„…und möchte nicht jedes Mädchen seinen eigenen Traumprinzen haben? Mit weißem Pferd und Augen nur für sie… So anspruchsvoll bin ich dann doch nicht, aber er könnte schon langsam mal kommen, mein Traumprinz!“

Seufzend klappte ich den Deckel meines Tagebuchs zu und strich mit den Fingern über die goldenen Initialen meines Namens. „AW“… Amelia Wright. Dieses Buch war die letzte Erinnerung an meine Großmutter, die vor einigen Jahren gestorben war. Seitdem hütete ich es wie einen Schatz. Ihre Worte waren es auch, an die ich an diesem verkorksten Abend denken musste. „Auch andere Mütter haben schöne Söhne, Mia!“, hatte sie oft zu mir gesagt, wenn ich mal wieder von einem Jungen enttäuscht wurde. Heute war mal wieder so ein Abend…

Ich wüsste zu gerne, was ich falsch machte. Sobald ich einen Jungen näher an mich heranließ, ergriff er die Flucht oder entpuppte sich als Idiot. So wie heute. Ich hatte mich so auf dieses Date gefreut, doch sobald wir zusammen das Restaurant betreten hatten, waren wir nicht mehr alleine. Das komplette Baseballteam saß bei uns am Tisch, jeder in Begleitung seiner Cheerleader-Freundin. Meine Vorfreude auf das Date verpuffte, genauso wie meine Vorstellung vom Traumprinzen. Beim Gedanken daran schüttelte ich den Kopf. Ich könnte so viele haben, doch ausgerechnet die, die ich wollte, entpuppten sich als Flop.

Erneut seufzend schob ich mein Tagebuch in meine Nachttischschublade, ließ mich in mein Kopfkissen sinken und fiel in einen unruhigen Schlaf…