gedacht hätte, aber was soll’s?!"

Als er den Flur betrat, sah er sie wie sie gerade dabei war erschrocken ihre Tränen weg zu wischen und sich ein Lächeln abzwang.

„Was ist denn los?" fragte er besorgt als er sich neben sie setzte.

„Nichts ist schon gut!" sagte sie darauf tapfer.

Er strich ihr eine Haarsträhne dem Gesicht und lächelte ihr aufmunternd zu.

„Wenn du mir nicht sagt was du hast, kann ich dir nicht helfen! Ist es weil du Heimweh hast oder vermiest du jemanden?"

„Ich bin bloß mit der Gesamtsituation unzufrieden."

Sie versuchte wieder zu lächeln, brach dann aber in Tränen aus. Marc nahm sie in den Arm und streichelte sie liebevoll.

Abrupt beruhigte sie sich.

„Entschuldigung." Ihr war dieser Tränenausbruch peinlich und sie schämte sich.

„Und das ist im einzelnen?"

„Hier ist es immer so dunkel, ich brauche Sonne, natürliches Licht, außerdem hab ich schreckliche Platzangst hier, ich glaube manchmal das ich keine Luft mehr bekomme. Ich weiß nicht so richtig wo ich hier bin noch aus welchen Grund ich eine Spionin oder so was sein sollte, mir geht das ständige Warten auf irgendwelche nichtigen Ereignisse auf die Nerven und ich muss ständig vor diesem John angst haben. Ich fühle mich wie in einem Horrorfilm!"

„Puh! Ich hab mich noch nie in dich so rein versetzt. Das tut mir leid! Aber gegen das Licht und die Luft kann man was unternehmen bzw. ich hab gerade was unternommen." Er war echt überrascht und bestürzt, nicht nur von ihren Gefühlen sondern auch das er es nicht mitbekommen hatte.

„Na komm, ich führe dich an einen Ort, der dir gefallen wird."

Er zog sie hoch, nahm sie in den Arm und ging das erste mal mit ihr aus der Tür hinaus.

Das erste mal wurde sie von John diesen Gang lang gestoßen und jetzt lehnte sie teilweise zufrieden an der Schulter seines Freundes.

‘Es ist schon eine seltsame Welt!’ dachte sie noch als sie in den Fahrstuhl einstiegen, doch dann war wieder die Angst vor der Luftknappheit, einen Absturz oder das aufeinander zu bewegen der Wände die sie zerquetschen könnten, im Vordergrund.
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Marc hielt sie zwar fest im Arm, doch gegen so was könnte er auch nichts machen.

Sie war die ganze Zeit so angespannte das es ihr wie ein Ewigkeit vor kam bis sich die Türen wieder öffneten und den Blick auf eine, wie sollte es anders sein, Betontreppe, die nach oben führte, frei gab.

Als sie fast die letzen Stufen der Treppe, die an einer doppelten Metalltür endete, erklommen hatten, öffneten sich diese wie von Zauberhand und warmes Sonnenlicht blendete sie.

Dieses wurde jedoch gleich von einem Sonnenschirm abgefangen.

„Einen guten Tag, Sirr! Darf ich fragen wie lange sie vor haben im Botanikum zu bleiben?" fragte ein kleiner hagerer Mann im Butler-Look, der den Schirm hielt.

Lena deren Augen immer noch zum Himmel gerichtet waren, in der Hoffnung durch einen Spalt im Schirm die Sonne doch noch zu sehen. Erst bei den Wort: Botanikum blickte sie nach vorn.

Sie gingen genau auf eine riesige, halbe Glaskugel zu, in der frisches, grünes Dickicht wuchs.

„Das werden sie dann merken!" sagte Marc mit kalt, gereizter Stimme.

Lena hörte da alles nicht sie freute sich über die Sonne und Wärme und die grünen Pflanzen, die sie zwar nur durch die Scheibe sah, aber sie sah sie. Das sie auf einer asphaltierten Straße lang gingen interessierte sie da auch nicht mehr.

Zwei Männer standen vor der gläsernen Eingangstür, die dann aber gleich für sie geöffnet wurde.

„Einen angenehmen Aufenthalt wünsche ich ihnen!" rief der Butler noch hinterher und schon schlossen sich die Türen wieder.

Sie schloss die Augen und spürte tiefe Freude. Sie hörte die Vögel singen, das rascheln der Blätter, spürte das Sonnenlicht auf ihrer Haut.

Marc, der sich zwar auch freute, aber längst nicht so begeistert wie Lena von dieser Flora war.

„Na komm, wenn ich richtig informiert bin, mussten wir hier irgendwo auf etwas vorbereitetes stoßen." Er nahm sie an die Hand und führte sie durch den Wald, immer entlang eines kleinen Bächleins.

Nach ein paar Minuten erreichen sie die Lichtung auf der, der Bach entsprang und auch gleichzeitig der Mittelpunkt der Oase war.
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Völlig überwältigt von dieser Schönheit, auch wenn sie künstlich errichtet wurde, stand sie nur staunend da und schaute sich um.

Marc, der hier schon öfter gewesen war, hatte nur Augen für Lena. Er fühlte sich so frei bei ihr, so unbeschwert, seine Sorgen und alles was ihm, bevor er sie kannte, beschäftigt hatte, vergessen, wenn er nur bei ihr war.

‘Sie war nicht so oberflächlich, so gleichgültig wichtigen dingen gegenüber. Sie steht fest im Leben und will alles unter einer gewissen Kontrolle haben, deshalb ist es für sie hier auch so schrecklich. Aber davon werde ich sie befreien, ich weiß bloß noch nicht wie! Meine nächste Versetzung, beider ich sie einfach in einen Flieger nach Deutschland setzten könnte, ist frühestens in zwei Monaten. Aber so lange wird sie das nicht durchhalten. Ich muss es früher schaffen!’

Er legte seine Hände von hinten um ihre Taille und seinen Kopf auf ihre Schultern. Er wüste nicht ob er sich das nur einbildete, aber er hatte das Gefühl das es ihr gefiel.

„Schau mal dahinten, neben der Quelle."

„Was ist denn das? Ein Picknickkorb?"

„Mhmm" meinte er zustimmend.

Um diesen hohlen zu können musste er sie jedoch loslassen, was ihm natürlich gar nicht gefiel.

Lena, die immer noch hin und weg war, setzte sich ins Gras und spielte wie ein keines Kind mit den Händen im Wasser. Marc stellte den Korb in der Nähe von ihr ab und gesellte sich zu ihr.

„Was ist das denn da unter?" fragte er sie verwirrt und deutete auf eine leere Stelle im Wasser.

„Wo?"

„Na da, das kleine da!" Er beute sich über sie und zeigte ins Nichts.

Lena beugte sich weiter nach vorn, um besser sehen zu können, was er meinte.

„Ich seh nichts!"

Als sie dicht über der Oberfläche war, spritzte Marc ihr, mit seiner ausgestreckten Hand, einen großen Schwung Wasser ins Gesicht.

Sie wich überrascht zurück und zwar genau in seine Arme, die sie gleich umklammerten. Wütend stieß sie ihm mit ihren Ellenbogen in die Seite und stürzte sich, rächend, auf ihm.
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Hielt dann aber inne, als sie seine faszinierten Augen sah.

„Is was?"

„Was sollte dann sein?" Sie ließ von ihm ab und rollte sich zur Seite. Marc setzte sich auf und beobachtete die nur so da liegende Lena, die wahrscheinlich gerade dabei war sich herrlich zu entspannen.

„Weiß nicht! Aber du hast doch immer was zu meckern!" sagte er im scherzenden Ton.

„Na wenn das so ist, sag ich am besten gar nichts mehr!" meinte sie eingeschnappt.

„Oh nein! Bitte nicht! Das darfst du mir nicht antun!" flehte er sie an.

„Puh!" meinte sie hochnäsig und drehte sich zur anderen Seite.

Marc fing an im Korb nach etwas bestimmten zu suchen. Bis er eine große Traube die mit vielen Weintrauben besetzt war, stolz heraus zog. Diese hielt er dann Lena unter die Nase und zog sie wieder weg wenn sie danach greifen wollte.

„Dann nicht!" Sie drehte sich wieder auf die Seite.

„Och! Na wenn das so ist." Er hielt sie ihr vor die Nase, doch Lena reagierte nicht.

„Soll ich dich jetzt auch noch füttern, oder was?"

„Nein! Dann mach ich’s lieber selbst." Sagte sie stur und nahm ihm die Trauben ab.

„Dreh dich mal wieder andersherum, ich kann dich ja gar nicht sehen!"

Sie folgte seiner Aufforderung, blinzelte nachdenklich in die Sonne und aß ihre Weintrauben. Marc tat es ihr im sitzen gleich und beobachtete den Fluss, dabei überlegte er angestrengt wie er sie hier frühzeitig raus bekommen würde.

Plötzlich fing sie an laut zu lachen, verschluckte sich fast, setzte sich auf, konnte aber nicht aufhören zu lachen.

Marc sah sie schockiert an.

„Was ist denn mit dir los?" Seine Stimme klang nicht besorgt, sondern schon selber mit lachend.

„Ich hab eben bloß über das alles mal so nach gedacht und, tut mir leid, aber das ist doch alles ziemlich lächerlich, wenn ich das mit meinen bisherigen Leben so vergleiche."

„Wie sah denn dein bisheriges Leben aus?"

„Na ja, ich weiß nicht. Nicht so belastend, einfacher, kontrollierter. Ich wusste was ich wollte und das hab ich auch durchgesetzt. Und falls mir doch mal jemand dazwischen gefunkt hat, dann war das entweder nicht so schlimm, oder ich hab’s schon vorher geahnt gehabt.
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Und vor allem war es nicht so gefährlich, so heimtückisch und dann wieder so schön!" Sie schaute nach oben und blinzelte in die Sonne.

Marc nickte nachdenklich, er hatte recht gehabt mit seiner Vermutung.

„Was machst du eigentlich beruflich?" fragte er lächelnd. Über so was hatten sie überhaupt noch nicht gesprochen.

„Was machst du denn so beruflich, das würde mir nämlich vieles erklären!"

„Ist zu kompliziert." sagte er abwesend ins Nichts starrend.

„Ist bei mir genauso." Meinte sie verärgert.

„Hey, so war das nicht gemeint, aber schau mal: Du wurdest hier gefangen genommen weil du etwas gesehen hast was du wahrscheinlich selbst nicht mal, wenn ich dir jetzt erzählen würde was ich und die anderen hier machen und sie das raus bekommen würden, weiß ich nicht was sie denn mit dir machen würden. Und das ist zu gefährlich, OK?"

„Mhmm" meinte sie enttäuscht.



Forsetzung folgt (wenn erwünscht)

So nun will ich mich noch mal entschuldigen! Ich hab nämlich überhaubt nicht gemerkt das da noch was fehlte! Danke fürs lesen, freue mich über jedes Komentar oder über eine Bewertung!
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Kommentare zur Story:

  Ist das der Anfang von einer Forsetzungsgeschichte? Weil wenn das schon das Ende ist, kann ich mit der Story wirklich überhaupt nichts anfangen. (Noch) keine Bewertung.  
Lena N.  -  09.04.05 19:31

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  naja, es fängt ja nicht schlecht an, aber wie geht es weiter? etwas kurz, wenn das der erste teil von vielen ist. dann wird es etwas stressig das zu lesen... keine bewertung  
banshee  -  06.04.05 06:50

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  Und?  
Chris Stone  -  03.04.05 15:17

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