Romane/Serien · Sommer/Urlaub/Reise · Romantisches

Von:    rosmarin      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 4. Juni 2010
Bei Webstories eingestellt: 4. Juni 2010
Anzahl gesehen: 2806
Seiten: 7

Diese Story ist Teil einer Reihe.

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   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


2. Kapitel



Das Gewimmel auf dem Flughafen war noch heftiger als in Berlin. Eine bunte Menschenmasse schob sich durch die langen Räume. Vor die Schalter. Zu den Gepäckausgaben. Vor und hinter die Eingänge.

Else, Lilli und Karl hielten sich an den Händen, um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Sie wurden geschoben und schoben ihrerseits.

Fremde Laute schwirrten um sie herum. Ab und zu ein Englischbrocken. Irgendwie kamen sie dann doch zu ihren Koffern, die die Iberia in einem gesonderten Raum aufbewahrt hatte. Hier erfuhren sie auch, dass die gestrige Maschine wegen Hochwassers nicht landen konnte und nach Chile weiterfliegen musste.

„So hat halt alles mal wieder seinen Sinn“, freute sich Lilli. „Kommt, wir ziehen uns erstmal um. Ich ersticke ja hier.“

Auf einer Toilette tauschten sie ihre Winterkleidung gegen sommerliche und da erst bemerkte Lilli, dass das Fernglas nicht mehr da war. Eddi hatte es doch ganz oben auf die Reisetasche gelegt und den Reißverschluss wieder zugezogen. Verdammt, sie hatte es in der Iberia vergessen. Wie sollte sie das Eddi erklären.

„Ich habe das Fernglas in der Iberia liegenlassen“, teilte sie Else, die gerade mit Umkleiden fertig war, aufgeregt mit. „Was nun?“

„Künstlerpech“, erwiderte Else leichthin. „Das sehen wir nie wieder. Die Maschine ist weg.“

Da konnte Lilli nur zustimmen.

„Wir müssen Guschi anrufen“, sagte sie, „damit er uns in Cordoba abholt.“

„Mach ich.“ Else war schon auf dem Weg. „Neben den Toiletten habe ich eine Telefonzelle gesehen“, sagte sie.



Vor dem Flughafen wartete eine ganze Armee Taxis. Die Fahrer standen davor. Lautstark und wild gestikulierend forderten sie die Reisenden auf, doch mit ihnen zu fahren. Diensteifrig stürzten sie sich auf jedes ankommende Gepäck.

„Ihr Deutsch?“ Ein kleiner drahtiger Argentinier blitzte Lilli aus feurig schwarzen Augen an. „Ich euch helfen. Bringen Inlandflughafen. Kosten

vierzehn Peso pro Person. Bei Taxifahrer fünfzig Peso. O. k.?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, packte er schnell die vier Koffer, drei Beutel, eine Tasche und verstaute alles in dem Kofferraum des kaum fahrtüchtigen Busses.

Karl wechselte hundert DM und bekam dafür achtundfünfzig Pesos.
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„Wie das?“, murrte er.

„Dollar eins zu eins“, lachte der Argentinier. „Si, si. Bueno, bueno.“

Noch immer lachend stieg er nun auch in das Vehikel. „Si, si. Buenno. Buenno.“

Langsam holperte der Bus durch die Vorstadt von Buenos Aires, vorbei an elenden Slums und zerlumpten Individuen, bis sie endlich zu den eleganten Menschen und prächtigen Bauten gelangten. Größer konnte der Kontrast nicht sein.

Als sie an dem Plaza de Mayo vorüberfuhren, klärte Else Lilli und Karl auf:

„Das ist das Zentrum von Buenos Aires.“ Mit einladender Geste zeigte sie auf die prächtigen Bauten. „Der Plaza de Myo. Um diesen Platz wurde fünfzehnhundertsechsunddreißig die Stadt gegründet. Die rasante Entwicklung von Buenos Aires begann aber erst siebzehnhundertsechsundsiebzig, als es zur Hauptstadt des Vizekönigreiches Rio de la Plata gemacht wurde.“

„Bueno, si, si“, mischte sich redefreudig der kleine, flinke Argentinier ein. „Stadtbild sehr verändert seit Beginn zwanzigsten Jahrhundert.“

„Die Plaza de Mayo im Ostbereich war Ausgangspunkt der ursprünglichen Besiedlung und stellte in Form eines Halbkreises den städtischen Kern dar“, fuhr Else fort. „Hab ich alles gelesen.“

„Dann musst du natürlich dein Wissen an uns weitergeben“, spottete Lilli. „Sparen wir den Reiseprospekt. Also weiter im Text.“

„Bueno“, sagte Else bereitwillig, „also, seit den fünfziger Jahren sind außerhalb der Stadt viele Geschäftszentren und auch andere wichtige Einrichtungen entstanden. Zum Beispiel: Hotels, Restaurants, Theater, auch Finanz- Geschäfts und Regierungsbüros. Und einige luxuriöse Wohnkomplexe liegen konzentriert nördlich und westlich des Plaza-Gebiets.“

„Toll“, staunte Karl. „Was du so alles weißt.“

„Ja. Toll.“ Else saß steif in den zerschlissenen huckeligen Polstern. „In diesem Ding bekommt man ja Hämatome. Wie weit ist es denn noch bis zu dem Inlandflughafen, Herr Fahrer?“, wandte sie sich an den Argentinier.

„Gleich da“, sagte der. „Will nur noch sagen, der Casa Rosada ist Sitz des Staatspräsidenten. Bueno. Si, si.“

„Stimmt. Si. Si“, sagte Else.
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„Und wenn ihr mehr wissen wollt, könnt ihr ja selbst nachlesen. Ich jedenfalls muss mich jetzt um meinen Rücken kümmern. So ein Gehoppel aber auch.“

Das Vehikel holperte weiter. Dem Ausgang der Stadt zu. Wieder vorbei an Slums und elend aussehenden zerlumpten Menschen.

Endlich waren sie auf dem Flughafen angelangt. Der Argentinier stellte das Gepäck auf die Erde und verabschiedete sich überschwänglich:

„Cracias. Cracias. Bueno. Bueno. Si. Si.“

Zeit, sich umzuschauen, war nicht. Die Austral stand schon abflugbereit.

„Schnell“, scherzte Karl. „Schnell. Das ist die letzte Maschine nach Cordoba. Oder wollt ihr erst morgen fliegen?“

Auf dem Flughafen erwartete sie Guschi, der Mann von Lillis Cousine Susi, mit seinem neuen weißen Jeep Ford. Guschi war klein und drahtig, hatte schwarze, lockige Haare und sanfte braune Augen.

„Herzlich willkommen“, sagte er. „Die Familie freut sich auf euch.“



Es war schon dunkel, als sie endlich in Villa Gral. Belgrano eintrafen.

Die Familie war vollzählig versammelt in dem großen Wohnzimmer und begrüßte sie mit einem lauten Hallo. Else erzählte munter von den Reiseerlebnissen und brachte mit ihrem Humor alle zum Lachen. Besonders das verpasste Flugzeug erntete großen Applaus.

„Heute Nacht schlaft ihr in der Backstube“, bestimmte Susi. „Dann sehen wir weiter. Wir müssen früh raus. Unsere Alfajores backen.“

Else, Lilli und Karl verabschiedeten sich von der Großfamilie, die auch aufbrach, und begaben sich in die Backstube, die dem geräumigen Haus gegenüber lag.

Am nächsten Tag zog Else wieder zu ihrer Schwester Trudchen, wie jedes Mal, wenn sie in Argentinien war.

Trudchen hatte ihre dünnen, weißen Haare zu einem Knoten am Hinterkopf frisiert.

Wie würde sie wohl aussehen, wenn sie sich die Haare rot färbte, wie Else, dachte Lilli nachdenklich. Würde sie Else wohl ähnlich sehen?“

Wohl kaum. Trudchen war nicht so eine verrückte Globetrotterin wie Else. Sie war sesshaft und blieb im Kreise ihrer Familie, die alle in Villa Gral. Belgrano wohnten.

Trudchens Mann Hans war schon lange tot. Jetzt gehörten die drei Mühlen seinem ältesten Sohn Hans.
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Der war geschieden. Seine Frau lebte mit zwei Söhnen in Buenos Aires. Ele, der älteste Sohn, lebte hier im Ort von Gelegenheitsarbeit. Er hauste am Rande des Ortes in einem kleinen Haus und hatte einen riesigen zottigen Hund, der Lilli zur Begrüßung jedes Mal seinen mächtigen Schwanz um die Beine schlug. Ele hatte keine Frau und keine Kinder.

„Mich Sonderling will keine“, pflegte er traurig zu sagen, wenn die Rede darauf kam. Und damit hatte er wohl recht. Die ganze Erscheinung wirkte etwas seltsam. Zottig und ungepflegt. Wie der Hund. Sie passten gut zusammen, glichen sich immer mehr einander an. Lilli fand ihn trotzdem ganz sympathisch.

Inge war die Jüngste. Sie hatte drei Mädchen und einen Mann. Er war der Besitzer einer gut gehenden Autoreparaturwerkstatt. Sie bewohnten ein modernes helles Haus mit einem großen Garten, gleich neben Trudchen.



Lilli und Karl wohnten bei Susi und Guschi. Susi war Trudchens älteste Tochter und hatte mit Guschi drei erwachsene Kinder. Bettina und zwei Brüder, die schon aus dem Haus waren. Bettina studierte in Cordoba Germanistik und kam manchmal am Wochenende. So mussten Susi und Guschi alle Arbeiten in ihrer Alfajoresbäckerei alleine bewältigen. Jetzt half Karl kräftig mit. Lilli hatte keine Lust, so früh aufzustehen.

„Was sind das eigentlich für Dinger“, fragte sie Guschi und gähnte, wegen derer ihr immer so früh ausstehen müsst?“

„Alfajores de Maizena sind leckere argentinischer Doppelkekse mit einer Füllung aus Dulce de Leche (Milchkonfitüre)“, antwortete Guschi bereitwillig, „sie werden entweder in Kokosflocken gerollt, oder mit Kuvertüre überzogen.“

„Und dann?“

„Dann verkaufen wir sie an verschiedene Läden, Gasstätten und Hotels im Ort.“

„Und das jeden Tag?“

„Jeden Tag. Das ist ja unser Job“, lachte Guschi und arbeitete weiter.



Das Grundstück war sechs Kilometer entfernt von Trudchens Anwesen und befand sich am oberen Ende des Ortes an einer unbefestigten, staubigen Straße.

In dem riesigen Garten wuchsen unzählige Blumen, exotische Bäume, Feigen, Datteln, Granatapfel.

Immer, wenn Lilli später von ihrer Reise berichtete, geriet sie ins Schwärmen.
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Else hatte zwar oft von diesem wundersamen Land Argentinien, das sie jeden europäischen Winter heimsuchte, berichtet, doch die Erwartungen übertrafen bei weitem Lillis Vorstellungen. Ihre Auslandsreisen hatten sich mit Polen, der CSSR und Ungarn erschöpft. Sehr gern hätte sie auch nach Moskau gewollt. Nach Petersburg. In die Wüste Sahara. Doch die Wende hatte dies vorerst vereitelt. Und die UdSSR, also die Sowjetunion, gab es ja nicht mehr. Nun hieß es wieder Russland. Und die Russen hatte es hart getroffen. Lillis Sehnsucht war nun der Westen. Und wie Else würde sie wohl bald zur Globetrotterin mutieren.



Lilli und Karl lebten sich schnell ein. Argentinien schien für sie der schönste Platz der Welt. Kein Wunder, dass es Else immer wieder hierher zog.

Auch Lilli verliebte sich in diesen kleinen, lang gezogenen Ort mit seinen vielen kunstgewerblichen Geschäften. Den Hotels, Bars, Cafes. Überall gab es Andenken, Schmuck und moderne Kleidung zu kaufen. Es herrschte ein lebendiges Gewimmel. Und es wurde deutsch gesprochen. Sogar deutsche Schlagermusik lärmte entlang der Hauptstraße lautstark aus und vor den Geschäften.

Am meisten wunderte sich Lilli über Aldi und Lidl und die deutschen Drogerien.

„Das ist mir alles zu europäisch“, murrte sie. „Passt irgendwie nicht in die Landschaft. Ein Glück, dass wenigstens die Sonne von rechts nach links aufgeht.“

Die Einheimischen schienen zufrieden zu sein, nachdem die Militärdiktatur abgelöst wurde. Das Leben spielte sich vorwiegend auf der Straße ab. Die Menschen waren freundlich und aufgeschlossen.



So war jeder Tag ein neues aufregendes Erlebnis. Niemals würde Lilli diese Landschaft vergessen. Die Berge, auf deren Höhen Kühe weideten, Stiere brüllten, saftige Gräser und Kakteen wucherten. Wasserfälle die Felsen hinabbrausten.

Kilometerweit wuchsen an sonnigen Hängen saftige Brombeeren. Riesige Eukalyptusbäume, ragten in einen absurd niedrigen Himmel. Bunte Papageienvölker flüchteten in der Mittagszeit aus ihren Familiennestern und zankten sich laut kreischend um das süße Futter, die Brombeeren. Adler zogen gemächlich ihre Kreise. Winzige gelbe Kolibris flogen unruhig umher, stießen dabei einen hohen Sirenenton aus.
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Alles war so unwirklich, so traumhaftund und ab und zu war sogar eine hinter Bäume und Sträuchern versteckte Indianerhütte zu entdecken.

„Die Indianer sind noch immer in ihren alten Riten und Traditionen gefangen“, erzählte Guschi, „sie stellen übrigens wunderschönen Schmuck her. Ohrgehänge und Ketten. Und Armreifen aus Silber. Verziert mit Edelsteinen. Amethyst, schwarzer Onyx, dunkler Saphir, schwarze Perle, Mondstein, Smaragde“, schwärmte er. „Um nur einige zu nennen. Sie verkaufen sie ganz billig in den kleinen Orten entlang der Flüsse.“

„Und dass die Amerikaner die Indianer fast ausgerottet haben, vergesst ihr wohl“, sagte Karl streitlustig wie immer. „Dieses ehemals so stolze Volk muss sich jetzt hier in ärmlichen Hütten verstecken und ihre Kunstwerke billig verkaufen. Findet ihr das in Ordnung?“

„Karl hat in seiner Kindheit zuviel Karl May gelesen“, spottete Lilli. „Er spielte immer den Indianerhäuptling. Und ich war seine weiße Gefangene, die er am Marterfahl nach Herzenslust quälen konnte.“

„Na, na“, mischte sich Else ein. „So schlimm war es ja auch nicht.“

„Doch, war es“, müpfte Lilli. „Ich konnte dir nur nichts petzen, weil dein lieber Sohn mich skalpiert hatte.“

„Ach, Lilli, du bist schrecklich“, lachte Else.

„Die wenigen Indianer, die es noch gibt“, führte Guschi das Gespräch fort, „haben kein Vertrauen zu uns. Wie sollten sie auch.“

„Hätte ich auch nicht“, sagte Lilli nachdenklich.

Das Gespräch hatte keine erfreuliche Wendung genommen. Sie wollte lieber nach Santa Rosa. Ins Herz der Pampa, die so groß war, wie England und Frankreich zusammen. Dort gefiel es ihr am besten. Der Fluss Yacuma war breit, weit und steinig. Die Wiesen grün und saftig. Täglich zu festgesetzten Zeiten kamen Kuh - und Pferdeherden zu einer unsichtbaren Tränke im Fluss. Immer zur selben Stelle. Die Pferde im rassigen Galopp. Die Kühe im gemächlichen Trott.

Lilli setzte sich auf ihren Stein im Wasser und träumte vor sich hin.

„Warum sitzt du nur immer auf diesem harten Stein?“ Susi zog Lilli an ihren langen Haaren. „Du bist doch nicht die Loreley.“

„Könnte sie aber“, sagte Else.
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„So rot wie ihr Haar in der Sonne leuchtet.“

„Der Stein ist nicht hart“, widersprach Lilli. „Er ist warm und weich und hat die Form meines Körpers.“

„Klar Lilli, du mit deinem weichen Steinkörper und den Loreleyhaaren“, spottete Karl. „Ein Bild für die Götter.“

„Und du, der ehemalige Indianerhäuptling“, spottete Lilli zurück. „Wenn ich dich so anschaue. Hm, hm. Ähnlichkeit ist schon vorhanden.“ Lilli legte eine überlegene Kunstpause ein. „Jetzt, wo du so schön braun bist. Ja, ja, so ein schöner blonder Möchtegernindianer.“

„Nun hört aber auf zu streiten.“ Else reichte Lilli und Karl je einen Becher Kaffee aus der Thermoskanne. „Ihr seid doch keine kleinen Kinder mehr.“

Die Kühe und Pferde hatten ihren Durst gestillt. Nun ruhten sie sich auf den Wiesen aus. Die Kühe lagen schon, wiederkäuten bedächtig, bewegten ununterbrochen mahlend ihre Mäuler, zwischen denen ab und zu ein langer Grashalm hing, und muhten zufrieden.

„Na, ihr Süßen“, schmeichelte Lilli, während sie die Kühe nacheinander hinter den Ohren kraulte und ihre dicken, warmen Bäuche streichelte.

Die Pferde bekamen wie immer ein Stück Zucker. Dankbar schauten sie Lilli aus ihren großen, treuen Pferdeaugen an.

„Welch glückliche Kreatur“, dachte Lilli laut. Irgendwie fühlte sie sich eins mit der Kreatur und dem Universum. Es war tatsächlich ein verwunschenes Glück. Wie im Märchen.

Von den nahen Bergen rannen unzählige kleine Wasserfälle. Geheimnisvoll rauschend, vereinigten sie sich mit Fluss, der ihnen das besonders reine, mineralhaltige Wasser verdankte. Grünliche, bizarr geformte Steine ragten aus ihm. Und hier und da größere und kleinere Sandinseln, auf denen sich in den Vor - und Nachmittagsstunden die Großfamilien tummelten. Mit Kind und Kegel kamen sie. Mit Oma und Opa. Hund und Vogel und bevölkerten den Fluss. An den Ufern wucherten Gräser und Büsche in ungezähmter Wildheit. Es schien, als wollten sie den Fluss beschützen, während in der Ferne die Sonne die Berge in ihr leuchtendes Rot tauchte.

Verzaubert lauschte Lilli dem immerwährenden Murmeln des Wassers.
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Dem leisen Säuseln des Windes. Die Sonne brannte von einem unwirklich niedrigen Himmel. Ihr war, als sei die Zeit stehengeblieben.

„Am schönsten sind die Abende“, dachte sie glücklich, „wenn der Himmel noch tiefblau ist, zum Greifen nah, übersät mit Sternen, hell und dicht, wie sie sie vordem niemals sah. Wenn in den Straßengräben die Glühwürmchen leuchten, ein Flirren und Wispern die Luft durchdringt, die Bäume irrlichtern, ein orangefarbener, ovaler Mond am Himmel hängt, melancholisch die Grillen zirpen.

„Morgen geht es nach Alpina“, riss Else Lilli aus ihren verträumten Gedanken. „Das wird bestimmt ein Erlebnis für euch.“



***



Fortsetzung in Kapitel 3
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Punktestand der Geschichte:   269
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Kommentare zur Story:

  hallo, petra, das ist ja fast eine inhaltsangabe. danke dir, besonders auch für das lob. die fortsetzung habe ich gerade gepostet. nun wird es etwas prickelig.
grüß dich  
   rosmarin  -  08.06.10 11:17

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  Nachdem sie die gestrige Maschine verpasst hatten, sind Lily und ihre
ihre Familie doch endlich in Buenos Aires angekommen. Das Fernglas fehlt zwar, trotzdem geht es weiter mit dem Bus nach Cordoba. Es folgen später wunderschöne Landschaftsbeschreibungen und wir lernen dabei auch die freundlichen Verwandten von Liliys Familie kennen. Schnief, da wird man richtig traurig, dass man nicht wirklich dabei sein kann. Daran kannst du aber auch sehen, wie klasse du schreibst.  
   Petra  -  07.06.10 22:03

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  hallo, ingrid und jochen, danke für eure kommentare. ich denke, dass die argentinische landschaft auch heute noch so einen zauber auslöst. das hoffe ich zumindest.
grüß euch  
   rosmarin  -  06.06.10 22:33

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  Tolle Landschaftsbeschreibungen. Muß ja wirklich schön dort sein - zumindest gewesen sein, denn es ist ja schon ein Weilchen her. Es wirkt alles so gemütlich, sonnig und verträumt. Du bringst viel Atmosphäre rüber, bin neugierig auf das, was noch kommen wird.  
   Jochen  -  05.06.10 19:04

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  auch eine wahre geschichte kann nostalgisch sein. wenn ich mir vorstelle, was 1993 alles noch nicht passiert ist: euro, nichtraucherzonen, staatsbankrott von argentinien...
egal, jedenfalls sitze ich im jetzt und im garten und genieße deine landschaften. :))
lieben gruß  
   Ingrid Alias I  -  05.06.10 15:12

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Kommentar von "weltuntergang" zu "Abschied nehmen"

Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

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