Nachdenkliches · Kurzgeschichten

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Erstveröffentlichung: 21. Juni 2003
Bei Webstories eingestellt: 21. Juni 2003
Anzahl gesehen: 1834
Seiten: 2

Es ist spät. Alles schläft und es ist dunkel. Ich kann nicht schlafen. Ich knipse das Licht an. Es blendet, doch meine Augen gewöhnen sich daran.

Es ist schon seltsam, was einem durch den Kopf geht, wenn man so da sitzt.

Mir wird klar, dass das Leben keinen Sinn hat. Man arbeitet hart, lernt, macht Fehler, leidet und erträgt Schmerzen und am Ende stirbt man doch bloß.

Ist das gerecht? Ich weiß es nicht.

Wo liegt eigentlich der Sinn des Lebens? Ist das nicht die Frage aller Fragen? Warum gibt uns der allmächtige Herr keine Antwort au diese wichtigste Frage seit bestehen der Menschheit?

Warum ist Gott eigentlich männlich? Niemand kennt ihn, er könnte doch also auch weiblich oder geschlechtslos sein. Aber trotzdem gehen alle davon aus, er sei ein Mann.

Manchmal kommt mir die Welt und das Dasein als eine Last vor. Eine Last, die der ( oder vielleicht doch die? ) liebe Gott uns Menschen aufgebürgt hat. Warum also verlangt er von uns, dass wir nach seinen geboten leben, obschon er uns mit dem Gewicht des Lebens in die Knie zwingt?

Vielleicht ist die Annahme, dass der Himmel der schönste Ort ist, falsch und in Wirklichkeit ist es dort wie in unseren Alpträumen. Kann es nicht sein, dass die so genannte Hölle der Ort von Freuden und Glück ist, da man dort vielleicht frei leben kann?

Ich weiß gar nicht, was ich hier schreibe...Ich bin wohl zu müde, um sinnvolles zustande zu bringen.

Hat eigentlich jeder Mensch Fernweh? Bin ich die einzigste Person, die gerne woanders sein möchte? An einem anderen, schöneren, besseren Ort, einen Neuanfang wagen? An einem Ort sein wollen, von dem man noch nie gehört hat, von dem man nur geträumt hat und nur im tiefsten Inneren seines Ichs weiß, dass es ihn doch irgendwo geben muss? Ich weiß es nicht.

Oder bin ich der einzigste Mensch, der sich fragt, ob nun da etwas unter dem Bett lebt oder nicht? Wird es mich jemals kriegen? Oder gibt es es gar nicht? War es bloß ein Horrorfilm zu viel oder ist es doch unglaubliche, angsteinflößende Realität?

Bin ich die einzigste Person, die Vorgibt, bei Liebesfilmen deshalb wegzuschalten, weil es einen zu kitschig ist, aber in wirklichkeit tut es einem nur das Herz zerreißen, wenn man das Glück anderer sieht?

Warum hat Gott mich damit gestraft, einsam zu sein? Und da wären wir wieder am Anfang, nämlich bei den Lasten des Lebens.
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Gehört das auch dazu? Von Gott damit gequält werden, anscheinend der einzig traurige Mensch zu sein?

Während alle anderen im Liebesglück schwelgen scheine ich selbst in das Loch der Einsamkeit zu fallen, immer und immer tiefer.

Ich glaube, ich sollte an dieser Stelle aufhören.

Meine Augenlieder werden schwer und ich schreibe nur noch, wirres, belangloses, unlogisches Zeug.

Ich drehe mich im Kreis und das Geschriebene lässt mich noch näher an die Grenze zum Wahnsinn herantreten, als ich schon bin.

Gute Nacht.
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Kommentare zur Story:

  hallo smith,
ich kann mich hier grad voll wiederfinden. wer kennt diese nächtlichen gedanken nicht...auch wenn ich für mich die antwort zu "gott" gefunden habe, find ichs sehr lesenswert.  
Mareike Dörr  -  06.03.05 11:54

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  Gefällt mir wirklich gut!Lob an die Autorin!  
antipathie  -  02.05.04 12:14

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  Schließe mich dem Kommentar von Tom an. Gut ausgedrückt vor allem der letzte Satz!
Das Leben ist wirklich wie die See: Wellental und Wellengipfel wechseln sich ab. Immer nur oben wäre echt auf die Dauer zum Kotzen.
Und einen Sinn hat das Leben nicht, es sei denn, dir fällt einer ein.
Kleines Szenario: Du fällst in die Löwengrube. Du willst sofort raus! Du willst nämlich leben!
Warum? Schreib bei der nächsten Nachtwache auf, warum. Du wirst tausend Gründe finden, angefangen vom Kaffeeduft morgens wenn ein Sonnenstrahl vorwitzig durchs Fenster reinspitzt und der Tatsache, dass du es als äußerst erheiternd empfandest, dass das miese A...loch, das dich ständig nervt vor deinen Augen in einen riesigen Hundehaufen tritt (sag nicht, das wäre nicht wunderbar!)
Mit der Zeit wird deine Liste sehr lang werden. Aber es sind nur winzige, fast unbedeutende Dinge...die Masse machts. Und diese Masse ist die Matratze, die dich auffängt, wenn dich die wenigen aber sehr großen bösen Dinge mal wieder vom Dach geschubst haben.  
Stefan Steinmetz  -  30.09.03 17:44

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  Das was das Leben so interessant, so grausam, so tröstlich macht, ist, daß es sich ständig verändert. Wenn es dir schlecht geht, denke daran, daß sich alles ändert und irgendwann auch zum Guten. Du mußt nur die Hoffnung bewahren. Glaub an dich, schau dir das Ganze mal aus einem anderen Blickwinkel an, dann ist es vielleicht gar nicht so übel wie du denkst. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schlimm Einsamkeit ist, aber denk daran, der einzige Mensch der dich glücklich machen kann, bist du selbst.  
Tom  -  27.07.03 20:45

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  Tja, schön, und schon schön oft gesagt worden. Sieh das Leben als Prüfung an, die du nicht bestehen kannst, weil man dich niemals darauf vorbereitet hat, was du vielleicht sowieso schon tust.
Die Antwort auf die Frage aller Fragen ist übrigens zweiundvierzig.
Kannst ja mal über meine tolle Erörterung "Gibt es einen Gott?" nachdenken.
Sagen wir... 4 Punkte.  
Redfrettchen  -  11.07.03 17:15

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  deine gedanken könnten aus meinen tiefen stammen....... ich kann dir nicht DIE antwort geben, ich kann nur sagen - nein du bist nicht alleine mit deinem fernweh, nicht der einzige der über das "etwas" unter dem bett nachdenkt und nich der einzige, dem es bei soviel kitsch und heiler welt manchmal das herz zu zerreißen droht....... vielleicht ist das ein kleiner trost - ein tropfen auf dem heißen stein.
but you are not alone... remember this.  
BeCCí  -  22.06.03 14:14

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