Nachdenkliches · Kurzgeschichten · Experimentelles

Von:    Naselang      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 29. Juni 2001
Bei Webstories eingestellt: 29. Juni 2001
Anzahl gesehen: 2662
Seiten: 2

Nehmen wir mal an, du liest irgendeinen Text. Einen Text bei dem Grammatik, Semantik, Rechtschreibung, einfach alles stimmt.

Du liest ihn nochmal. Vielleicht weil du ihn nicht ganz genau verstehst, was dir der Autor damit sagen wollte, weil er dir so gut gefällt oder weil du seine einzelnen Worte einfach ganz langsam auf deiner Zunge zergehen lassen möchtest, weil er dir so gut gefällt. Weil die einzelnen Worte und Buchstaben bestimmte Gefühle bei dir auslösen, weil du dabei ihre Bedeutung verstehst.

Der Text wird in deinem Hirn zu Gedanken umgewandelt, die du verstehst, die dir zugänglich sind.

Du liest ihn also.

Immer wieder. Immer genauer.

Und du fängst an den Text zu zerlegen. In bestimmte Absätze, Sätze, Verse, Worte, Buchstaben.

Dann bleibst du plötzlich an einem Wort hängen: Traum.

Du sprichst es nochmal aus, ganz langsam: T R A U M

5 Buchstaben aus dem Alphabet aneinandergereiht ergeben ein Wort. Dieses Wort hat einen Sinn für dich. Du verstehst es. Traum: Ja natürlich, das ist das, was mir jede Nacht im Kopf rumschwirrt, wenn ich schlafe.

Ist dir das noch nie passiert, dass du einen Text liest und plötzlich zerbröckelt der ganze Text in einen wirren Buchstabensalat...? Nein, nicht mal das, das hätte ja eine gewisse Bedeutung.

Der Text hat einfach keine Bedeutung für dich. Das sind nur irgendwelche gedruckten Striche und Bögen, die in verschiedenen Abständen hingemalt wurden.

Ja, gemalt. Es sind Bilder.

Ist dir das noch nie passiert?

Das kann auch nur ein 10tel von einer Sekunde dauern.

Ich überlege manchmal, wie sich Sprache und Schrift entwickelt hat. Für mich ist das irgendwie unvorstellbar, dass ein Irgendjemand aus Höhlenmalerei, die absolut abstrakt war, einen Sinn herausziehen konnte. Und welche Sprache verwendete dieser Jemand?

Wie wurde Kaligraphie in unsere Sprache übersetzt? Wie kamen die Höhlenforscher zu dem Schluss, dass diese 3 Striche, mit dem Punkt und dem verschnörkelten Bogen Tier bedeutet? Oder sonst irgendetwas. Ist eigentlich egal, denn es geht mir um das Generelle. Ich finde das alles schier unglaublich.

Ein waagrechter und ein senkrechter Strich ergeben ein T - eigentlich ganz simpel.

Nur wie ist man daraufgekommen, dass man das als Teh ausspricht und nicht Xas? Und wieso ist das dann der 20.
Seite 1 von 2       
Buchstabe im Alphabet und ist ein Mitlaut - noch komplizierter: ein Konsonant. Wieso all diese komplizierten Wörter für ein paar Striche auf einem Blatt Papier?



Und wieso bildet man das Wort Traum mit dem Buchstaben Teh und nicht mit Xas?



Ich glaub, ich kapier die Welt nicht.




Seite 2 von 2       
Punktestand der Geschichte:   2
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  Kann dir einen tip geben, falls es dich wirklich noch interessiert.

2. Kapitel: Geschichte des Alphabets
S. 33 ff

Frederick Bodmer
Die Sprachen der Welt
1997, Parkland Verlag  
Dark Blaze  -  19.07.02 14:39

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  ... vielleicht liegt es daran, das keiner den Traumtext von Dir las... vielleicht hat auch noch keiner von Semen, Phonemen und Germanistik gelesen... mach Dir nichts daraus, drei Leser, die nicht verstehen, bedeuten nicht das Ende der Welt... Auf jeden Fall ist Sprache so komplex und wundersam, dass die Wenigsten ergründen wie und warum... sie ist und funktioniert. Gute Gedanken!!! ... T ... ist ja noch einfach, denke Dir mal ein ß, ein Qq oder Yy... da wird es erstmal verrückt... oder wie bei den Chinesen, die mit einer Vokabelschrift leben müssen, jedes Zeichen gleich ein ganzes Wort...

Wenn Du auf mich hörst, besuche 2 Semester die Vorlesungen Altsprachen, Theoretische Orthographie... und Latein... wenn Du kannst, einfach nebenbei und ein paar Seminare... die Dich echt interessieren, das befruchtet... denke ich!
Grüße!
  
Teleny  -  08.01.02 00:30

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ein Sprachwissenschaftler könnte Auskunft geben.
Eine Unterhaltsame Geschichte ist das alles nicht,folglich auch keine Story und somit fehl am Platz.  
Wolzenburg-grubnezloW  -  07.11.01 09:05

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hilfreich wäre es sicherlich, wenn Du den Autor und das entsprechende Werk beim Namen nennen würdest. Vielleicht könnte sich dann jeder ein Bild Deiner Kritik machen. Ohne diese Hinweise ist dieser Text sehr fragwürdig und rätselhaft. Gruß, bignose (auch eine lange Nase)  
bignose  -  13.07.01 12:56

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  schreib das doch mal jemandem, der dir das beantworten kann. Hierfür halte ich es ein bischen überflüssig -sorry.  
pascal  -  29.06.01 13:36

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "darkangel" zu "Vor dem Fenster"

hm... rollstuhl glaube ich nicht, denn das hätte das andere kind bemerkt und außerdem entscheidet sie sich am ende um. das daachte ich aber auch zuerst. jetzt stelle ich mir die frage: was ...

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Marco Polo" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 50"

Dass Eloise Ike zunächst nichts glaubt, kann man nachvollziehen. Man stelle sich mal vor, man wäre es selbst und jemand würde einem erzählen, er käme aus der Zukunft. Man würde denjenigen für v ...

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Redaktion", erstellte den neuen Thread: ???

Hallo ihr lieben WebStorier Wie immer wandert die Frühlingsrubrik in die Versenkung und stattdessen erscheint die tolle Sommerrubrik. Wir staunen immer wieder was den Autoren so alles zu diesen vi ...

Zum Beitrag