Romane/Serien · Spannendes

Von:    Conva      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. November 2004
Bei Webstories eingestellt: 24. November 2004
Anzahl gesehen: 2514
Seiten: 5

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


~Der Traum~







Cára schlief schnell ein und bereits nach kurzer Zeit begann sie zu träumen.







Es war noch früh, doch schoben sich dunkle Wolken vor die untergehende Sonne und es wurde düster auf der Straße. Die Person, die sie war, ritt auf einem Pferd langsam in Richtung Stadt. Sie war schlecht gelaunt, denn das geheime Treffen war nicht so gelaufen, wie geplant. Etwas war furchtbar schief gegangen und sie mochte es nicht, wenn ihre sorgfältigen Pläne zunichte gemacht wurden durch die Dummheit und Unbeherrschtheit eines Dalam, eines Auszubildenden. Warum hatte der Rat auch darauf bestanden, den jungen Mann mitzuschicken!



Während sie in Gedanken in allen ihr bekannten Sprachen fluchte, so dass ein Seemann rot werden würde, merkte sie plötzlich, dass etwas nicht stimmte.



Es war zu still auf der Straße! Alle Vögel und Insekten schienen sich verkrochen zu haben voll Angst vor der unbekannten Macht, die plötzlich in der Luft lag.



Sie hatte diese Macht schon einmal gespürt, als sie sich in Trance versetzt hatte, um die Ursache für die Klimaschwankungen herauszufinden.



Diesmal war die Macht jedoch viel stärker, viel fokussierter. Und in der Ferne erkannte sie dank ihrer geschulten Augen zwei herannahende Kutschen.



Es waren die Kutschen von Mirar ed Ksangd, einem der Ratsmitglieder, die sie auf ihren vermaledeiten Auftrag geschickt hatten. Ksangd war jedoch der einzige gewesen, der gegen die Anwesenheit des Dalam gestimmt hatte. Sie erinnerte sich, dass er mit seiner Familie Gast eines der beiden Ratsmitglieder der Thetsa gewesen war. Demnach befanden sich seine Familie und die Dienerschaft nun auf dem Rückweg zur Feste Witte.



Vor ihren entsetzten Augen bildete sich ein schwarzer Luftwirbel im Weg der Kutsche.



Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle. „Neeeeeiiiiinnnnn!!!“ Ihre Stimme klang tief und eindeutig männlich.



Sie spornte ihr Pferd zu einem rasenden Galopp und murmelte schnell Beschwörungsformeln. Ihre Hände zeichneten merkwürdige Symbole in die Luft und es gelang ihr, einen weißen Luftwirbel zu erschaffen, der jedoch deutlich kleiner war als der Schwarze.
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„Ihr Götter!“ Sie öffnete ihren Geist und suchte nach anderen Ferejin um deren Hilfe und Kraft zu erbitten. Doch gab es nur wenige, die sie erreichen konnte. Sie übermittelte ihnen ihre Bitte und bat um einen Danu Hil, einen Heiler, denn ihr Gefühl sagt ihr, dass die diesen bald benötigen würden.



Die Kutscher stießen erschrockene Schreie aus, als sie die beiden Luftwirbel sahen, die nun gegeneinander kämpften. Ihr weißer Wirbel schwächte den Gegner zwar deutlich, doch kostete dies sie beinahe ihre gesamte Kraft und erschöpf fiel sie vom Pferd auf die matschige Straße. Die beiden Wirbel schrumpften in dem Maße, in dem ihre Macht sich gegenseitig neutralisierte und irgendwann verschwand der Weiße. Der schwarze Wirbel wandte sich daraufhin wieder den Kutschen zu, die angehalten hatten. Der Edaín-Ratsherr hatte sich aus dem Fenster gebeugt und mit offenen Mund den magischen Kampf beobachtet. Nun jedoch rief er seiner Familie eine Warnung zu und wollte die Kutsche verlassen - was seinen Tod bedeuten würde, wie ihr klar wurde. Sie musste ihn aufhalten!



„In die Kutsche!“ rief sie laut und raffte sich auf. Es war einfacher, einen Schutz um die beiden Kutschen zu legen, als alle Menschen einzeln schützen zu müssen. Sie hoffte nur, ihr magischer Schild würde dem Wirbel zumindest etwas Widerstand bieten. Unter Aktivierung ihrer letzten Kräfte und einem erneuten Hilferuf an alle Ferejin in der Nähe sprach sie die Beschwörungsformel.



Als der Wirbel auf den Schild prallte, konnte sie die Wucht des Zusammenstosses beinahe körperlich spüren. Lange würde sie den Luftwirbel so nicht aufhalten können!



Und tatsächlich begannen die Kutschen bald, sich innerhalb des Schildes zu bewegen. Die Pferde, die sich bis dahin noch relativ ruhig verhalten hatten, wieherten nun ängstlich und bewegten sich unruhig. Ihr wurde klar, dass die Gefahr, die von den panischen Tieren ausging, beinahe genauso groß wie die Gefahr des Wirbels war. Mit der Hilfe der Kutscher konnte sie nicht rechnen. Diese saßen nämlich völlig verängstigt auf ihren Kutschböcken und murmelten ein Gebet nach dem anderen.



Hilflos musste sie mit ansehen, wie die eine Kutsche umkippte.
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Den Pferden der Kutsche gelang es, ihr Ledergeschirr zu zerreißen und sie rannten panisch im Inneren des Schutzschildes umher.



In dem Moment erschienen vier weitere Magier und halfen ihr, das schwache Schutzschild zu verstärken. Ein Fünfter verschwand innerhalb des Schildes und schaffte es nach einigen Sekunden, die Pferde zu beruhigen.



Der schwarze Wirbel lies endlich von den Kutschen ab, kam aber nun drohend auf die Magier zu und wuchs dabei wieder zu seiner ursprünglichen Größe. Und dann verschwand er ganz plötzlich und mit ihm auch die Präsenz der unbekannten Macht.



Schwer atmend richtete sie sich wieder auf. Es war ihr gar nicht bewusst gewesen, dass sie wieder auf die Knie gefallen war.



Zusammen mit den anderen lief sie zu der umgefallenen Kutsche aus der ängstliche Schreie erklangen.



Es war sehr mühsam, durch schließlich gelang es ihnen, nach und nach die Verletzten herauszuholen und ihnen erste Hilfe zu leisten.



Sie fluchte lautlos und erntete dafür einen strafenden Blick der anderen Ferejin. Als ausgebildeter Magier sollte sie ihre Gefühle besser kontrollieren können – auch lautlose Flüche konnten gehört werden!



Doch sie war elendig erschöpft und ihre Hände zitterten. Sie blickte auf den Mann, dem sie einen Stofffetzen an die unschöne Kopfwunde drückte. Vor Schmerz war er ohnmächtig geworden.



Ein leichenblasser Mirar ed Ksangd kam auf sie zugewankt. „Ich danke Ihnen, ehrenwerter Danu! Ohne Sie wären wir alle...“ Er stockte und starrte auf das blutüberströmte Gesicht seines Dieners. „Das hätte ich sein können!“ meinte er leise. „Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich mich freue, dass ich es nicht bin?“



„Kein schlechter Mensch, nur ein Mensch.“ entgegnete sie müde. „Und im übrigen bin ich kein Mönch oder Priester, der Sie in diesen Fragen beraten könnte. Sie könnten mir jedoch bei diesem Mann helfen. Drücken Sie einfach diesen Stoffstreifen weiter an seine Wunde um die Blutung zu stoppen, dann kann ich mich um die anderen Verletzungen kümmern.“



Der Ratsherr tat, wie ihm geheißen, und sie verband so gut es ging die anderen Wunden.
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Endlich traf auch der Danu Hil ein und kümmerte sich sofort effizient um die Wunden der Diener, die in der umgekippten Kutsche durch das umherfliegende schwere Gepäck teilweise ernsthaft verletz worden waren.



Sie bedankte und verabschiedete sich und bestieg wieder ihr Pferd, um so schnell wie möglich in die Stadt zu reiten. Sie wollte aus mehreren Gründen das Abendessen bei Kata Lusar nicht verpassen.



Dass ihre Kleidung mit Schmutz bespritz war, merkte sie erst, als sie den Salon betrat.







Cára erwachte mit einem Ruck. Was hatte sie da geträumt? Waren dies etwa die wahren Geschehnisse des vorigen Abends gewesen, die Danu Mregor ihnen verschwiegen hatte? Und wenn dies der Fall war, warum hatte er ihnen nicht davon erzählen wollen?



Und als allerwichtigstes: Wie bei Klingor war sie dann an seine Erinnerungen gelangt?! Mit einem Schauder erinnerte sie sich an den Energiefunken, den sie gespürt hatte, als sie dem Danu am Abend die Hand gereicht hatte. War dies etwa von ihm beabsichtigt gewesen? Doch hatte er mit keinem Wort, keiner Geste etwas derartiges zu erkennen gegeben.



Ihr schwindelte und sie musste sich eingestehen, dass sie wohl keine Antworten auf ihre vielen Fragen erhalten würde. Dennoch beschäftigte sie der Traum weiterhin.







Die folgenden Tage verbrachte sie damit, alle Einkäufe zu erledigen, die Ryann ihr aufgetragen hatte.



Abends aß sie dann mit Lusar und berichtete von ihren Erlebnissen. Manchmal kam ihre neue Tante auch mit und beriet sie zum Beispiel bei der Wahl von Stoffen, aus denen neue Kleider für die Bewohner des Hofes Miu geschneidert werden sollten.



Ein wichtiger Geschäftspunkt war auch der Besuch von Ryanns Bank. Ryann hatte ihr erklärt, wie dies funktionierte: Man verlieh sein Geld für eine bestimmte Zeit an sogenannte Bankiers, die damit Geschäfte tätigten oder Kredite vergaben. Nach einer bestimmten Zeit konnte man sein Geld wieder abholen und bekam sogar noch etwas mehr, sozusagen als Dankeschön für sein Vertrauen. Es war eine relativ neue Geschäftsidee, doch sie wurde begeistert aufgegriffen und Ryann und Lusar waren fest überzeugt, dass man nichts besseres mit momentan nicht benötigten Geld tun konnte, als es auf die Bank zu bringen.
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Und Cára hatte sich nun entschlossen, dies mit ihrem Geld zu tun, das sie damals Giz te Groot gestohlen hatte.



Die ganze Zeit über verspürte sie eine drängende Unruhe, die sie auf den Traum oder die Vision, was es auch war, zurückführte. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und fragte Lusar nach dem Danu.



Ein Schatten flog über das Gesicht der Frau. Doch sie erwiderte nur, sie wisse leider nicht, wo sich Danu Mregor zur Zeit aufhalte, oder wie er zu erreichen sei.



„Warum?“ fragte sie dann neugierig.



„Oh, nur so. Ich hätte mich gefreut, mehr über das Leben in einem Fuka zu erfahren. Sonst hört man ja nur die abenteuerlichsten Gerüchte, aber ich schätze, die Hälfte davon stimmt nicht.“ erwiderte Cára vage.



Lusar lachte leise. „Damit hast du sicher recht. Aber ich kann mir vorstellen, dass den Ferejin dies ganz recht ist.“



Cára stimmte ihr zu und verließ sie unter einem Vorwand, bevor ihre Tante noch mehr neugierige Fragen stellen konnte. Sie fühlte sich nicht in der Lage, Lusar von ihrem Traum zu berichten – jedenfalls nicht, bevor sie nicht mit dem Magier gesprochen hatte.



Also schrieb sie ihm einen Brief, indem sie ihren Traum schilderte und ihn bat, ihr zu erklären, was dies zu bedeuten habe. Den Brief gab sie einem Dienstmädchen mit der Bitte, diesen an Danu Mregor weiter zu geben, sollte er wieder einmal die Kata besuchen. Sie konnte nur hoffen, dass er es wirklich bald tat. Sonst würde sie wohl niemals erfahren, was es mit dem Traum auf sich hatte und ob es wirklich eine Art Vision gewesen war.
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Kommentare zur Story:

  Aha, das also ist durch diesen Energiefunken passiert. Cara erfährt durch einen sonderbaren Traum( der ist übrigens sehr schön geschildert) was Danu Mregor widerfahren war bevor er Kata Lusar hatte besuchen wollen. Finstere Mächte "Brrr! Zitter!Aber der junge Magier hatte dabei doch noch das Schlimmste abwehren können. Logisch dass dieser Traum Cara nicht mehr aus dem Kopf gehen will. He,he, hoffentlich klappt es mit dem Brief!  
Doska  -  25.11.04 22:29

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Mir gefällt es, egal, was andere denken. Auch die berschrift lockt. Gruß marie

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