Romane/Serien · Spannendes

Von:    Becci      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 20. April 2003
Bei Webstories eingestellt: 20. April 2003
Anzahl gesehen: 2390
Seiten: < 1

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Und sie sprang singend auf ihrem Bett rum, alles um sich herum vergessend. Das Licht war aus und die Dunkelheit bestand aus purer Musik, die das Zimmer zu erfüllen schien. Laut hatte sie den uralten Song von Bell Book & Candle "rescue me" aufgedreht und sang in sich versunken aus ihrem tiefsten Inneren mit. Sie vergaß das ganze letzte Jahr, sie vergaß auch die ganzen anderen Jahre davor und die nächsten Jahre erst recht, denn das gestern und morgen zählte in diesen Momenten nicht. Sie vergaß sich selbst, sie vergaß wo sie war und sie war eins mit der Musik, eins mit dem Dunklen und sie verschwamm mit allem. Ihr "Ich" atmete tief ein und holte Luft, losgelöst von- und vereint mit allem wurde ihm die Last des Bewusstseins abgenommen. Sämtliche Probleme waren einfach nicht vorhanden, sie wurde durchströmt von Endorphinen und kleine bunte Glücksperlen strömte durch ihre Adern und kribbelte überall in ihrem Körper. Die Augen hatte sie geschlossen, vor sich selbst und dem Rest der Welt, alles schien nichtig und nur dieser Moment zählte. Sie lebte. Oder träumte sie?



Der Song ging dem Ende zu und als der letzte Ton verstummte, fiel sie wie aus einem Rausch hart wieder in ihr Leben zurück. Langsam tastete sie sich zum Lichtschalter, um ihn anzumachen und die plötzlich darauf folgende Helligkeit blendete sie. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und holte tief Luft. Ihre Augen waren zugekniffen und sie öffnete sie langsam und sah sich in ihrer Zelle um. Alles war wie immer, dort stand der Schreibtisch mit ihrem Laptop, dort ihre Schränke, das Fenster mit den Gittern und da ihr Bett - es war völlig verwühlt und durcheinander vom darauf-herum-tanzen. Sie atmete noch einen letzten Seufzer aus, schüttelte ihr Federbett richtig auf und als alles wieder stimmte ging sie ins Bad, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu schütten. Später saß sie mit einem frisch aufgebrühtem Tee, den ihr die Wärter gebracht haben, auf ihrem Bett und dachte nach. Das Wirklichkeit hatte sie wieder; die Wirklichkeit in der sie wie eine tote Lebende umherirrte - wie ein Tiger im Käfig, immer ziellos auf der Suche. Wo war der Ausgang?
Punktestand der Geschichte:   20
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Kommentare zur Story:

  Eine typische Reaktion nach manischem Zustand. (?)
Wenn man ein nachdenklicher und vor allem scharfsinniger Mensch ist, ist solch ein tiefer Stimmungsabfall bis fast auf den Nullpunkt wohl zu erwarten.
Doch es gibt wahrscheinlich eine Komponente, die gerade dies auch bei solchen Menschen verhindern kann. Optimismus?

Also ein Moment zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, als Ende deine Lieblingsmetapher (tote Lebende).
Nachdenklich ist passend, aber warum immer in Gedanken-Reinform?

Gut.  
Redfrettchen  -  27.03.04 12:48

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  Gefällt mir sehr, dieser Sturz aus dem endorphinischen Musikhimmel hinter die Gitter der Realität.

Beruhigend, dass in dieser immerhin noch Tee serviert wird.:-)

Wohl dem, der seinen ganz persönlichen Ausweg mit einem Klick auf die Taste der Musikanlage aufrufen kann.

Gern gelesen.  
Lies  -  02.05.03 23:02

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  Na endlich! Die Cocker-Becci schreibt wieder.
Marco hat es erkannt: "Wärter" ist nur ein Wort für "sie", die einen ein Leben lang in eins ihrer Schubladengefängnisse einsperren wollen (waaas? Sie gehen nicht zur Kirche? oder: also bei uns im Dorf gehen ALLE Jungs in den Fußballverein usw. usw...)
Es ist immer der gleiche Jammer und "sie" schaffen es, Wände um einen herum aufzustellen und selbst die hellsten, freundlichsten Fenster mit rostigen Gitterstäben zu verschandeln.
Da hilft oft nur noch der Rückzug ins eigenen Selbst und Musik ist sicher der beste Weg dorthin.
Prima Schreibe!
(*grübel* bist du wirklich erst 17?)  
Stefan Steinmetz  -  27.04.03 15:27

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  danke +strahl+ das ist mir wichtiger als so punkte :)
Becci  
Unbekannt  -  22.04.03 22:28

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  *wah* jetzt habe ich statt auf "Kommentar schreiben" auf "bewerten" geklickt. Und das steht ja standartmäßig auf 3 Punkte *grr*. Dabei wollte ich dir doch fünf Punkte geben. Mit dieser Momentaufnahme hast Du nämlich perfekt beschrieben, was Musik für mich bedeutet! Sie ist nämlich der Schlüssel aus dem Gefängnis in meinem Inneren.
Deshalb denk dir die zwei fehlenden Punkte dazu, okay? ^_^  
Jan Nolte  -  22.04.03 20:13

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  Sie machte den Lichtschalter an????
Wie hat sie das gemacht?
Diese lustige Bemerkung war sicher nicht von Dir gewollt. Wo befindet sich die Frau? Knast? Irrenanstalt? Krankenhaus (Isolierstation)?
Ansonsten reagierte die Frau wie jeder andere auf Musik, die gerne gehört wird. Mehr oder weniger Euphorisch.
Ausser da sie da raus will, ist bei mir der tiefere Sinn der Storie nicht angekommen.  
NewWolz  -  21.04.03 05:46

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  Als ich deine Geschichte las, hatte ich das Gefühl es gerade selbst zu erleben. Am Ende angekommen (uahh Gänsehaut), hatte ich die ureigene Angst, mal so zu enden...hoffe nicht. Jedenfalls finde ich es super wie du Gefühle rüberbringst!  
Amazone  -  21.04.03 02:06

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  Mir ist natürlich klar, das man das Gefängnis in diesem Text symbolisch sehen muss, aber vielleicht sollte ich es mir nochmal durchlesen und darüber nachdenken.  
Marco Frohberger  -  20.04.03 23:00

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  ...sieh das Gefängnis nicht als das was es ist... sieh es symbolisch...  
Unbekannt  -  20.04.03 20:22

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  Ach Gottchen....Kaffee.....Sorry, ich meinte natürlich Tee *LOL*  
Marco Frohberger  -  20.04.03 19:59

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  Hmmm...ich habe ein bißchen überlegt, was ich aus dieser Geschichte entnehmen kann. Ein wenig verwundert es mich, dass man sich einen aufgebrühten Kaffee von den Wärtern machen lassen kann - kennst dich aus im Gefängnis oda? ;-))))
Aber wenn man länger darüber nachdenkt, dann kann man vielleicht ein wenig nachempfinden, wie es einem ergehen muss, wenn man wirklich in eine Zelle gesperrt ist. Schrecklicher Gedanke!

Sorry, aber ein bissl verhindern kleine Rechtschreibfehler den Lesefluss

nich haun!!!! *fleh*  
Marco Frohberger  -  20.04.03 19:58

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Interessante Kommentare

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