Vom Vogel, der ein Mensch sein wollte - Teil 5   52

Nachdenkliches · Romane/Serien

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 17. August 2013
Bei Webstories eingestellt: 17. August 2013
Anzahl gesehen: 2076
Seiten: 2

Er sah aus dem Fenster, um einen Überblick über die Aussicht zu gewinnen. Etwas entfernt sah er einen Mann, der auf einem herumliegenden Baumstamm saß. Er hatte lange strubbelige Haare und einen langen Bart, seine Kleidung sah zerfetzt aus. Neben dem Mann saß ein Schäferhund. Er hatte schon oft Menschen gesehen, die so ähnlich aussahen, aber bisher nicht viel über sie erfahren. Neugierig geworden beschloss er diesen Mann kennen zu lernen, vielleicht war dieser auch genau der richtige Mensch, dem er seine Identität anvertrauen konnte und der ihm helfen könnte, sich als Mensch richtig zu verhalten.

Er verließ das Haus und näherte sich dem Mann.

„Hallo Sie, entschuldigen Sie“, sprach er den Mann an.

„Man was willst du?“, fragte der Mann. „Siehst du nicht, dass ich meine Ruhe haben will?“

„Ich brauche Ihre Hilfe.“

„Hahaha. Meine Hilfe? Ich bin ein Penner und du willst meine Hilfe?“

Der Schäferhund begann zu knurren.

„Siehst du, der Hund mag dich nicht. Es ist besser, du verschwindest“, warnte der Mann.

„Warum magst du mich nicht?“, fragte Mark den Hund.

„Weil du sonderbar bist“, antwortete der Hund.

„Warum bin ich sonderbar?“, fragte Mark zurück. Obwohl er nun ein Mensch war, verstand er immer noch die Tiere.

„Unterhältst du dich jetzt mit dem Hund oder was?“, lachte der Mann.

„Wieso kannst du verstehen, was ich sage?“, fragte der Hund dann.

„Ich bin eigentlich ein Vogel, der sich in einen Mensch verwandeln lassen hat“, erklärte Mark.

Der Mann begann nun noch mehr zu lachen. „Du bist ein Vogel? Du hast eher einen Vogel. Bin ich hier der Besoffene oder du?“

„Nein, es ist wirklich war“, beteuerte Mark.

„Ja, natürlich, du bist ein Vogel. Also, ich geh mal pinkeln“, sagte der Mann nur und ging in die Büsche.

„Du bist also ein Vogel“, mischte der Schäferhund sich wieder ein.

„Ja.“

„Ich hab gleich gemerkt, dass du kein normaler Mensch bist. Als Tier spürt man so was. Wieso hast du dich in einen Mensch verwandeln lassen?“

„Weil ich ihr Leben schon immer beneidet habe und es daher mein Wunsch war, einer von ihnen zu sein. Ich habe sie fast mein ganzes Leben lang beobachtet.
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„Und dann warst du bei der dicken Eiche?“

„Ja, ich kam zufällig dort vorbei und sie hat mir gesagt, dass sie ein Wunschbaum ist. Du kennst sie auch?“

„Ja. Ich wurde eines Tages ausgesetzt, ohne den Grund erfahren zu haben. Nachdem ich tagelang herumgeirrt bin, kam ich dort vorbei. Ich wollte Rast machen, dann hat mich die Eiche plötzlich angesprochen und mir gesagt, dass ich mir etwas wünschen kann. Und da habe ich gewünscht, dass mich jemand findet und wieder aufnimmt. Und dann hat er mich gefunden“, er deutete mit seinem Kopf zu den Büschen, in die der Mann gegangen war.

„Er ist zwar obdachlos, aber er ist ein guter Mensch, ein Mensch, dem ich vertrauen kann. Nachdem man mich ausgesetzt hat, vertraue ich normalerweise keinem Mensch mehr.“

„Mir kannst du vertrauen. Ich war ja bis vor kurzem kein Mensch“, bemerkte Mark.

„Du wolltest aber immer ein Mensch sein, das kann nichts Gutes bedeuten. Tut mir leid, aber ich kann dir nicht trauen.“

„Na gut, dann beweise ich es dir. Ich besorge dir etwas zu fressen, dann siehst du, dass du mir trauen kannst.“

Doch der Schäferhund schüttelte mit dem Kopf. „Nee, so einfach ist das nicht. Da muss ich dich schon besser kennen lernen, um dir zu vertrauen. Ich mache dir einem Vorschlag. Wenn mein Freund dir trauen sollte, dann traue ich dir auch. Aber der hält dich im Moment noch für total verrückt.“

„Wie heißt du eigentlich?“

„Eigentlich heiße ich Rex. Er nennt mich aber Alf, was mir auch besser gefällt. Ich konnte den Namen „Rex“ noch nie ausstehen.“

„Ich heiße Mark, den Namen habe ich mir selber gegeben. Den Namen, den ich als Vogel hatte, kann ich jetzt leider nicht mehr aussprechen.“

„Mark? Auch nicht gerade der beste Name, den du dir ausgesucht hast. Aber mir soll es recht sein.

„Und wie heißt dein Freund?“

„Er heißt Tim.“
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Punktestand der Geschichte:   52
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