Chironian Story 005: Das Tor   75

Romane/Serien · Spannendes

Von:    Ginevra & Wawanee      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. Januar 2004
Bei Webstories eingestellt: 15. Januar 2004
Anzahl gesehen: 2895
Seiten: 14

Diese Story ist Teil einer Reihe.

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   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Oft ist es gerade das Unbekannte, das uns reizt und uns herausfordert. Der Forscherdrang lässt uns über unbekannten Grenzen hinaus nach unerforschten Gebieten suchen. Genauso sind auch andere Lebensformen, fremde Lebewesen und Kulturen von jeher faszinierend für die eigene Rasse gewesen. Das Beobachten von Zivilisationen, die uns ähnlich, oder auch komplett verschieden sind, erscheint uns immer interessant. Und doch machen uns diese unbekannten und neuen Umstände manchmal Angst. Erfahrung und Forschung wird benötigt. Genauso, wie Lernfähigkeit und Lernbereitschaft. Lernt man das Unbekannte, die Unbekannten, näher kennen, dann findet man auch einen anderen Zugang, neue Erkenntnisse, wohl auch über sich selbst. Versucht man sie in ihrer Lebensart zu verstehen, dann sind auch Bündnisse möglich und je nach Kultur können auch neue Technologien erweitert und gemeinsam erforscht werden. Doch entscheidet jedes Volk das für sich selbst. Wie das Leben schon oft genug bewiesen hat, haben vor allem junge Völker und Rassen, vor allem Kolonisten, den Hang zum Krieg und Angst vor Veränderungen.

Meist sind es außergewöhnliche Persönlichkeiten, teilweise am Rand der Gesellschaft, ausgeschlossen von der Masse, die jedoch diese Brückenschläge zu anderen Kulturen herstellen. Aus ihrer eigenen Situation heraus können sie das Fremdartige leichter begreifen und verstehen lernen und so das Tor zu anderen Kulturen durchschreiten.

Reife kommt immer durch Neuerungen. Überwinden von Angst und dem Nachgehen des eigenen Forscherdrangs sind Hauptvoraussetzungen für Weiterentwicklungen. Genauso wie die Flucht vor der eigenen Moral?



Das Tor



Rhynia sah auf die harten Umrisse der Gebäude herab, durch die sich die Kolonie von hier aus abzeichnete. Die künstliche Welt, die den Chironians Schutz und Leben ermöglichten. Nichts Natürliches - nur verarbeitete, kalte Metalle, geschützt durch einen Emitterschild. Leben, das sich vor der leblosen, tötenden Natur schützte. Ein Gegensatz, der ihr nicht fremd sein sollte. Sie hatte nie etwas anderes erlebt. Sie war von Anfang an ein Kind der Kolonie gewesen und, im Gegensatz zu ihren Eltern und den anderen Kolonisten, war Thulenia ihre Geburtswelt. Mehr um vor den Leuten aus der Kolonie zu fliehen, als aus wirklichem Wissensdurst, hatte Rhynia fast ihr gesamtes Leben mit Studieren verbracht.
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Geschichten hatten sie nie interessiert. Die Flucht in andere Realitäten hätte ihr die Wirklichkeit nur noch düsterer und unfreundlicher erscheinen lassen.

Jetzt war sie hier. Außerhalb des Schutzes, in dem die Kolonie sich von dieser Welt abgegrenzt hatte. Eine Welt, die es nicht gab. Und doch würden sie aus dem harten, kalten Boden und dem trockenen Sand einmal etwas machen müssen - sie konnten doch nicht ewig eingesperrt in dieser Kolonie leben. Nie weg. Nie fliehen. Nie Einsamkeit. Nie Zeit für sich und die eigenen Gedanken. Kein Versteck und keine Geheimnisse. Egoistische und deprimierende Einflüsse von allen Seiten. Das Leben war anstrengend und vor allem unnatürlich. Nur wenige Chironians kümmerten sich um andere. Vielmehr war jeder damit beschäftigt, mit seinen eigenen Problemen klar zu kommen. Seit der Geburt ihres jüngeren Halbbruders Skaat, bei der ihre Mutter gestorben war, war sie allein gewesen. Als erstes Kind der Kolonie hatte sie nie eine andere Welt kennen gelernt. Genauso wenig, wie sie jemals eine Person gehabt hatte, die ihr Vorbild hätte sein können. Ihre Mutter Tja hatte sich um sie gekümmert. Skaat hatte ihr ihre einzige Stütze in der Gesellschaft genommen. Sie hatte nie eine gute Beziehung zu diesem Halbbruder aufbauen können. Genauso wenig, wie zu irgendeinem anderen Chironian. Ihr Kopf war am Zerspringen und sie wollte einfach nur weg. Doch wie jeder andere Kolonist hatte auch sie Angst davor, nach „tyn“ - in die Fremde zu gehen. Ihr Vater Neras war hier ums Leben gekommen. Sie hatte ihn nicht gekannt. Er war dabei gewesen, den Emitterschild zu installieren, als ihn Thulenia zu sich holte.

Trotzdem war Rhynia endlich zu dem Entschluss gelangt, diesem Leben aus der Kolonie zumindest für eine Weile zu entgehen und war, allein nur mit ihrer Sauerstoffmaske ausgerüstet, nach „Draußen“ gegangen. Weg von den Leuten, denen sie nichts bedeutete. Daran war sie wohl selber Schuld. Es würde wahrscheinlich niemanden kümmern, solang, bis jemand merkte, dass ein fruchtbares Mädchen für ihr Fortpflanzungsprogramm fehlte. Dafür war sie wohl da: um das Fortbestehen der Kolonie sichern zu helfen. Um Kinder zu zeugen. Für nichts mehr. Und wenn sie aus der Kolonie verschwinden würde oder sich gar weigern würde, Kinder zu bekommen, dann würden sich Maldan und die alten Chironians furchtbar ärgern, dass sie die Kolonie um ein paar kleine Bälger betrogen hatte.
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Mehr nicht. Mehr bedeutete sie niemandem. Sollten sie doch an ihrer eigenen Brutmoral ersticken!

Rhynia drehte sich entschlossen um. Sie brauchte endlich einmal einen klaren Kopf! Sie musste weg von hier. Das Bild der Kolonie würde sie solange nicht loslassen, bis sie es endgültig aus ihrem Blickfeld bannen konnte. Sie rannte weiter; versuchte, nicht an die Belanglosigkeiten zu denken, die den Chironians wichtiger waren als eine der ihren.



Der raue Sand knirschte leise unter ihren Füßen, als sie die Wüstenlandschaft von Thulenia erkundete. Die Sauerstoffmaske ermöglichte ihr das Atmen. Doch war sie es nicht gewohnt, solch tiefe Luftzüge holen zu müssen. Auch der lange beschwerliche Marsch über das teilweise mit Felsen und Steinen nur so übersäte Gelände machte ihr zu schaffen. Die Sandflächen und kleinen Dünen, die sich in dieser Gegend unregelmäßig gebildet hatten, waren dann eine weitere Erschwernis. Jeden Schritt musste sich Rhynia im Sand doppelt erarbeiten und so bald sie diesen getan hatte, rutschte sie auch schon wieder ein wenig ab. Aber woher sollte Rhynia das auch gewohnt sein? Die Kolonie war klein und überschaubar. Niemand musste meist länger als ein paar Meter Wegstrecke zurücklegen.



Die ungewohnten Bedingungen des Planeten erschwerten ihr das Vorankommen zusätzlich. Schritt für Schritt entfernte sie sich von der Kolonie. Der rote Sand rutschte aber immer unter ihren Füßen weg. Bald schon rannen ihr kleine Schweißperlen über die Stirn. Trotzdem dachte sie nicht daran, umzukehren. Sie ignorierte ihre Müdigkeit. Dachte nur noch daran, weiterzukommen. Vielleicht würde sie dieser trostlosen Endgültigkeit der Wüste Thulenias entgehen können. Vielleicht würde sich hinter den Vorsprüngen, Hügeln und Kanten von Felsen eine andere Welt vor ihr auftun, die die Kolonisten noch nie gesehen hatten…

Viel war von Thulenia noch nicht erkundet worden. Gerade mal die Umgebung der Kolonie, wenige Kilometer im Umkreis, teilweise durch Berge im Norden und Westen eingeschränkt, war ihnen bekannt. Die Daten, die beim Anflug von den Schiffsensoren des Kolonisationsschiffes aufgenommen wurden, waren spärlich, teilweise waren sie auch durch den Systemkernfehler des Zentralrechners des Schiffes vor fünf thulenischen Jahren gelöscht worden.
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Viel an Information, wie Gesteinsschichten, chemische Zusammensetzung der Oberfläche oder Geomorphologie waren bei einer Spannungsrückkopplung der Emitterschilde aus den Datenspeichern gelöscht worden. Die Unbekannte war also Thulenia und diese galt es früher oder später zu erforschen.

Als Rhynia kurz stehen blieb, um sich umzusehen, erblickte sie plötzlich am Horizont eine Unebenheit. Nur eine kleine Erhebung, die sich trotzdem deutlich von dem übrigen Bild in seltsam fremdartiger Weise abhob. Neugierig ging Rhynia darauf zu. Ihr Verstand sagte ihr, dass so etwas unmöglich wäre; dass auf Thulenia nichts wachsen KONNTE; dass die Bedingungen dafür doch viel zu unnatürlich für jedwede Form von Kohlenstoff basierenden Lebens war. Doch je näher sie dem Gebilde kam, desto deutlicher konnte sie die dürren, zähen Äste einer Pflanze erkennen. Als sie sich ihr näherte, raste ihr Atem, und ihr Herz klopfte so schnell, dass es sie schmerzte. Jemand hatte hier auf diesem elenden Fleck des Universums versucht, Leben zu erzeugen. Jemand hatte hier eine Ebulastaude gepflanzt. Es war also schon einmal jemand hier gewesen. Jemand aus der Kolonie, der heimlich einen Ableger der Ebulastaude von Maldans erster Pflanze mitgenommen und hier eingesetzt hatte.

Wenn sie sich selber auch nicht erklären konnte, warum, war sie enttäuscht. Sie war nicht die erste, die hier in „tyn“ ihr Glück versuchte. Sie verstand ihre eigenen Gedanken nicht mehr - was kümmerte es sie schon, wenn noch jemand so verrückt gewesen war, nach „Draußen“ zu gehen? Sie konnte diesen Jemand doch nur allzu gut verstehen. Und trotzdem war ihr, als hätte man ihr etwas genommen - etwas Einmaliges, das nur sie vollbringen hatte wollen.

Rhynia legte sich neben der Ebulastaude in den Sand und schloss die Augen. Ja, dieses Leben war nicht das Leben auf Thulenia. Und trotzdem würde sich das Leben, das hier so gar nicht hergehörte, verbreiten. Ein Trotz an die Schöpfung, wie eine Krankheit… oder war dieses Leben die Heilung?



Die Sonne erreichte langsam den Horizont und ließ den rötlichen Sand Thulenias in einem kräftigen Goldorange leuchten.
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Der ständige Wind hatte Rhynias Spuren schon längst verweht und stattdessen Wellen gebildet. Das Mädchen lag noch immer neben der Staude und hatte die Augen geschlossen, bis das flach einfallende Licht sie daran erinnerte, wieder aufzustehen. Sie musste wieder in die Kolonie zurück. Ihre Sauerstoffreserven gingen langsam aus und im Dunkeln würde sie nie zurück in die Sicherheit der Kolonie finden.

Mühsam rappelte sie sich auf und fuhr mit ihrer linken Hand durch ihre Haare, um die Sandkörner herauszubeuteln. Ihre Augen tränten von der Erschöpfung und beschlugen das Sichtglasfenster ihrer Maske. Sie versuchte, ihren Atem wieder zu regulieren, damit sie wieder klar sehen. Die Sonne war bereits hinter den Horizont getaucht und nur noch ihre letzten Strahlen hielten die Dunkelheit ab, die Rhynia einzuholen drohte. Verwirrt sah sie sich um. Sie wusste nicht mehr, aus welcher Richtung sie gekommen war. Das Tal war so breit und die Sandflächen schienen fast endlos bis zu den nächsten Hängen und Felswänden, die das Tal einsäumten.

Sie wusste den Rückweg zur Kolonie nicht mehr! Panisch suchte sie den Horizont nach Spuren ab. Wo war denn diese Geländekante noch schnell, über die sie in das Tal gekommen war?

Die Sonne war nun endgültig verschwunden. Trotzdem war es nicht komplett dunkel. Thulenias drei Monde standen am Himmel und ihr kaltes, silbriges Licht gaben Rhynias scharfen Augen genug Helligkeit, um ein paar Meter weit sehen zu können. Doch wohin sollte sie gehen? Sie konnte die Sonne nicht mehr als Richtungsweiser verwenden und Thulenias Monde hatten eine tückische Laufbahn. Man konnte ihnen nicht folgen… Langsam begann Rhynia, ihren Entschluss, in die Einsamkeit zu fliehen, zu bereuen.



Wind setzte wieder ein. Wie er gestern am späten Nachmittag zu wehen begonnen hatte und dann in einem regelrechten Sturm ausgeartet war. Dieses extreme Naturereignis hatte die Chironians wirklich unvorbereitet getroffen. Nun siedelten sie schon so lange auf diesem Planeten, dennoch hatte niemand dieses Ereignis und dessen Auswirkungen vorhergesehen. Es fehlte auch an vergleichbaren Ereignissen. Bisher war "Wind" etwas Unbekanntes auf dem Planeten gewesen. Bekannt vielleicht aus den Geschichten der alten Chironians doch von Rhynia nie erfahren oder erlebt.
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Dabei wäre es ja eine Leichtigkeit gewesen, die Mondumlaufbahnen zu berechnen und aus den Massen der Monde die resultierende Gravitationskraft aus zu rechnen, die bei einer Ko-Position der Monde entstehen würde. Dass dann selbst eine eher dünnere, sauerstofffreie Atmosphäre wie jene von Thulenia in Bewegung geraten würde, war Rhynia klar. Das war einfachstes wissenschaftliches Ein mal Eins.

Warum hatten die Chironians Angst, weiter in die Natur Thulenias zu forschen? Aus Angst vor dem, was sie finden könnten? Aus Angst, ihre eigene Verletzlichkeit zu erkennen? Der gestrige Tag hatte nur zu gut gezeigt, wie verwundbar die Kolonie war. Oder stand einfach das alltägliche Überleben auf Thulenia in erster Linie im Vordergrund?

Rhynia hatte ihr ganzes Leben mit naturwissenschaftlichen Erklärungen zu leben gelernt, als sie die wissenschaftliche Datenbank des Bordcomputers studiert hatte. "Das Kausalitätsprinzip: Ursache und Wirkung... Gravitation und aufkommende Winde" das sagte ihr nun ihr Verstand. Doch dass nun dieser Wind ihr Sichtglas mit Sand und Staub eintrübte, konnte keine wissenschaftliche These rational erklären. Rasch holte sie tief Luft, riss sich die Sauerstoffmaske vom Gesicht, um das Sichtglas zu reinigen. Das war ein Fehler. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie nun die volle Sandfracht einer Windböe ins Gesicht bekam und somit natürlich auch in die Augen. Die dadurch entstehenden Tränen ließen das Bild der Dunkelheit nur noch vage und verschwommen erkennen, selbst nachdem Rhynia die Gesichtsmaske wieder aufsetzte.



Rhydorios Licht schien sanft auf sie herab, als wolle er sie trösten, doch hatte er offensichtlich nicht den Wunsch, ihr zu helfen, denn sein bläulich-silbriges Licht war heute nur schwach. Da Rhynia nicht hier bleiben konnte, sondern etwas unternehmen musste, lief sie schließlich endlich einfach in die Richtung, in der sie die Kolonie vermutete. Sie bemerkte, dass ihre Sauerstoffreserven langsam zur Neige gingen. Doch daran durfte sie nicht denken. Sie hatte keine Hoffnung, rechtzeitig zur Kolonie zurückzufinden, doch sie durfte sich deshalb nicht selber aufgeben. Sie musst ruhig bleiben, und einen Ausweg finden. Sie war endlich auf sich allein gestellt... Jetzt konnte sie sich selber beweisen, was sie wert war.

Endlich kam sie von der Talebene an eine Felswand.
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Plötzlich endete hier die Wüste und die Sandfläche, die sie nun hinter sich gelassen hatte. Doch war sie in die richtige Richtung gelaufen? War das der Weg, um in die Kolonie zurückzukehren? Wo war denn diese kleine Geländestufe, über die sie hier in das Tal gekommen war? Vielleicht hatte sie die Felsen einfach nur übersehen, als sie vorhin so zielbewusst in die offene Talebene hinausmarschiert war. Nun stand sie hier vor dieser Felswand. Schwarzes Gestein, tausende von Jahre alt, massivster Fels, der selbst dem Fluss standgehalten hatte, dessen Wassermassen hier vorbeigeströmt sein mussten. Vorsichtig tastete sie sich an der rauen, kalten Steinwand voran. Sie folgte der Wand und hoffte, doch einen Ausgang aus dem Tal zu finden. Das Gehen viel ihr hier deutlich leichter. Ihr Sauerstoff wurde immer weniger, wie ihr die kleine Anzeige an ihrem Handgelenk bewies. Ihre Hand sah im Mondlicht noch blasser aus, als am Tag und wirkte hier noch viel verlorener. Weiter glitten ihre bleichen Finger an dem Fels entlang und tasteten sich darüber. Kalt und hart. Kein Organismus, der sich hier festgesetzt hatte. Im Gewächshaus hatten die Steine bald angefangen, Moose anzusetzen und kleine Insekten hatten sich sofort dort heimisch gefühlt. Leben hatte man das genannt, doch so etwas gab es hier nicht.

Als Rhynia um ein Felseck herumging, zuckte sie zusammen. Ihre linke Hand schmerzte; sie hatte sich an einer spitzen geschnitten. „Seltsam“ dachte sie. „So scharf war die Wand doch bisher nicht.“ In dem bläulichen Mondlicht sah das ursprünglich rote Blut schwarz und faszinierend aus. Rhynia wurde ein wenig schwindlig und sie betrachtete erstaunt ihre Hand. Es war ihr zu spät aufgefallen, dass ihr Sauerstoff ausgegangen war und sie nur mehr den spärlichen Restsauerstoff der Sauerstoffflasche und die giftigen Gase auf Thulenia einatmete. Sie hatte nur noch Augen für den Kontrast ihrer blassen Hand, auf der schwarze Blutstropfen herunterrannen. Sie strich mit ihrer linken, unverletzten Hand über den Schnitt und verwischte die Flüssigkeit. Sie war warm und klebrig. Jetzt erst suchte Rhynia nach der messerscharfen Felskante, die ihre Hand geritzt hatte.



Da musste Gestein erst unlängst abgebrochen sein. Helle Gesteinsadern waren hier zu sehen, die sonst auf der gesamten Felswand nur schwach zu erkennen waren. Frischer Staub lang noch auf der Bruchstelle, die heller und nicht so verwittert schien wie das umgebende Gestein.
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Auf dem Boden hatte sich Geröll angesammelt. Feiner Gesteinsstaub rieselte aus einem Überhang auf Rhynia herunter.



Sie machte erschrocken einige Schritte von der Felswand weg, um sich in Sicherheit zu bringen. Erst von dieser Position aus bemerkte Rhynia einen riesigen Schutthaufen an großen Gesteinsbrocken und Geröll, der sich hier angesammelt hatte. Scheinbar war eine große Felsplatte aus der hohen Felswand gebrochen, womit andere Gesteinsschichten freigelegt worden waren. Rhynia schritt in einem Sicherheitsabstand um die Abbruchstelle herum. Ihr Blick schweifte über die mächtigen Felsen, die der Gravitation nicht mehr standgehalten hatten. Kaum wich ihr Blick von den Felsbrocken und der Felswand auf die mächtige Sturzhalde, da bemerkte sie gerade noch, wie der feine Staub, der ihr zuerst in die Haare gerieselt war, im Licht Rhydorios silbern schimmernd, wie ein Schleier von der Felswand wegstaubte. Wie konnte das sein? Seit sich gestern Nacht nach dem großen Naturereignis die Winde wieder gelegt hatten, war es nahezu windstill, wie es sonst auf Thulenia eigentlich immer war. Erst hier im Tal spürte sie ein wenig Wind in den Haaren. Außerdem schien hier etwas den Staub von sich wegzuhauchen. Vielleicht war es der Atem der gefallenen Felsen?



Rhynia kletterte über die Felsbrocken zur Stelle hinauf, wo der Silberschweif aus herabrieselndem Staub seinen Anfang nahm. Sie entdeckte eine Einbuchtung im Felsen, die wie ein großes Portal in das Gestein hineinführte. Der Fels war hier etliche Meter nach hinten versetzt. Ein breiter Spalt zerteilte die Innenseite dieses Felsportals. Wie ein Tor hatte sich hier der raue Stein geöffnet und bot dem Zutritt, der sich in das Dunkel des Schattens vorwagte. Bläulich silbern war die Gegend erleuchtet. Ein gerade zu beängstigendes schwarzes Loch war dagegen dieser Felsspalt. Als ob sie den kleinen Raum dahinter spüren wollte, strecke Rhynia ihre Hand aus, um die Größe und den Raum abzuschätzen. Da merkte sie einen leichten Windzug, der aus dem Felsentor kommen musste.



Überrascht warf sie einen Blick auf ihr Sensorengerät am Arm, das ihr ja auch den Sauerstoff anzeigte, den sie eigentlich schon gar nicht mehr atmen durfte.
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Nun hatte dieses Gerät auch Außensensoren und auf einem kleinen Display zeigte eine Laufschrift sowohl die Vitalwerte als auch die Gaskonzentrationen an: ... Stickstoff 7% ... Kohlendioxid 8% ... SAUERSTOFF 5% ...



Verwundert sah Rhynia nochmals auf das Display. Und dann in die Höhle. War das die Rettung?



Rhynia schritt durch dieses Tor. Rhydorios sanftes Mondlicht ließ sie damit hinter sich. Damit war sie jetzt in kompletter Dunkelheit gelandet. Wieder überließ sie das Vorantasten ihren Händen, um die Höhle auszukundschaften. Seltsamerweise schien die Form der Höhle nicht rund zu sein, sondern immer weiter in den Berg und nach unten zu gehen. Wenn sie es nicht für unmöglich gehalten hätte, hätte Rhynia gesagt, sie würde einem künstlich angelegten Gang entlang in die Tiefe gehen... Aber wie wäre so etwas möglich? Es WAR ganz einfach nicht möglich! Es gab nichts auf Thulenia, das so etwas erschaffen hätte... Aber wer sagte das? Die Wissenschaft, die behauptete Thulenias Atmosphäre wäre für kohlenstoffartige Lebewesen ungeeignet? Und selbst wenn - Thulenia konnte doch genauso gut einmal ein belebter Planet gewesen sein. Das war sogar sehr wahrscheinlich, denn obwohl die Chironians bisher noch nicht weit genug in die Geschichte Thulenias eingedrungen waren, hatten sie doch ein paar Hinweise auf ehemaliges Leben gefunden. Das war Ewigkeiten her. Aber warum war dann dieser Gang hier?



Rhynia blieb nichts anderes übrig, als dem Gang zu folgen. Entweder war dort unten ihre Rettung oder ihr Tod. Sie hatte nichts zu verlieren, also musste sie es versuchen. Kein einziger Lichtschimmer war hier unten, doch langsam konnten sich ihre Augen auch an die Finsternis gewöhnen, sodass ihre Schritte sicherer wurden. Ihre Füße waren das lange Gehen nicht gewohnt. Doch Rhynia wollte nicht rasten. Der niedrige Sauerstoffanteil ihrer eingeatmeten Luft hatte ihr den Kopf verwirrt. Trotzdem fühlte sie sich ein wenig seltsam und wohlig. Seltsamerweise wurde die Luft, die sie einatmete, nicht stickiger, wie sie vermutete, sondern im Gegenteil: erst merkte sie es nicht, doch langsam aber sicher wurde die Luft angenehm und atembar. Ein leichter Duft von Frische verdrängte langsam aber sicher den muffigen und unangenehmen Geruch, an den sich Rhynia bereits gewöhnt hatte.
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Langsam wurden ihre Beine schwer und ihre Augen müde. Jeder Schritt wurde anstrengender und ihre Muskeln schmerzten. Endlich setzte sie sich auf den kalten Boden hin und schloss ihre Augen, um ein wenig zu rasten. Sie merkte kaum, wie schnell sie auf die Ebene der Bewusstlosigkeit sank...



Fremde Stimmen drangen an ihr Ohr. Leise, wie von weit weg und mit einer seltsamen Klangfarbe. Rhynia konnte die Worte nicht verstehen. Vor ihren Augen war immer noch diese endlose Dunkelheit. Der harte Boden tat ihrem Rücken weh und ihre Gliedmaßen waren übersät mit blauen Flecken. Sie fühlte sich jetzt elend und krank. Noch nie hatte sie sich so verlassen und einsam gefühlt.

Die Stimmen wurden lauter und wieder leiser. Rhynia rieb sich den schmerzenden Kopf und setzte sich auf. Als sie ihre Augen rieb, erkannte sie jedoch, dass die Dunkelheit nicht mehr so tief und eindringlich wie vorher war, sondern auf eine sonderbare Art mild. Sie erkannte leichte Schemen... Irgendwo hier musste es eine Lichtquelle geben! Die Stimmen, von denen sie erst angenommen hatte, sie wären noch aus ihren Träumen, wurden deutlicher. Sie kamen offensichtlich näher und auf sie zu! Erschrocken blickte Rhynia sich um. In dem schemenhaften Licht fand sie nichts, wo sie sich verstecken konnte, also tastete sie sich mühevoll weiter an der Wand entlang, weg von den Stimmen, in der Hoffnung, ihnen nicht begegnen zu müssen. Tatsächlich fand sie eine Nische, in die sie sich kauerte und wo sie darauf wartete, dass die Stimmen an ihr vorbei gingen. Sie hatte den grauen Lichtschimmer wieder hinter sich gelassen und wartete in völliger Dunkelheit. Die Stimmen kamen näher. Sie wirkten aufgeregt, doch Rhynia konnte keines der Wörter verstehen. Sie bestanden mehr aus Selbstlauten und klangen fremd und beängstigend.

Langsam materialisierten sich zwei nebeneinander gehende Schemen in der Dunkelheit. Sie waren krumm und gebückt und schienen leicht zu humpeln als hätte harte Arbeit die Gestalten gebeugt. Rhynia zog sich noch tiefer in die Schatten zurück und hielt den Atem an. Die Schemen – nicht stärker wahrnehmbar, als ein mattes Grau – blieben in unmittelbarer Nähe stehen und unterhielten sich aufgeregt. Dem Gestikulieren nach waren sie sich nicht einig, wie sie weiter vorgehen sollten, denn der eine rang seine Hände während der andere andauernd in die Dunkelheit wies und beinahe schrie.
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Schließlich schien der Erste die Diskussion gewonnen zu haben, denn die beiden bewegten sich, wenn auch deutlich widerstrebend, dorthin zurück, von wo sie gekommen waren. Rhynia atmete auf. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie eigentlich nicht atmen können DURFTE. Ihre Sauerstoffreserven waren schon seit Ewigkeiten erschöpft. Sie hätte schon längst tot auf dem Boden liegen müssen! Woher kam ihr Sauerstoff? Hatten die beiden Gestalten etwas damit zu tun? Verdammt – auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, musste sie wissen, was hier los war! Sie war schon so weit gekommen und zurückkehren konnte sie sowieso nicht, da ihre Maske den Sauerstoff nur mit Lichtenergie speichern konnte, was in dieser stofflichen Dunkelheit unmöglich war… Doch die beiden Gestalten waren von irgendwoher gekommen… und sie waren von irgendwoher gekommen, wo es Licht gegeben hatte!

Sie wartete noch ein paar Minuten, um sicher zu gehen, dass die Fremden nicht noch einmal zurückkommen und sie überraschen würden, dann machte sie sich auf den Weg zurück und dem Licht entgegen.



Ihr mulmiges Gefühl wurde langsam schwächer, dafür wurde etwas anderes stärker: Aufregung und Entdeckerlust. Die Möglichkeit, ein wirkliches Abenteuer zu erleben und damit den Forschern der Vergangenheit etwas gleichzutun. Anerkennung würde ihr blühen… Respekt in der Kolonie! Sie würde nie mehr einsam sein! Alle würden sie bewundern.

Sie malte sich in den schönsten Bildern aus, was sie vorfinden und wie man ihre Entdeckung preisen würde. Doch die Wirklichkeit war noch viel gewaltiger, als sie es sich je hätte ausmalen können. Nach und nach war es heller geworden. Jetzt stand sie auf einer Plattform und sah auf eine Höhle herab. Neben Rhynia lief ein natürlicher Gang in Richtung Boden. Das Gewölbe war riesig und in den Fels gehauen, als wäre es natürlich entstanden. An den Wänden glühten phosphoreszierende Steine und beschienen die Höhle taghell. Ihr mildes Licht reichte nicht weit, doch ihre Vielzahl addierte sich und man konnte nirgends hinschauen, ohne eine der großen Lichtquellen vorzufinden.

Es war Rhynia unmöglich, das Ende der Halle auszumachen, was nicht nur an ihrem gewaltig großen Ausmaß lag, sie war nämlich nicht leer.
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Es waren Gebäude aus dem Fels gehauen! Riesige Häuser, die einfach aus dem Boden wuchsen, da sie herausgemeißelt worden waren. Diese Gebäude waren in ihrer Bauart so fremdartig und seltsam, dass Rhynia sie erst nicht als das erkannte, was sie waren. Im Gegensatz zu den weichen, runden und praktischen Formen der Chironians waren diese Bauten hier scharf, eckig und platzverschwenderisch angeordnet. Trotzdem ordneten sie sich genial in ihre Umgebung ein. Moose und Flechten bedeckten die Außenwand der Gebäude und schienen selbst ein wenig der phosphoreszierenden Eigenschaft der Steine angenommen zu haben. Doch wahrscheinlich hatten sie einfach nur solche Steine überwachsen und ließen deren Licht immer noch leicht durchscheinen. In der Ferne konnte Rhynia ein sehr großes Gebäude ausmachen… Es war größer als der Rest und eindeutig ein wichtiges, kulturelles Zentrum, denn es war groß genug, um ihre Kolonie dreimal in sich aufzunehmen und sein Dach berührte die Decke der Höhle!

Doch neben der architektonischen Gewaltigkeit des Gewölbes war etwas noch viel seltsameres und Angst einflößenderes: Lebewesen! Diese Höhle war bevölkert! Die Wesen dort unten schienen alle ein wenig zu humpeln. In dem vorherrschenden Zwielicht schien ihre Haut fahl und krank und ihre gebückte Haltung ließ auf großen Kummer und Leid schließen. Rhynia war noch nie jemand anderem begegnet, als den Leuten in ihrer Kolonie… sie hatte noch nie jemand Fremden gegenübergestanden und ihre erste und natürliche Reaktion auf diesen sensationellen Fund war Angst. Vor lauter Panik beachtete sie nicht einmal ihre Sauerstoffanzeige, die sich inzwischen von selber aufgeladen und seit einigen Minuten wieder im grünen Bereich war; sie rannte einfach weg, so schnell sie konnte… Sie musste hier raus, oder sie würde durchdrehen!

Sie lief gehetzt in die Dunkelheit hinein, stolperte, rappelte sich wieder auf und tastete wild nach der Wand, um wieder hinauszugelangen. Sie lief bis sie fast nicht mehr konnte und selbst dann lief sie immer noch weiter. Sie musste wieder in die Realität zurück! Sie hatte einen Traum erlebt! Sie hatte einen Traum wahr werden sehen… So etwas KONNTE sie nicht ertragen. Sie musste zurück in ihr normales Leben, selbst wenn das für sie Trübheit und Einsamkeit hieß! Es war ihre Norm… Nichts Übersinnliches! Nichts, das sie nicht verstehen konnte! In der Kolonie würde sie alles verstehen!

Sie erreichte den Ausgang, kletterte durch die Spalte ins Freie und blieb völlig erschöpft stehen.
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Sie hatte Glück und die Sonne stand noch hoch am Himmel. Sie ignorierte die Beschwerden ihres Körpers und machte sich sofort auf in Richtung Kolonie. Es war eine endlose Wanderung durch den roten Staub Thulenias und immer noch saß ihr der Schock zu tief in den Gliedern, aber sie erreichte endlich doch noch die Kolonie.



Skaat zerbrach sich den Kopf. Seid zwei Tagen war seine Schwester Rhynia vermisst und er wusste nicht, wie er dem Mädchen helfen konnte. Er wusste, dass sie nichts von ihm hielt – ja, ihm sogar den Schuld am Tod ihrer Mutter gab, doch das änderte nichts an seiner Besorgnis. Er mochte Rhynia nicht so gerne, wie er wollte, doch das hatte sie sich wahrscheinlich selber zuzuschreiben. Trotzdem quälte ihn die Ungewissheit seid dem Verschwinden seiner Schwester und er machte sich tatsächlich Vorwürfe. Wie konnte ihm diese eigensinnige, starrköpfige Frau das nur antun? Warum sollte er sich jetzt nur wegen ihr mit Selbstvorwürfen quälen?

Die Ungewissheit über ihren Aufenthalt war schlimm genug – es war aber anzunehmen, dass sie nach tyn – nach Draußen gegangen war. So wie Zorkon. Er war auch nach tyn gegangen… jetzt lag er im Koma auf der Krankenstation und galt für die Chironians schon lange als verloren – nur seine Schwester Isabel kümmerte sich noch um ihn. Die restlichen Kolonisten hatten Angst davor, jemandem bei seinem Verfall zuzusehen. Es führte ihnen ihre eigene Hilflosigkeit und Schwäche so stark vor Augen, dass sie es lieber ignorierten, anstatt sich damit zu konfrontieren. Schon Zorkons Mutter Natali und vor allem seine eigene Mutter Tja und noch mehr Chironians hatten das am eigenen Leib erfahren müssen. Doch man konnte den Kolonisten keinen Vorwurf machen. Sie benötigten Hoffnung, um zu überleben und dies war auch ohne Katastrophen schon schwer genug!

Skaat wandte sich von dem Sichtfenster ab. Genau genommen war das Mädchen doch genauso verloren, wie Zorkon, Natali und Tja! Was war der Grund? Warum litten sie so? Warum waren sie hier dem Verfall ausgeliefert? Warum verloren sie so schnell jemanden, den sie nie wieder ersetzen konnten? Er vermisste seine Schwester.
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Er wollte sie zurück! Er wollte nicht noch einmal jemanden verlieren. Auch wenn ihm Rhynia nie die große Schwester gewesen war, die man sich hätte wünschen mögen, war diese kalte junge Frau ein Teil seines Lebens! Es war nicht fair! Sie gehörte dazu! Sie GEHÖRTE hier her! Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hatte kein Recht dazu gehabt!

Zornig wischte Skaat sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und dreht sich noch einmal um, um sich zu vergewissern, dass Rhynia nicht zurückgekehrt war.

Da stand eine Gestalt draußen! Ein blasses, dunkelhaariges Mädchen, das aussah, als würde es beinahe zusammenbrechen. Ein Mädchen, das aussah, als hätte es einen Geist gesehen. „Rhynia!“ Skaat schrie auf, riss eine der Sauerstoffflaschen von der Wand, setzte sich so schnell wie möglich seine Sauerstoffmaske auf, stürmte durch die Schleuse nach tyn und rannte auf seine Schwester zu. Sie atmete schwer und stolperte ihm in die Arme. Skaat stützte Rhynia und half ihr durch die Schleuse zurück in die Kolonie. Dann nahm er dem halb bewusstlosen Mädchen seine Sauerstoffmaske ab. Einzig der von der Sauerstoffmaske abgedeckte Bereich des Gesichtes war noch nicht mit Sand und dunklem Staub bedeckt. Skaat lag die Frage auf der Zunge, wo sie denn gewesen war und was seiner großen Schwester passiert war. Doch der Blick Rhynias war so abwesend, dass er sich dachte, sie sollte sich erst einmal ausrasten. Er führte sie in ihr Zimmer und legte sie in ihr Bett. Rhynia öffnete ihre Augen und langsam atmete sie ruhiger.

„Was machst du?!“

Skaat hätte am liebsten laut aufgelacht. Das war seine Schwester – unfreundlich bis zum letzten, egal, was sie gerade durchgemacht hatte!

„Hey, Große, ich habe dich gerade gerettet!“

„Gib nicht so an…“

„und wie soll ich es sonst nennen?“

„…“

„Eben“ Skaat drehte sich um, und verließ das Zimmer. Er hatte hier nichts mehr verloren. Doch bevor er weggehen konnte, hörte er etwas, das er noch nie gehört hatte, und das ihm schmerzhaft zeigte, wie wichtig ihm dieses Mädchen war:

„Skaat? Danke!“

Das war alles.



Als Rhynia wieder allein in ihrem Zimmer war und sich erholen konnte, dachte sie über ihr Erlebnis nach.
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Langsam kam ihr wieder das Wunder ihrer Entdeckung vor Augen. Langsam begann sie zu verstehen, was das bedeutete! Sie hatte ihn gefunden – den Schlüssel zum Leben auf Thulenia! Das Tor zu einer neuen Zivilisation. Das Tor in die Welt der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des Planeten! Das Tor um Thulenias bestgehütetes Geheimnis. Und bald würde sie dieses Geheimnis selbst erschließen. Noch wollte sie dieses Geheimnis für sich behalten, um seine Heiligkeit nicht zu zerstören. Jedenfalls würde sie allein versuchen, dieses Tor vorsichtig zu öffnen…!
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Punktestand der Geschichte:   75
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Kommentare zur Story:

  Macht weiter so!!

Scayra [58th]  
Unbekannt  -  17.10.04 12:49

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  also ich muss wirklich sagen

die geschichten sind cool :D :) immer weiter so ;)


gruss BlackVictory ChironX  
BlackVictory  -  14.02.04 18:54

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Interessante Kommentare

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hallo, wolfgang, so schön und so wahr, aber sei beruhigt; ich bin kein allesfresser. veganischen gruß von rosmarin

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Letzte Kommentare

Kommentar von "rosmarin" zu "Kalt und heiß"

Danke, das wünsche ich Dir auch lieber Michael. Gruß von

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Beitrag von "Ron Holiday", erstellte den neuen Thread: ???

Sind auch bei anderen Usern Probleme beim Verwenden des OPERA-Browser aufgetreten? Musste auf MS Edge umsteigen, damit ich bei der Anmeldung nicht immer gleich rausfliege.

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