Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Middel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. November 2004
Bei Webstories eingestellt: 24. November 2004
Anzahl gesehen: 2592
Seiten: < 1

Es ist unglaublich aber wahr. Mich gibt es nur, weil der Wunsch eines Mannes mir Materie gab. Fleischgewordene Illusion sozusagen. Und das Wunderbare und Phantastische daran ist, dass auch er nur auf meine Sehnsucht hin wirklich zu existieren begann. Ich erträumte ihn mir, nach meinen Vorstellungen und Wünschen. Und je mehr ich mir ihn real zu wünschen in der Lage war, je stärker und lebendiger sein Geist, wie auch seine Materie wurde, desto mehr wurde auch ich zu einer lebendigen, richtigen Frau. Vor dieser Sehnsucht, die uns die Kraft gab, uns gegenseitig zu erschaffen, gab es nichts. Keine Masse, keine Verdichtung, nichts. Eventuell waren wir Ahnungen oder Empfindungen anderer Menschen, die uns nicht mehr brauchten, zumindest kam uns das schon mal in den Sinn, aber sicher sind wir da nicht.

Doch das ich auch seine Mutter bin, genauso wie er auch mein Vater, das steht für uns fest. Der eine würde ohne den anderen niemals existieren, deshalb sprechen wir auch nicht von Liebe, sondern von Leben. Wir haben uns befreit, ohne altruistischen Gedanken, eigentlich sogar ohne überhaupt einen bewussten Gedanken zu haben. Am Anfang bestanden wir nur aus Gefühlen und Gedankenfragmenten, die den Weg zum anderen ebneten. Wie eine Waage schufen wir dann ein Gleichgewicht, das uns hervorbrachte. Nun sind wir real.

So real wie du oder dein Partner, bzw. deine Partnerin. Was euch hervorbrachte ist doch auch unklar. Natürlich habt ihr reale Eltern und die wiederum haben auch greifbare Vorfahren. Nur was war am Anfang, vor 5 Milliarden Jahren? Als die Erde entstand? Oder was war davor – oder davor ...

Euer Gefühl, eure Waage, eure Gedankenfragmente liegen nur weiter zurück. Dessen sind wir uns auch ganz sicher.
Punktestand der Geschichte:   137
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Kommentare zur Story:

  wunderbar philosophisch.
wie in der mythologie. da sind die götter auch alles in einer person. mutter, vater, tochter, sohn. sogar tier.
fünf punkte
lg
rosmarin  
rosmarin  -  20.07.05 09:28

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Gut zu lesen, regt zum nachdenken an. Am letzten Absatz sind mir einige Kleinigkeiten aufgefallen:

> Was euch hervorbrachte ist doch auch unklar.

Was euch hervor brachte ist unklar - würde m. E. reichen.

> Natürlich habt ihr reale Eltern und die wiederum haben auch greifbare Vorfahren.

natürlich habt ihr reale Eltern und die haben auch - oder - und die wiederum haben greifbare ...
wiederum auch - ist zu viel.

> Nur was war am Anfang, vor 5 Milliarden Jahren?

Entweder: Nur, was war am Anfang? Vor 5 Mill. Jahren?
Oder: Was war am Anfang? Vor ...

> Oder was war davor – oder davor ...

'Oder' - würde ich streichen

> Dessen sind wir uns auch ganz sicher.

'auch' - streichen

Liebe Grüße
Sheila  
Sheila McLane  -  27.11.04 06:00

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

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... melancholisch aber schön ...

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