Das letzte Abendessen - Teil 3   32

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 22. November 2012
Bei Webstories eingestellt: 22. November 2012
Anzahl gesehen: 1850
Seiten: 2

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


och leider gab es keine erneute Henkersmahlzeit, denn der nächste Hinrichtungsversuch sollte bereits an demselben Tag um 17 Uhr durchgeführt werden. Der technische Defekt am elektrischen Stuhl war, wie er erfuhr, erfolgreich beseitigt worden.

„Und wie sieht es mit Essen aus?“, fragte er den Wärter.

„Auf eine erneute Henkersmahlzeit besteht leider kein Anspruch, da zwischen den beiden Hinrichtungsterminen nicht einmal 24 Stunden liegen. Daher gibt es leider nur das Mittagsessen aus der Gefängnisküche.“

„Oh neee, nicht das Zeug wieder. Dann will ich gar nichts mehr“, meinte er darauf beleidigt.

„Tut mir wirklich leid. Aber ich habe da leider auch keinen Einfluss drauf.“

„Ja, schon gut. Das ist ja nicht gegen Sie gerichtet. Aber da sterbe ich lieber nüchtern, als noch mal diesen Fraß zu essen.



Um 16:45 wurde er ein zweites Mal abgeholt. Da er den ganzen Tag über nichts mehr gegessen hatte, trug er ein unangenehmes Hungergefühl mit sich herum. Laut knurrte sein Magen.

„Entschuldigung“, sagte er zu den Wärtern.

„Tja, kein Wunder, wenn man so stur ist und nichts essen will“, gab einer der Wärter zurück.

„Na ja, glücklicherweise muss ich ja nur noch etwa eine viertel Stunde hungern – falls nicht wieder etwas dazwischen kommen sollte“, betonte er und sah die beiden ihn abführenden Männer skeptisch an.

„Nein, nein, keine Sorge. Diesmal funktioniert es.“

„Na, hoffen wir es.“



Im Raum befanden sich wieder dieselben Personen wie heute Morgen.

„Sie kennen sich ja bereits aus“, wies einer der Männer auf den elektrischen Stuhl.

„Ja, bestens“, antwortete Jack und nahm Platz. „Dann mal auf ein Neues.“

Der Zuschauerraum war ebenfalls wieder belegt. Er winkte dem Publikum kurz zu, als er saß, während er müde lächelte. Dann wurde er wieder angeschnallt und wie heute Morgen wurden ihm der Helm aufgesetzt und die Augen verbunden.

„Hallo noch einmal, Jack“, hörte er die Stimme des Henkers. „Sorry noch einmal wegen der Unannehmlichkeiten. Sind Sie bereit?“

„Ja, alles klar.“

„OK, dann geht es jetzt los.“



„HALT“, schrie genau in diesem Moment jemand.
Seite 1 von 2       
Die Stimme klang nach Jacks Anwalt, Mel Griffin. „DIE HINRICHTUNG NICHT DURCHFÜHREN!“

Och nöö, nicht schon wieder, dachte Jack.

„Was ist los?“, fragte der Henker.

„Mr Screw hat den ihm vorgeworfenen Mord nicht begannen. Die Polizei hat eben den wahren Mörder erfasst. Mr Screw ist unschuldig und sofort frei zu lassen.“

„Was?“, fragte jemand ganz verdutzt. Auch Jack war erstaunt. Er hätte gar nicht damit gerechnet, dass der Anwalt sich überhaupt noch mit dem Fall beschäftigt hatte.

„Befreien Sie den Gefangenen“, ordnete der Henker an.

„Mel! Das ist ja eine Überraschung“, begrüßte Jack seinen Anwalt erfreut, nachdem er vom Stuhl befreit war.

„Hallo Jack. Es tut mir leid, dass ich Ihnen damals nicht helfen konnte und Sie nun beinahe unschuldig sterben mussten.“

„Aber das ist doch nicht Ihre Schuld. Ich hatte einfach eine Gedächtnislücke und Ihnen einfach keine Informationen zur Tat liefern. Die Zeugenaussagen waren alle so plausibel, dass ich ja hinterher selbst dachte, dass ich schuldig war.“

„Ich habe Sie nie für einen Mörder gehalten. Ich bin so froh, dass wir es doch noch aufklären konnten.“



„Mir tut es auch leid“, entschuldigte der Henker sich ebenfalls.

„Mr Black, Sie können am allerwenigsten dafür. Sie haben mich schließlich gestern Abend erst kennen gelernt.“

„Und auch ich dachte vom ersten Augenblick an, das kann unmöglich ein Mörder sein.“

„Jetzt kann ich ja doch noch dieses vegetarische Restaurant ausprobieren, das Sie mir gestern empfohlen haben. Wissen Sie was, ich lade Sie alle ein.“
Seite 2 von 2       
Punktestand der Geschichte:   32
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  Ich danke euch. Gern würde ich ja noch einen
vierten Teil schreiben, einfach nur, weil mir dieser
Jack irgendwie ans Herz gewachsen ist. Aber da
gibt es wohl nichts mehr fortzusetzen.  
   Homo Faber  -  25.11.12 21:54

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Da hat er aber Glück gehabt... Hätte ja mit Allem gerechnet, nur nicht damit.
Es müsste allerdings einen vierten Teil geben und da verschluckt er sich dann am vegetarischen Essen, in dem aus Versehen ein Knochen ist... :) Spaß beiseite und LG  
   Sommertänzerin  -  25.11.12 12:17

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ein guter Schluss, gerade weil man an ein abstraktes Ende denkt. Er kommt so stinknormal daher, dass man gar nicht damit rechnet.  
   Marco Polo  -  24.11.12 12:47

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Eigentlich war kein dritter Teil mehr geplant, die
Idee kam mir spontan. Die ersten beiden Teile
sind zu finden unter
http://webstories.eu/stories/story.php?
p_id=113373
und
http://webstories.eu/stories/story.php?
p_id=113375  
   Homo Faber  -  22.11.12 17:13

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Nathanahel Compte de Lampeé" zu "Manchesmal"

... welch ein wunderschöner text ! lg nathan

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Dieter Halle" zu "Das Gullydeckel-Lied"

Interessant, auf was du so alles achtest. Ich werde künftig viel genauer die vielen Gullydeckel betrachten. Ein bezauberndes Gedicht und man kann sich vorstellen, dass es gesungen noch besser klingt.

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Tlonk" im Thread "Account nicht erreichbar"

fröhlicher Herbst mit fröstelnder Note äh oder öh üh ß

Zum Beitrag