Poetisches · Schauriges

Von:    Ela ela1000      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 18. Januar 2005
Bei Webstories eingestellt: 18. Januar 2005
Anzahl gesehen: 1853
Seiten: 2

sie sitzt da auf den Dächern der Stadt

starre Fratze wie ein Mörder sie hat

und ein hämisches Grinsen im Gesicht

doch vertreiben lässt dort oben sie sich nicht



und sie lauert hinter Mauern, jeder Ecke

überall hat sie heimliche Verstecke

stiehlt das Brot bei dem, der es noch hat

frisst es selbst, schmatzend, gierig und ist satt



löscht bei Nacht alle Feuer im Land

tilgt die Wärme, die sie irgendwo noch fand

lange Zeit hat man sie nicht mehr geseh’n

doch das Elend sollte bald schon weitergeh’n



sie packt ungnädig zu mit kalter Hand

und hockt meuchelnd im Schatten an der Wand

Augen farblos wie Kalk, Wangen hohl

Angst geht um, kein Mensch fühlt sich mehr wohl



und die Ämter schließen eiserne Türen

vor dem Volk, soll’s doch draußen erfrieren

verschanzen sich, sind zu allem bereit

was kümmert die von Millionen das Leid



doch die Rechnung, die sie ohne Wirt schreiben

wird ein Fluch sein für ihr herzloses Treiben

denn im Zimmer nebenan ist sie versteckt

Eiszeit, die sich schon die dürren Finger leckt



sie vernichtet ohne Anseh’n der Person

und ihr Flüstern hat gar bösen Unterton

”lauft nur weg, denn ich kriege Euch alle

Eure Wärme will ich haben in jedem Falle”



”lass kein Fleckchen, keinen Winkel Euch zum Leben

auch kein Grab, alles müsst Ihr mir geben

Eure Zeit die ist um - heute Nacht

Ihr seid mein, denn ICH habe die Macht”



und dann hat sie mit eisiger Hand

jede Straße poliert im ganzen Land

auf allen Wegen Unglück passiert

und verletzt man ohne Hilfe erfriert



und wer liegt auf dem Weg, halb erfror’n

gehört ihr, ist für immer verlor’n

gierig nimmt ihm den Mantel sie noch ab

zieht ihn über, schafft die Leiche ins Grab



hin und wieder huscht sie leise aus der Stadt

zum Palast aus Schnee und Eis, den sie hat

trinkt den Eiswein aus schwerem Pokal

ringsum Schätze aller Welt in dem Saal



da entdeckt sie die Kinder auf dem See

gleiten übers Eis dahin mit *Juch he*

gut versteckt ist der Teich hinterm Wald

und es schneit, langsam wird’s bitterkalt



dichtes Schneetreiben nimmt letztes Licht

Zeit vergeht, doch sie merken es nicht

ihre Laute verstummen bald im Weiß

durch den Schnee seh’n sie nicht den Riss im Eis



da, ein Blitz und ein fürchterliches Krachen

Frost erscheint nun mit klirrendem Lachen

grüßt die Eiszeit, denn er ist ihr Kumpan

und er stichelt sie böse noch an



dumpfer Schlag und der Riss auf dem See

er läuft weiter durch das Eis in Kindesnäh’

Frost und Eiszeit sitzen lauernd am Rand

schauen zu - mit dem Glas in der Hand



doch da hören sie die Rufe durch die Nacht

und die Männer haben Fackeln mitgebracht

aber Eiszeit und der Frost jetzt mit Wind

löschen ’s Licht und die Retter sind wie blind



und als endlich sie den Platz dann gefunden

sind für immer die Kinder verschwunden

so geht’s weiter Jahr um Jahr im ganzen Land

denn die Eiszeit hat die Zügel in der Hand



sitzt hoch oben auf dem Turm an der Uhr

sieht das Elend da tief unten und lacht nur

”ich bleib da, viele Jahre nun auf Erden

bis vergangen alles Leben, alles Werden”



und ihr Ruf schallt hinunter jede Nacht

”habt die Rechnung Euch doch selber gemacht

rieft die Eiszeit und nun bin ich ja hier

Eure Rechnung ward diktieret nur von mir”



”in der Kälte Eurer Herzen und ganz blind

schluget Ihr jede Warnung in den Wind

Wohl und Wehe vieler Menschen war nichts wert

und Ihr richtetet mit Feuer und mit Schwert”



”keine Angst, Frost ist schneller noch als Flammen

seine Kälte treibt Euch schneller zusammen

denn de.
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zum Palast aus Schnee und Eis, den sie hat

trinkt den Eiswein aus schwerem Pokal

ringsum Schätze aller Welt in dem Saal



da entdeckt sie die Kinder auf dem See

gleiten übers Eis dahin mit *Juch he*

gut versteckt ist der Teich hinterm Wald

und es schneit, langsam wird’s bitterkalt



dichtes Schneetreiben nimmt letztes Licht

Zeit vergeht, doch sie merken es nicht

ihre Laute verstummen bald im Weiß

durch den Schnee seh’n sie nicht den Riss im Eis



da, ein Blitz und ein fürchterliches Krachen

Frost erscheint nun mit klirrendem Lachen

grüßt die Eiszeit, denn er ist ihr Kumpan

und er stichelt sie böse noch an



dumpfer Schlag und der Riss auf dem See

er läuft weiter durch das Eis in Kindesnäh’

Frost und Eiszeit sitzen lauernd am Rand

schauen zu - mit dem Glas in der Hand



doch da hören sie die Rufe durch die Nacht

und die Männer haben Fackeln mitgebracht

aber Eiszeit und der Frost jetzt mit Wind

löschen ’s Licht und die Retter sind wie blind



und als endlich sie den Platz dann gefunden

sind für immer die Kinder verschwunden

so geht’s weiter Jahr um Jahr im ganzen Land

denn die Eiszeit hat die Zügel in der Hand



sitzt hoch oben auf dem Turm an der Uhr

sieht das Elend da tief unten und lacht nur

”ich bleib da, viele Jahre nun auf Erden

bis vergangen alles Leben, alles Werden”



und ihr Ruf schallt hinunter jede Nacht

”habt die Rechnung Euch doch selber gemacht

rieft die Eiszeit und nun bin ich ja hier

Eure Rechnung ward diktieret nur von mir”



”in der Kälte Eurer Herzen und ganz blind

schluget Ihr jede Warnung in den Wind

Wohl und Wehe vieler Menschen war nichts wert

und Ihr richtetet mit Feuer und mit Schwert”



”keine Angst, Frost ist schneller noch als Flammen

seine Kälte treibt Euch schneller zusammen

denn der Kältetod kennt kein Erbarmen

Ihr schlaft ein in des anderen Armen”



”Ew’ges Eis lässt Euch werden rasch zu Stein

gut erhalten bleibt das restliche Gebein

Jahrmillionen werden danach vergeh’n

eh’ die Seelen von Euch allen aufersteh’n”



”Heb’ zum Gruße nun noch einmal die Hand

bin die Eiszeit und nun herrsch’ ICH im Land”.
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r Kältetod kennt kein Erbarmen

Ihr schlaft ein in des anderen Armen”



”Ew’ges Eis lässt Euch werden rasch zu Stein

gut erhalten bleibt das restliche Gebein

Jahrmillionen werden danach vergeh’n

eh’ die Seelen von Euch allen aufersteh’n”



”Heb’ zum Gruße nun noch einmal die Hand

bin die Eiszeit und nun herrsch’ ICH im Land”
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Kommentare zur Story:

  Ja, ich dachte, dass das die Richtung ist, in die die Aussage des Gedichts gut. Super jedenfalls.  
Lena N.  -  24.01.05 23:46

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  pardon, bin in Büro, daher die eile, habe mich verschrieben, soll heißen nicht mehr jeder leisten, teuer erkaufen aber immer, LG Ela  
ela1000  -  18.01.05 15:38

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Liebe Lena, ich danke dir für die Punkte, es ist ausschließlich gesellschaftkritisch gemeint, und wer da genaue Kenntnis hat, was schon jetzt abläuft und noch kommen wird, dem muss eiskalt werden...in trauriger Gewissheit enstand der Text in deer nakten Realität... Grausamkeit macht vor nichts halt, den Status Mensch-Recht-Freiheit- kann sich heute nicht mehr jder kaufen, tuer erkaufen aber immer doch...
liebe Grüße Ela  
Ela1000  -  18.01.05 15:36

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  Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob ich das Gedicht so verstehe, wie du es meinst, aber es gefällt mir. Schöne Reime, gute Bilder.
Nur der Rythmus holpert manchmal ein bisschen.
4 Punkte  
Lena N.  -  18.01.05 15:27

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