Poetisches · Nachdenkliches

Von:    Julia      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 17. November 2013
Bei Webstories eingestellt: 17. November 2013
Anzahl gesehen: 1564
Seiten: 2

Ich sitze im Bus. Am Fenster, wie immer. Der Bus hält an, fährt weiter. Leute steigen ein, steigen aus. Ich bleib sitzen. Fahr weiter. Allein mit meinen Gedanken, Blick aus dem Fenster. Aber immer wieder beobachte ich die Menschen, die hier im Bus sind, die Person die neben oder gegenüber von mir sitzt. Wir teilen uns ein paar Minuten unseres Lebens und wissen trotzdem nichts voneinander.



Ich sehe kleine Kinder, die mit ihrem Kuscheltier fuchtelnd vor ihren Eltern her durch den Bus hüpfen. Eltern, die vollbepackt mit Rucksack und Jacke hinter ihnen her laufen, lachend.



Ich sehe aber auch Kinder, die weinend hinter ihren Eltern hertrotten. Die Eltern, die sich gegenseitig und ihre Kinder anschreien. Kinder, die vergessen haben, was Lachen bedeutet.



Ich sehe Mädchen, die aufgeregt von ihren Wochenendplänen erzählen, sie genießen das Leben.



Ich sehe aber auch Mädchen, die mit gebeugten Schultern und gesenktem Blick gehen.



Ich sehe Jungs, die laut gröhlend in der hintersten Reihe des Busses sitzen, 5 Plätze, 5 Jungs.



Ich sehe aber auch Jungs, die, ihre Hände tief in den Hosentaschen vergraben und Ohrstöpsel im Ohr, in den Bus ein- und auch wieder aussteigen.



Ich sehe ältere Menschen, die jeden freundlich grüßen, ob jung oder alt, und sich nicht von mürrischen oder keinen Antworten einschüchtern lassen.



Ich sehe aber auch ältere Menschen, die verhärmt dasitzen und alle anschauen, als ob sie ihnen irgendetwas getan hätten.



Ich schaue die Menschen an, schaue wieder aus dem Fenster, mache mir Gedanken über sie. Zuerst oberflächliche Gedanken, das muss ich zugeben. Frage mich warum das Mädchen solche Schuhe, so eine Hose/Jacke etc trägt. Warum sie ihre Haare so gefärbt oder geschnitten hat. Dann wird mir bewusst, dass das Aussehen nur Fassade ist. Ich mache mir Gedanken über den Menschen hinter der Fassade. Was bringt ihn wohl zum Lachen? Was zum Weinen? Was wünscht er sich? Was will er erreichen? Hat er schon alles erreicht? Liebt er? Wird er geliebt? Was geht ihm gerade durch den Kopf? Ist er glücklich? Ich denke über all diese Fragen nach… Weiß, dass ich nie eine Antwort darauf bekommen werde.
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Muss ich auch nicht. Will ich auch nicht. Es geht mir nicht um die Antworten. Es geht mir um die Gedanken, die Fragen. Denn am Schluss wird mir bewusst:



Wir sind alle nur Menschen. Nicht mehr und nicht weniger.



Und ich schaue die Menschen an, schaue wieder aus dem Fenster, mache mir Gedanken.



by me, J.
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Kommentare zur Story:

  Vielen Dank!! :) das freut mich!
Würde mich allerdings auch über konstruktive Kritik freuen, damit ich mich verbessern kann :)  
   Julia  -  18.11.13 20:22

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Gedanken die wohl jeder mal hat, hast du wunderbar umgesetzt. Hat mich sehr angesprochen.  
   Marco Polo  -  18.11.13 10:35

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ein sehr schönes gedicht!

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