Poetisches · Spannendes

Von:    Regenwolke      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 27. Oktober 2004
Bei Webstories eingestellt: 27. Oktober 2004
Anzahl gesehen: 1921
Seiten: 3

(für Mario)





du wirst geboren

entdeckst die welt

du suchst nach wärme

nach geborgenheit

du fühlst deine mama

aber deine mama

fühlt dich nicht

dein vater

schreit den ganzen tag

hängt an der flasche

schlägt die mama

du weinst



deine mutter ist überfordert

sie hat keine lust auf dich

sagt du warst ein unfall

dein vater sitzt im knast

du bist zwei jahre alt

kommst ins heim



eine neue fremde welt

alles ist anders

du schreist

bist verzweifelt

zu klein

um das alles zu begreifen

die erzieher bemühen sich

dir wärme und geborgenheit zu vermitteln

vergebens



zu viele kinder

zu viele gebrochene seelen

zuviel elend

zuviel leid

zerstörte familien

zerstörte idylle

zerstörte träume

zerstörte kindheit

zerstörtes leben



du weinst

du willst raus

du willst heim

aber wohin







du bist fünf jahre alt

der große tag ist gekommen

du schaust gespannt

nette leute

ein mann

und eine frau

du verstehst

neue eltern

neues glück

neuanfang

endlich



ihr fahrt

in einem schönen auto

alles ist neu

du staunst

ein großes haus

noch ein auto

gepflegter vorgarten

eine große wiese

du freust dich

auf deine neue heimat

du lächelst



du lernst deinen Stiefbruder kennen

schnell stellst du fest

dass du nur als spielgefährte für ihn fungierst

du stehst an zweiter stelle

auch in der liebe

deiner neuen eltern



geht es dir gut

nein

du bist geduldet

mehr nicht

die liebe die du suchst

findest du nicht

du fügst dich in dein schicksal

willst nicht ins heim



in der Schule

findest du keine Freunde

du wirst ausgelacht

kinder können so grausam sein

du bist traurig

das weinen

gewöhnst du dir allmählich ab

die zeit heilt alle wunden

aber tut sie das wirklich







endlich

dein 18.
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geburtstag

man setzt dich vor die tür

du bist wieder allein

in dieser kalten trostlosen welt

du willst schreien

du hast tränen in den augen

aber du hast keine kraft mehr

sie zu weinen



du hast gelernt

zu verlieren

aber auch

mit niederlagen umzugehen

du hast gelernt

zu kämpfen

aber du weißt nicht

was siegen ist





kleine erfolge

du hast eine wohnung

einen beruf

du sehnst dich nach liebe

aber du forderst sie nicht

und doch findest du sie

glaubst du



du triffst ihn

er liebt dich

sagt er

ein völlig neues

ungewohntes gefühl

für dich

eine neue erfahrung

und es ist schön

du bist schwanger

du freust dich



als deine tochter geboren wird

ist er nicht mehr da

verzweiflung

nein

tabletten

nein

alkohol

nein nein nein



dein kind

gibt dir die antwort

es holt dich zurück

ins leben

sein wille

und dein wille

ihr zwei gemeinsam

werdet es schaffen



du begreifst

dass du eine große aufgabe hast

diesmal wirst du der sieger sein

in jedem falle



nur ein Vorsatz

nein

du bist es deinem kind schuldig

du lernst

verantwortung zu tragen

deine tochter

wird es dir danken

irgendwann



du bist eine starke mutter

eine die es besser macht

du weißt

wie weh man menschen tun kann

ihrer seele

ihrer psyche



die an dir gemachten fehler

werden sich nicht wiederholen

deinem kind

wird es besser gehen

als dir

du gibst ihm

all deine aufgestaute liebe zurück

und all das

was man dir genommen

und vorenthalten hat

wärme

geborgenheit



du staunst

über dich selbst

und du stellst fest

dass das Leben so schön sein kann

wenn man nur will

wenn die menschen es wollen



all deine verschütteten gefühle

kehren zurück

dein kind

fördert sie zu tage

geben und nehmen



sie lächelt dich an

du beobachtest sie

beim schlafen

sie ist dein anker

dein herz taut auf



du lernst zu lächeln

später kehrt sogar

das lachen zurück

du bist glücklich

zum ersten mal

in deinem leben

du möchtest explodieren

die zeit anhalten

du genießt

jeden augenblick

kostest jeden moment

des glückes aus







ein brief

deine leibliche mutter

das schlechte gewissen

sie fleht dich an

du sollst sie besuchen

sie anrufen

ihr schreiben

irgendein lebenszeichen

es geht ihr nicht gut

sie ist allein

hat schmerzen

depressionen



du überlegst sehr lange

hin und her

wägst ab

es ist deine mutter

was ist eine mutter

du sagst NEIN Seite 2 von 4       


nein

du bist es deinem kind schuldig

du lernst

verantwortung zu tragen

deine tochter

wird es dir danken

irgendwann



du bist eine starke mutter

eine die es besser macht

du weißt

wie weh man menschen tun kann

ihrer seele

ihrer psyche



die an dir gemachten fehler

werden sich nicht wiederholen

deinem kind

wird es besser gehen

als dir

du gibst ihm

all deine aufgestaute liebe zurück

und all das

was man dir genommen

und vorenthalten hat

wärme

geborgenheit



du staunst

über dich selbst

und du stellst fest

dass das Leben so schön sein kann

wenn man nur will

wenn die menschen es wollen



all deine verschütteten gefühle

kehren zurück

dein kind

fördert sie zu tage

geben und nehmen



sie lächelt dich an

du beobachtest sie

beim schlafen

sie ist dein anker

dein herz taut auf



du lernst zu lächeln

später kehrt sogar

das lachen zurück

du bist glücklich

zum ersten mal

in deinem leben

du möchtest explodieren

die zeit anhalten

du genießt

jeden augenblick

kostest jeden moment

des glückes aus







ein brief

deine leibliche mutter

das schlechte gewissen

sie fleht dich an

du sollst sie besuchen

sie anrufen

ihr schreiben

irgendein lebenszeichen

es geht ihr nicht gut

sie ist allein

hat schmerzen

depressionen



du überlegst sehr lange

hin und her

wägst ab

es ist deine mutter

was ist eine mutter

du sagst NEIN

dein stolz gebietet es nicht

die wunden sind zu tief

die erinnerungen zu frisch

die tränen

noch nicht getrocknet



zu viele briefe

blieben unbeantwortet

niemand war da

der dir

seine hand auf die schulter legte

der dich

in den arm nahm

dir trost spendete

in schweren stunden



zu viele träume

hast du vergeblich geträumt

zu viele tränen

hast du allein verweint



rache

nein

vergeltung

nein

schuldzuweisung

nein nein nein



sie hat dir zu weh getan

du kannst ihr niemals verzeihen

du gehst deinen weg weiter

ohne sie



du und dein kind

ihr gehört zusammen

ihr seid untrennbar

niemand kann euer glück zerstören

dazu bist du zu stark



du fühlst dich wohl

in deiner haut

unbeschreiblich wohl

zum ersten mal im leben

bist du du

deine tochter liebt dich

deine tochter braucht dich

dich und deine liebe



der kreis schließt sich

du hast dich gefunden

ihr habt euch gefunden

du bist endlich angekommen

du bist am ziel

du bist zu hause

du bist daheim.
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dein stolz gebietet es nicht

die wunden sind zu tief

die erinnerungen zu frisch

die tränen

noch nicht getrocknet



zu viele briefe

blieben unbeantwortet

niemand war da

der dir

seine hand auf die schulter legte

der dich

in den arm nahm

dir trost spendete

in schweren stunden



zu viele träume

hast du vergeblich geträumt

zu viele tränen

hast du allein verweint



rache

nein

vergeltung

nein

schuldzuweisung

nein nein nein



sie hat dir zu weh getan

du kannst ihr niemals verzeihen

du gehst deinen weg weiter

ohne sie



du und dein kind

ihr gehört zusammen

ihr seid untrennbar

niemand kann euer glück zerstören

dazu bist du zu stark



du fühlst dich wohl

in deiner haut

unbeschreiblich wohl

zum ersten mal im leben

bist du du

deine tochter liebt dich

deine tochter braucht dich

dich und deine liebe



der kreis schließt sich

du hast dich gefunden

ihr habt euch gefunden

du bist endlich angekommen

du bist am ziel

du bist zu hause

du bist daheim
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  Naja, so einfach ist das Leben aber nicht.  
alte Mähre  -  04.11.04 14:52

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