Kurzgeschichten · Nachdenkliches

Von:    René Oberholzer      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. Dezember 2024
Bei Webstories eingestellt: 15. Dezember 2024
Anzahl gesehen: 969
Seiten: < 1

Mitternacht. Alles ist ruhig, nur das Rauschen eines PCs ist zu hören. Ich hatte lange um sie gekämpft. Und alles schien besser geworden zu sein. Entspannung hatte sich breitgemacht, Ruhe war wieder eingekehrt. Ich hatte Hoffnung geschöpft nach all diesen hässlichen Auseinandersetzungen. Aber Ruhe ist nicht Zuneigung und Zuneigung ist nicht Liebe. Alles kann einfach nur Rückkehr zur Normalität sein. Aber Normalität ist nicht Sehnsucht und Sehnsucht ist noch lange nicht Begehren.



Was hatte ich nur gedacht in all den Jahren und vor allem in den letzten Wochen und Monaten? Dass sie sich einfach nur etwas bemühen müsste, dann würde alles wieder gut werden. Doch nichts in ihr tief drinnen war besser geworden, ich hatte es geahnt, aber immer wieder schöngeredet. Liebe ist kein Schalter, den man einfach umlegen oder an dem man drehen kann, um die Intensität zu erhöhen. Ich liebe auch meine Mutter, und dennoch sind wir nicht miteinander verschmolzen. Das Strahlen in ihren Augen war bemüht gewesen. Auch das Lachen war nicht von Herzen und vom Bauch gekommen, sondern vom Kopf.



Wir hatten entschieden, es noch einmal zu versuchen. Wir hatten den Beziehungskuchen noch einmal backen wollen, glaubten, mittlerweile auch die Zutaten zu kennen. Dennoch hatte der Kuchen nicht gut genug geschmeckt. Hatten wir nicht beide die Vorstellung gehabt, dass ein Kuchen nicht nur essbar sein, sondern auch so gut munden sollte, dass das Verlangen nach ihm sich immer wieder neu einstellen würde? Die Erkenntnis, dass dem nicht so war, hatte wehgetan, nicht nur mir.



Und die Frage hatte weiterhin bestanden, ob wir zusammenbleiben sollten, ohne Schmetterlinge im Bauch, einfach so, wir kannten uns ja in- und auswendig, hatten gewusst, wo die Stärken und Schwächen des anderen lagen, und nichts war so sicher gewesen wie die Gewohnheit. So hatten wir wie bisher weitergelebt, etwas entspannter, auch der Kinder wegen, und hatten allmählich vergessen, dass das wirkliche Leben ohne uns stattfand.
Punktestand der Geschichte:   217
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

Leider wurde diese Story noch nicht kommentiert.

  Sei der Erste der einen Kommentar abgibt!  

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Simone Cyrus" zu "Zertreten"

hi rosmarin! da du dich ja schon vorab für meinen kommentar bedankt hast ;-), nicht wahr, lass ich hier jetzt auch mal meinen senf ab. wie kommt es eigentlich, dass du uns immer verwechselst? ...

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 47"

Sehr überzeugend geschrieben und Eloise wird wohl jetzt in den sauren Apfel beißen müssen. Wird sie die Wahrheit verkraften?

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Wolfgang scrittore" im Thread "Frühlingsrubrik"

Gestern übern Tag Sah ich ihn Sein blaues Band, Es flatterte im Winde Wie ein zarter Kuss Ein erster Frühlingsgruß

Zum Beitrag