Ausnahmen bestätigen die Scheiße   2

Nachdenkliches · Experimentelles

Von:    Feldulme      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 10. Mai 2002
Bei Webstories eingestellt: 10. Mai 2002
Anzahl gesehen: 2027
Seiten: 2

Es ist 06:00 Uhr. Neben mir liegt eine Frau mit der ich gerade zwei Stunden Briefmarken angeguckt habe und ich bin nicht müde. Aber nach Briefmarken ist mir der Sinn nie nach schlafen. Muss irgendwas mit den Hormonen zu tun haben.

Gestern bin ich noch weg gewesen. Genauer war ich in einer Tanzfetenbude namens Queens (wer die Saufgeschichten kennt, weiß Bescheid). Die Türsteher sind Russen die kein deutsch können, die Bedienung langsam, der DJ schlecht und das tanzende Publikum rar und von übelster Sorte. Alles Menschen halt, die man nicht so gerne auf das eigene Klo lassen würde. Ausnahmen bestätigen die ganze Scheiße. Von Bulimieleuten bis zu Nazis war da alles vertreten und auch das Durchschnittsalter fing bei 16 an und hörte bei irgendwelchen dreistelligen Zahlen auf.

Für drei Soldaten die am nächsten Tag in den Kosovo mussten, wurde ein Lied von der Münchner Freiheit gespielt. Fand ich auch Super da kann man am nächsten Tag umkommen und wo verbringt man den letzten Abend in einen ziemlich unschicken Laden mit ziemlich widerlichen Frauen. Ausnahmen bestätigen die Scheiße.

Genau um 0:00 Uhr hatte dann Irgendwer Geburtstag und es wurde irgendwas gespielt. Wäre das Lied gut gewesen, hätte ich es mir gemerkt.

Kommen wir zu der Tanzfläche: Die ist so groß wie ein Viertel von der „Aktuellen-Schaubude-Bühne“ und wer nicht weiß, wie groß die ist, darf sich gerne die Sendung vom August 91 angucken. Da sieht er dann auch meinen Ellenbogen für eine Minute im Bild. Kommt kurz nach den Darguner Müllerburschen und vor Günther Emmerlich der da so was sang wie „Ich will nur noch ein Bier, denn sonst wär ich nicht hier usw.“ Jedenfalls ist die Bühne winzig und wird von einer Diskokugel beleuchtet die ihrerseits von irgendwelchen farbigen, gelb und rosa, DDR-Röhren angestrahlt wird. Neben der Tanzfläche steht ein halbes Autocockpit das man als Bieruntersetzer benutzen kann. Reinsetzen geht leider nicht. Schade eigentlich. Der DJ steht in einem Käfig auch neben der Tanzfläche und an diesem Gitter hab ich mir mal den ganzen Arm aufgerissen. Besoffen wie ich war, wollte ich mir ein Lied wünschen (wahrscheinlich „Ich will nur noch ein Bier“) und bin dann irgendwie an irgendwas am Gitter gekommen. Das sah noch tagelang so aus, als wenn ich mich hab umbringen wollen.
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Gerade ich der Mensch der das Leben erfunden hat. Is ja lachhaft.

Aber all das macht nichts mit der kleinen Bühne, denn Stimmung kommt nur selten und deswegen tanzen auch nicht viele. Ausnahmen bestätigen die Scheiße!!

Menschen aus Städten wie München, Köln oder auch Hamburg würden denken, man will sie verarschen und würden die eigentliche Party hinter den Klotüren suchen oder so. Finden würden sie allerdings nur ein Pissbecken, Waschbecken und ein Klo. Bei den Frauen zwei Klos, ein Waschbecken und drei Wickeltische. Nee kleiner Witz. Wobei man die gut zum Briefmarken zeigen benutzen könnte. Die Klotüren sind auch total Top gemacht. Bei den Männern ist ein schwarzes Strichmännchen mit Strichpenis drauf und bei den Frauen eine rote Strichuschi mit Strichrock. Find ich total Männerfeindlich mit dem Penis hätten die der Frau eine Falte zwischen die Lenden gemalt wäre sicher was los gewesen. Wahrscheinlich hätte man das Lokal geschlossen und alle verhaftet die je im Queens einen Pinsel in der Hand hatten.

Lustig ist auch, wie ich den Besitzer kennen gelernt habe. Damals saß ich mit ein paar Leuten an einen Tisch und ein Typ von Gegenüber gab mir einfach ein Glas Alk aus. Weil ich aber keine Drinks von Männern nehme und der Typ dazu auch noch wie ein Assi aussah, schüttete ich den Alk einfach aus und hatte dabei gar nicht bemerkt, dass er das gesehen hatte. Ja da war er sauer und irgendwer erzählte mir dann, dass das der Besitzer war. Als ich dies erfuhr wurde mir so manches klar, was den Laden angeht.

Gestern oder auch Heute habe ich ihn auch gesehen. Wie immer total breit und die hässlichste Usche an der Backe. Ausnahmen bestätigen die ganze Scheiße!!

Er ist halt ein Assi, wie auch die ganze Location assig ist. Eigentlich schreibt man ja asig aber mag ich nicht. Sieht irgendwie unvollständig aus.

Andere Leute gehen ja an diesem Wochenende zu Rock im Park oder Ring oder so und wo bin ich? Im leckeren Schwerin in einem Schuppen der zu einer Disco wurde.

Doch das einzige was mich tröstet ist, dass es Leute gibt die zu Rock im Park gehen und keinen für die Briefmarkensammlung haben. Ich habe eine und sie besitzt die schönsten Marken und weiß genau, wie man sie steckt.




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Kommentare zur Story:

  kurz zur Vorschreiberin das ganze nennt sich A-sozial, bedeutet soviel wie unsozial und man schreibt es mit einem "s" Grüße aus Besserwisserhausen ... ^^  
Middel  -  08.08.06 20:32

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  Kleine Anm.: Soweit ich weiß, kommt "assig"/"Assi" von dem wort "assozial"... und das schreibt man mit zwei "s"... oder aber von dem wort "aas"... dann hieße es aber "aasig"... *grins*... und zu der story kann ich nicht viel sagen, sorry... Lieben Gruß  
*Becci*  -  25.08.02 00:49

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Unbekannt" zu "Violett"

schöö :-)

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