Kurzgeschichten · Trauriges

Von:    Littlemimi      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 4. Juli 2016
Bei Webstories eingestellt: 4. Juli 2016
Anzahl gesehen: 2039
Seiten: 5

Die Höhle war dunkel und es tropfte Wasser von der Höhlendecke. Ich hätte einen Regenschirm mit nehmen sollen. Das hatte ich auch eigentlich vor, nur hab ich ihn vergessen. Auf dem Boden war Wasser. Ich ging tiefer in die Höhle. Auch wenn kein Licht in die Höhle viel, wurde sie heller. Nach ein paar Minuten sah ich die ersten Blumen. Sie waren Blau. Sie leuchteten und brachten alles in ihrer Umgebung dazu ebenfalls blau zu leuchten. So wie das Wasser, welches blau und irgendwie auch Silber schimmerte. Ich ging näher zu der Blume und hockte mich davor. Nun war ich so groß wie die Blume. Ich konnte ein Lachen hören, welches von der Blume kam. Ich kannte das Lachen. Es war von einer vertrauten Person. Ich hörte ein Moment dem Lachen zu. Dann stand ich wieder auf und ging weiter. Ich ging tiefer in die Höhle hinein. Es wurde immer heller. Es lag daran, dass es immer mehr Blumen gab. Sie alle leuchteten. Als ich an einer der Blumen vorbei ging, hörte ich eine Unterhaltung. Ich blieb stehen und hörte sie mir an.

„Hier leuchtet ja alles!“

„Das sind nur die Blumen. Sie bringen alles zum Leuchten.“

„Das ist schön, wie alles blau zu leuchten scheint.“

„Deswegen hab ich dich hier her gebracht!“

Dann hörte man Schritte in dem Wasser. Kurz darauf fing es wieder von vorne an. Immer und immer wieder wiederholte die Blume diese Unterhaltung. So lange, bis sie etwas Neues hört, was sie dann wieder wiederholt. Ich erinnerte mich gut daran. Es war das erste Mal, das ich in dieser Höhle war. Sie ist noch genau so schön wie damals. Nur ist sie jetzt viel heller, da es jetzt mehr von den Blumen gab. Ich ging weiter. Ich hörte die Blumen. Mal schnelle Schritte im Wasser und mal ein lachen. Wieder blieb ich vor einer Blume stehen, als ich die mir so vertraute Stimme hörte.

„Was ist passiert?“

„Nichts, ich bin nur hin gefallen“

„Du bist ganz Nass!“ die Stimme lachte.

„Das ist nicht lustig! Ich bin nass und es ist kalt!“

„Ist ja schon gut. Komm.“

Eine kurze Zeit lang war nichts zu hören.

„Wir können uns es ja auch morgen an schauen.“

Dann fing das Gespräch wieder von vorne an. Er wollte mir etwas zeigen, doch ich fiel hin und er ist mit mir wieder zurück gegangen, damit ich mir trockene Sachen anziehen konnte. Es tat mir ein bisschen leid. Er hatte sich so sehr darauf gefreut mir das zu zeigen.
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Wir lachten aber noch lange darüber. Wortlos ging ich weiter. Ich ging immer und immer tiefer in die Höhle. Vor bei an so vielen Konversationen, so viel Gelächter und den Geräuschen von den Schritten kurz danach. Ich kam ein einen dunklen Ort in der Höhle an. Hier standen nur ein paar Blumen. Sehr wenige. Erneut bleib ich stehen. Ich schaute mir die Blumen an. Ich wusste was die Blumen mir sagen werden. Ich wusste was ich zu hören bekam. Doch wollte ich das? Vermutlich nicht. Also ging ich weiter. Ich wollte so schnell wie möglich von den Blumen weg, doch es hallte von jeder Blume wieder.

„Warte!“

„Was willst du noch?“

„Du hast das falsch verstanden.“

„Was gibt es da falsch zu verstehen?“

„Lass es mich erklären“

„Was willst du denn noch dazu sagen? Du hast doch schon alles dazu gesagt!“

„Hör mir einfach zu.“

„Nein!“

„Jetzt warte doch mal!“

„Fass mich nicht an und lass mich einfach in Ruhe!“

„Weiß du was? Du hast recht! Ich kann dir dazu nichts mehr sagen, weil du mir nicht zu hören willst! Wie immer.“

„Was soll das denn jetzt heißen?“

„Du hörst nur das was du hören willst! Was andere dazu dann sagen ist dir sowas von egal!“

„Mir ist das nicht egal!“

„Du verhältst dich aber so. Du verhältst dich immer so als ob dir alles scheiß egal ist. Als ob ICH dir scheiß egal bin!“

„Du bist mir nicht egal. Wie oft hab ich dir Stundenlang zu gehört, wenn es dir schlecht. Wie oft hab ich dich etwas so machen lassen, wie du es wolltest, nur weil es dich Glücklich gemacht hat. Nun sag mir wie oft hast du das für mich gemacht?“

„Viel zu oft.“

Es herrschte für einige Zeit still.

„Vielleicht sollte ich dich in Zukunft einfach in Ruhe lassen. Ich muss hier nicht mehr mit dir her kommen.“ Dann hörte ich Schritte.

„Da hast du vielleicht sogar recht.“

Nun war der Streit zu Ende und würde bald wiederholt werden. Immer und immer wieder. Wie oft bin ich hier einfach nur durch gerannt um das nicht an hören zu müssen. Wie oft hab ich versucht das zu vergessen. Vielleicht viel zu oft. Obwohl ich wusste dass es nur die Stimmen der Vergangenheit waren, fühlte es sich so an als ob es grade erst passiert ist.
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Es hat alles verändert. Auch wenn wir uns wieder vertragen haben, war danach nichts mehr so wie es mal war. Ich kann nur nicht sagen ob es besser oder schlechter war. So verließ ich den dunklen Teil der Höhle. Langsam wurde es wieder heller. Es wurden wieder mehr Blumen und man konnte wieder Gelächter von den Blumen hören. Mit den Gedanken immer noch bei dem Streit, ging ich an den Blumen vorbei. Ich wusste gar nicht mehr, warum wir uns so gestritten haben. Ich ging weiter. Nach kurzer Zeit stand ich vor einer Treppe. Links und rechts neben der Treppe, wuchsen diese blau leuchtenden Blumen. Ich ging die Treppe hoch und hörte dabei den Blumen zu.

„Was sind das eigentlich für Blumen? Die wachsen hier ja über all.“

„Das sind Echoblumen. Sie sind manch mal echt nervig.“

„Echoblumen?“

„Ja. Sie wiederholen alles was sie hören. Also solltest du hier niemanden ein Geheimnisse erzählen.“

„Und warum leuchten sie?“

„Da bin ich überfragt. Sie haben schon immer geleuchtet.“

„Noch eine Frage…“

„Du kannst so viel Fragen wie du willst.“

„Okay. Wachsen die nur hier?“

„Ja, zum Glück. Stell dir mal vor die wurden in der Stadt wachsen. Der Lärm wär unerträglich.“

„Da hast du wohl recht. Aber warum in einer Höhle? Hier ist gar keine Sonne!“

„Du willst wohl immer alles genau wissen! Hier ist es perfekt für die Blumen. Es ist feucht, nicht zu warm und nicht zu kalt. Ich hab mal versucht sie bei mir zu Hause zu züchten aber es hat nicht geklappt. Sie sind zwar gewachsen aber sie waren nicht so groß, blau, leuchteten oder haben irgendwas wiederholt.“

„Was war es dann?“

„Gänseblümchen.“

Darauf hin hörte man nur ein lachen.

„Ich fand das damals nicht so lustig! Ich war echt enttäuscht.“

„Das Glaub ich dir. Nur ist das jetzt echt Lustig!“

„Da hast du recht!“

Man hörte von Beiden Gelächter. Nun war ich ganz oben angekommen. Ich schaute hinunter auf das leuchten der Blumen. Ich setzte mich auf die Treppe. Sie war ganz schön hoch. Sie kam mir viel länger vor, als sie eigentlich ist. Vielleicht lag das auch einfach nur daran, dass ich zum ersten Mal seit langer Zeit diese Treppe wieder hoch ging und ich alleine war.
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Es gab viele Wege zu dem Ort, zu dem ich wollte. Alle Wege führten einen tief in die Höhle hinein. Ich stand wieder auf und ging weiter. Wieder vorbei an den Blumen. Diese Blumen wuchsen auch im Wasser. Neben der Brücke, über die ich ging, wuchsen sie auch. Unter Wasser sah man auch ein paar leuchten. Wieder hatten die Blumen neben mir etwas zu erzählen.

„Warum kommst du eigentlich so oft hier her?“

„Warum nicht? Es ist schön hier.“

„Ja, das ist es. Nur glaub ich, dass es noch einen anderen Grund gibt.“

„Da hast du recht. Wenn ich hier bin dann ist alles so… Ach keine Ahnung. Ich kann es nicht beschreiben.“

„Versuch es doch einfach!“

„Na ja, hier ist alles so ruhig. Hier kann ich mal abschalten und mal so sein wie ich will. Hier bin ich, ich. Verstehst du was ich meine?“

„Ja, das tu ich. Hier ist niemand der einen seltsam anschaut, wenn man wer selbst ist.“

„Nicht nur das. Hier muss ich es mir auch nicht ständig an hören!“

„Was meinst du mit es?“

„Die Echoblumen merken sich alles, erinnerst du dich? Vielleicht findest du ja die Blume, die dir alles erzählt.“

„Warum sagst du es mir nicht einfach?“

Ein Moment war Stille.

„Okay, vielleicht find ich ja die richtige Blume. Aber ich werde sie nicht suchen. Das würde Jahre dauer.“

Wieder war das Gespräch vorbei. Am Ende der Brücke blieb ich stehen. Ich hatte die Blume bis jetzt noch nicht gefunden. In dem Moment als er mir das erzählte schien es mir, als würde ich nichts über ihn wissen ob wohl ich ihn schon so lange, zu dem Zeitpunkt, kannte. Obwohl ich dachte würde alles über ihn wissen. Doch da lag ich wohl falsch. Ich wusste im Grunde nichts über ihn. Und er? Er wusste alles über mich. Oder wusste er genau so viel über mich wie ich über ihn? Ich wusste es nicht so genau. Ich drehte mich um schaute auf die Brücke, die Blumen daneben und auf die unter Wasser. Dann ging ich weiter. Ich blieb auf den Weg. Wieder vorbei an so vielen Blumen, von denen ein lachen wieder hallte. Nun war ich fast da. Ich folgte weiter den Weg. Nun stand ich vor einer Hängebrücke. Ich hasste sie. Man konnte den Boden nicht sehen und trotzdem wuchsen die Blumen bis auf diese Höhe. Von unten mussten sie so wie Bäume aus sehen. Vorsichtig ging ich auf die Brücke. Sie wackelte und ich hielt mich an der Seite fest.
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Ich bin hier nur einmal mit ihm lang gegangen. Ich wusste nicht mehr, was hier erzählt wurde. Doch die Blumen sagten es mir.

„Das ist ganz schön hoch!“

„Hast du Höhenangst?“

„Ein bisschen. Vor alldem wenn ich den Boden nicht sehen kann.“

„Stell dir vor die Blumen sind der Boden. Wenn du fällst landest du weich.“

„Das hilft nicht wirklich.“

„Die Brücke ist nicht so lang. Das schaffst du schon. Ich bin ja da.“

„Jetzt ja.“

„Ich bin immer für dich da. Und werd es auch immer!“

„Versprochen?“

„Versprochen!“

Dann war es für ein Moment still. Man hörte nur die Schritte auf der Hängebrücke.

„Ich hab trotzdem noch Angst vor der Brücke!“

„Das Glaub ich dir, nur möchte ich mein Arm behalten!“

Am Ender der Hängebrückte war das Gespräch zu Ende. Ich hab immer noch Angst vor dieser Brücke. Es war das erste mal, dass ich alleine darüber gegangen bin. Es fühlte sich sehr seltsam an. Damals bin ich auch nur darüber gegangen, weil er mir etwas zeigen wollte. Etwas Schönes und außergewöhnliches. Er hat sich wirklich sehr darauf gefreut mir das zu zeigen. Ich ging weiter zwischen den Blumen her. Die Blumen wurden langsam immer weniger. Deswegen wurde es auch immer dunkler. Es wurde etwas kälter. Deswegen wurden die Blumen weniger. Nach ein paar Minuten war ich endlich da. Zwar noch nicht an den Platz zu dem ich wollte aber er war nur noch ein paar Schritte entfernt. Wie bei den Andern halte von den Blumen ein Gespräch wieder.

„Es ist wunder schön!“

„Ich wusste dass es dir gefallen wird!“

„Nur wie ist das Möglich?“

„Ich weiß es nicht. Das weiß keiner. Es ist einfach ein wunderschönes Phänomen.“

„Da hast du recht!“

„Zwei Phänomene auf einmal.“

„Echoblumen und Sterne.“

„Und beides in einer Höhle.“

Dann hörte man ein Husten. Es hörte sich furchtbar an. Nach ein paar Minuten hörte es auf.

„Alles in Ordnung?“

„Ja. Mach dir keine Sorgen. Es… Es ist normal.“

„Normal hat sich das nicht angehört.“

„Tu mir ein gefallen und rede nicht darüber. Ich werde auf jeden Fall nicht drüber reden.
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„Aber nur weil du es bist.“

Ich ging weiter. Ich hätte ich noch mal danach fragen sollen. Ich hätte wissen müssen, was mit ihm los war. Ich wollte es wissen. Bis zu dem Zeitpunkt an dem ich es erfuhr. Nun wünsche ich mir, ich hätte es nie gewusst. Nun war ich endlich an den Platz angekommen, zu dem ich wollte. Ich setzte mich neben eine Blume. Es war die einzige die hier war. Dann legte ich mich hin. Ich war zwar jetzt nass aber ich machte das immer. So wie damals. Ich schaute mir die Sterne in dieser Höhle an. Die Blume neben mir, sagte mir auch etwas. Wie all die Anderen, die mir etwas von der Vergangenheit erzählten. Von der Vergangenheit in der ich so gerne lebet und weder zurück wollte.

„Ich liebe dich!“

Das war das einzige was die Blume zu mir sagte. Immer und immer wieder. Ich lag einfach nur da, hörte der Blume zu und schaute mir die Sterne an. Der Echoblume und die Sterne.
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Punktestand der Geschichte:   23
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Kommentare zur Story:

  Hey,
Am Anfang war ich etwas skeptisch, weil du manchmal mit
den Zeiten springst, hier zum Beispiel "Nur ist sie jetzt viel
heller, da es jetzt mehr von den Blumen gab." - nur "war" sie
;) Das hat mich etwas verwirrt.
Die Idee mit der Höhle ist wunderschön, und wie sich die
Geschichte langsam entfaltet gefällt mir auch sehr gut!
Überarbeite den Text doch nochmal, was Rechtschreibung
und die Zeiten angeht, dann wird er perfekt! Und schreib
bitte weiterhin! :)  
   noone  -  08.07.16 12:01

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ich finde die Idee mit den Echoblumen sehr schön und auch die leise Geschichte, die dahinter steckt. Bei der Ausführung, also Schreibarbeit hängt es noch ein wenig und es sind einige Fehler drin. Schreib weiter und versuche die Bilder noch ein wenig mehr zu beschreiben, so dass der Leser sie vor sich sieht und deine Gedanken nachvollziehen kann...  
   Daniel Freedom  -  04.07.16 10:45

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