Poetisches · Aktuelles und Alltägliches · Sommer/Urlaub/Reise

Von:    Thomas Tom      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 23. August 2003
Bei Webstories eingestellt: 23. August 2003
Anzahl gesehen: 2821
Seiten: < 1

Gehirnlähmung trifft Schweißattacke

Schmerzhafte Langeweile

Im Fernsehn nur Heimatfilme

Oder Schlimmeres



Die Schleimhäute ausgedörrt

Venen wie Pipelines

Tausend kleine Fliegen auf

Verdorbenem Obst



Massen von Menschen

In Becken gestopft

Eingepfercht in einem Paradies

Der Hautkrankheiten.



Ein schlechtes Gewissen

Der Ruf der Pflicht

Verglüht beinah ungehört

In der Mittagshitze.



Gehirnattacke trifft Schweißlähmung

In heißer Heiserkeit

Kraftlose Glieder

Bewegt durch lahmen Geist



Schuhe tragen quält

Erstickt die

Zehn

Grad weniger

Wünsch ich

Mir

Gerade

Jetzt

Amen
Punktestand der Geschichte:   102
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Kommentare zur Story:

  Äh, hm, ja das ist mir jetzt direkt peinlich. Ich dachte tatsächlich, du meinst...
Das Gedicht kenn ich, bloß Titel und Autor waren mir entfallen. Danke für die Auffrischung.  
Tom  -  03.05.06 08:55

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  mir fällt gerade selbst auf, dass die assoziation etwas seltsam war. naja, hatte sie trotzdem.

lg nausicaä  
Nausicaä  -  30.04.06 17:51

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hallo tom, weiß nicht, ob das jetzt ein ironischer kommentar von dir sein sollte. aber ich meinte das gedicht "nachtcafé" von benn:

824: Der Frauen Liebe und Leben.
Das Cello trinkt rasch mal. Die Flöte
rülpst tief drei Takte lang: das schöne Abendbrot.
Die Trommel liest den Kriminalroman zu Ende.

Grüne Zähne, Pickel im Gesicht
winkt einer Lidrandentzündung.

Fett im Haar
spricht zu offenem Mund mit Rachenmandel
Glaube Liebe Hoffnung um den Hals.

Junger Kropf ist Sattelnase gut.
Er bezahlt für sie drei Biere.

Bartflechte kauft Nelken,
Doppelkinn zu erweichen.

H moll: die 35. Sonate.
Zwei Augen brüllen auf:
Spritzt nicht dies Blut von Chopin in den Saal,
damit das Pack drauf rumlatscht!
Schluß! He, Gigi! -

Die Tür fließt hin: Ein Weib:
Wüste ausgedörrt. Kanaanitisch braun.
Keusch. Höhlenreich. Ein Duft kommt mit. Kaum Duft.
Es ist nur eine süße Vorwölbung der Luft
gegen mein Gehirn.

Eine Fettleibigkeit trippelt hinterher.

und gottfried benn war ja auch arzt für haut- und geschlechtskrankheiten. deswegen musste ich bei deinem gedicht irgendwie daran denken :).

lg nausicaä  
Nausicaä  -  30.04.06 17:50

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Vielen Dank!
Das Nachtcafé von Benn kenn ich leider nicht. Muß ja eine tolle Location sein, liegt aber vermutlich irgendwo in Deutschland und ich muß mich jetzt als Österreicher outen.  
Tom  -  30.04.06 10:33

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  hallo tom, gefällt mir sehr gut dieses gedicht,wunderbar zynisch. "gehirnlähmung trifft schweißattacke" erinnert mich ein wenig an nachtcafé von benn. kennst du das? vielleicht kam die assoziation mit benn aber auch wegen der erwähnung von hautkrankheiten ;).

lg nausicaä  
Nausicaä  -  29.04.06 22:37

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Herrlich zynisch!Geht mir auch so, wenn`s heiß ist- puh!.Hat mir gefallen!  
doska  -  04.08.05 13:43

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Hallo Tom - hier steckst Du also.
Feines Stück Lyrik hast Du da geschrieben.
Ich habe den konkreten Background aber erst verstanden, als ich die Daten der Kommentare las.

Auf jeden Fall: Weiter so  
Stephan F Punkt  -  01.08.04 18:21

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  Da sag ich ganz artig dankeschön!
Nur zur Information: Mit dem Gedicht wollte ich kein Stück Weltliteratur schaffen, sondern einfach nur das zum Ausdruck bringen, was ich in dem Moment gerade fühlte. Das tu ich eigentlich jedesmal, wenn ich ein Gedicht schreibe, und da ich mich jedes Mal anders fühle, kommt jedes Mal was anderes dabei raus.
So ist das.  
Tom  -  01.09.03 21:04

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  Also ich glaube nicht, dass ein Stück Lyrik außergewöhnlich sein muss, es kann auch das Alltagsgeschehen in Reime fassen. Dafür gibt es in der Literaturgeschichte bestimmt Beispiele von namhaften Autoren. Und deshalb werde ich jetzt doch noch Punkte geben, nämlich 4!  
Norma Banzi  -  29.08.03 11:58

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Och, nö ... Ein Stück Lyrik sollte außergewöhnlich sein, und dieses ging jedem durch den überhitzten Kopf. - Aber immerhin, jemand mußte es schließlich in Verse fassen. Für diese Aufopferung gibt es drei von fünf Punkten.
Grüße,  
Martin Hoyer  -  28.08.03 21:30

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Was man alles in Gedichte verpacken kann; ich bin immer wieder erstaunt. Irgendwie gefällt mir das Gedicht, es hat etwas schön gequält ironisches (auch wenn das Wetter ja mittlerweile wieder kühler geworden ist). Aber ich kann mich noch gut erinnern ...
Einer Punktebewertung enthalte ich mich, da ich nicht genug über Gedichte weiß, um sie richtig bewerten zu können.  
Norma Banzi  -  28.08.03 18:20

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