Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Feldulme      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 8. Mai 2002
Bei Webstories eingestellt: 8. Mai 2002
Anzahl gesehen: 2209
Seiten: 2

Arghhh, ich komme gerade vom Arzt, bei dem ich auch gleich den neuesten Focus klaute. Ich gehe gerne zum Arzt, hol mir ganz viele Rezepte und horte dann die Arzneien in einem Fach meines Schrankes. Wenn dann irgendwann mal ein Notfall kommt: Erdbeben, dritter Weltkrieg, die Pest dann habe ich genug Medizin um ein ganzes Dorf vor dem Tod zu bewahren. Nun ja gut bei einem dritten Weltkrieg werden auch meine Durchfalltabletten nicht viel helfen.

Hab ich aber mal Schnupfen oder Fieber, soll mir eine Giraffe in den Arsch treten wenn ich Tabletten oder Tropfen nehme. Solche Sachen soll und kann mein Körper alleine wieder in den Griff bekommen. Da brauch er keine Pillen, die ihn dann wieder an anderen Stellen schwächen.

Ich habe keinen festen Arzt. Es gibt wohl ungefähr 30 Ärzte die mich schon irgendwie behandelten. Mal ganz sympathische die mich mehrere Male in Ihrem Leben sahen und dann wieder weniger nette zu denen ich nur einmal ging. Viele von den Ärzten hätten auch besser Klempner werden können. Bei denen ging es zu wie auf dem Fließband und zwischen Patient und Arzt stand immer eine imaginäre zweite Berliner Mauer. Wobei ich mich gerade frag, wo denn die erste imaginäre Berliner Mauer wohl steht oder stand!! Zwischen Kunden und Verkäufer?

Eine doppelte Berliner Mauer mit viel Stacheldraht und schießenden Grenzposten stand zwischen Frau Möbius und mir. Die war und ist ungefähr 112, dünn von Gestalt und war in der ganzen Stadt als die Ärztin bekannt die jeden Krank schrieb ohne zu fragen, was der überhaupt hat. Das Wartezimmer war voll mit Schülern, Arbeitsscheuen und Leuten die nicht wussten das es hier nur Krankenscheine gab. Die hatten wirkliche Probleme und hatten sich Hilfe erhofft aber da waren sie an der falschen Adresse. Innerhalb von 2 Minuten war man meist aus dem Behandlungszimmer wieder raus und freute sich dann frei zu haben.

Ich möchte nicht sagen, dass ich diese Ärztin genutzt habe. Viel mehr lasse ich verkünden dass ein komischer Zufall mich in die Praxis dieser Frau führte. Ich glaube, der Zufall hieß Ramona und ich hab mit der geschwänzt oder so.

Frau Möbius war es auch egal wenn sie im Warteraum am Telefon über die Furunkel ihrer Patienten am Telefon plauderte. Sie war locker und Hauptsache es kamen Leute. Als ich mal da war und so tat als ob ich übelsten Kopfschmerzen und Bauchschmerzen hätte, gab sie mir fünf Überweisungen zu allen möglichen Kunden.
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Wahrscheinlich hätte sie von allen Fünf Provision erhalten wenn ich hingegangen wäre. Naja Frau Dr. Möbius war also nur gut zum krankschreiben.

Es gab mal eine Zeit, da ließ ich mich fast jede Woche einmal krankschreiben und erzählte dem Doktor dann ich hätte Halsschmerzen. Komischer weise fand er auch Anzeichen dafür und bald lag ich ohne Mandeln in einem Krankenhausbett und schaute mit komischen Leuten Fernseher. Ich hatte den ganzen Tag nichts zu tun, konnte die ganze Zeit Eis fressen und der Fernseher war auch da. Das war bisher die schönste Zeit. Naja fast, wenn man meine Entjungferung und sowieso Frauen vergisst.

Den Focus klaute ich bei Birger Böse einem Arzt der gar nicht so böse ist und eigentlich total gut drauf ist. Er gibt einem die Hand was bedeutet das er einen als Mensch akzeptiert und machte nach der Behandlung stets einen kleinen Small-Talk. Als ich einer ganz anderen Ärztin mal die Hand gab hat die ihre Hand schnell weggezogen und gemeint „Ne Grippe ist Ansteckend!!“ Das war eine bei der ich nur einmal war. Wahrscheinlich auch, weil sie mich nicht krank schriebJ)))




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Punktestand der Geschichte:   5
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Kommentare zur Story:

  Äh, und nu? Ist ja ganz heiter geschrieben, aber wo ist der Knalleffekt? Wo die Aussage? Wo der Sinn der Story? Nee, sorry, aber so ist das hier nix.  
Nando  -  16.08.06 15:36

   Zustimmungen: 1     Zustimmen

  Ja, das kennt man. Ich würde viel für 'ne persönliche Frau Möbius geben. Der Text ist heiter und locker geschrieben, nur steuert er auf einen Schluß, eine Pointe hin, die dann nicht kommt. Ich wartete vergeblich, worauf sich die Geschichte hinentwickelt. Daher "nur" vier Punkte.
lg  
Chris  -  29.10.02 12:31

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Habe auch mehrere Ärzte: Einen Zahnarzt, einen Augenarzt, einen HNO, einen Arzt für die fiesen Frauensachen. Und dann noch zwei Internisten. Den einen, wenn mir wirklich etwas fehlt. Den zweiten für den Zusatzurlaub - und der ist genauso wie deine Frau Möbius.
Fein gemacht. 4 Punkte.  
Gwenhwyfar  -  12.07.02 10:23

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Sebastian Krebs" zu "Ein Wort zum Valentinstag"

Durchaus nette Geschichte, die einen wohl wahren Kern behandelt. Fünf Punkte und ein Trullala!

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Kommentar von "rosmarin" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Ja, gut recherchiert und gut und spannend geschrieben. Aber hier ein kleiner Hinweis: 'Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod'. Betrifft Deinen Kommentar)Das tut weh. Gruß von

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