Der Schmerz zeigt dir, dass du lebst   21

Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    TemH      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 29. Juli 2008
Bei Webstories eingestellt: 29. Juli 2008
Anzahl gesehen: 1955
Seiten: 2

Die Frühlingsluft war warm und Sonnenlicht schimmerte durch das erste Buchengrün. Irgendwo sang eine Nachtigall. Alles schien friedlich. Arnest warf einen verstohlenen Blick zurück. Die Prinzessin war wohlauf, das war alles was er wissen musste. Doch er bemerkte auch ihren verträumten Blick, wusste woran sie dachte. Ihren Verlobten, den sie bald heiraten würde.

Arnest wand den Blick von ihr ab als ein bittersüßer Schmerz seine Brust durchzuckte. Es war schön, sie so glücklich lächeln zu sehen, der schönste Anblick den es auf Erden geben konnte…und doch war da das Sehnen, er möge derjenige sein dem ihr Lächeln galt.



Seine Gedanken schweiften ab, glitten zurück zu dem Tag da er sie das erste Mal gesehen hatte. Der blaue Himmel, die gelben Schlüsselblumen…alles war noch frisch in seiner Erinnerung. Doch besonders erinnerte er sich an ihr Lachen, so frei und unbeschwert…sein Herz war ihr zugeflogen in diesem Moment.



Und obgleich sie nie erfahren hatte, dass es ihr gehörte, so hatte sie es doch immer sorgsam behandelt. Lebendig hatte es sich angefühlt seit diesem Moment, wenn es auch manchmal schmerzte.

„Der Schmerz ist gut, er zeigt dass du noch lebst“…wer hatte das zu ihm gesagt, vor so langer Zeit?

Sicher war eine andere Art von Schmerz gemeint gewesen, aber wahr war der Satz dennoch.



Lautes Hufgetrappel schreckte ihn aus seinen Gedanken. Kurz erschrak er, doch dann sah er, dass es der Verlobte seiner Liebsten war der ihnen entgegenritt, wohl von Ungeduld getrieben.



Aber kaum, dass er sich entspannt hatte, hörte er ein Rascheln im Gebüsch. Drei Strauchdiebe, die den alleinreisenden Mann wohl für leichte Beute hielten sprangen aus dem dichten Wald zu beiden Seiten des Weges.

Wie es schien hatten sie Arnests Stute ihres leichten Schrittes wegen nicht gehört und wähnten ihr Opfer schutzlos.



Hinter sich hörte Arnest einen entsetzen Aufschrei. Wulf, der andere Ritter der zum Schutze der Prinzessin mit ihr reiste rief barsch „Bleibt zurück!“ und ergriff die Zügel ihres Pferdes.



Sie schrie irgendetwas, doch Arnest hörte es nicht. Er trieb seine Stute an, direkt auf die Strauchdiebe zu.

Waren es Diebe oder Meuchelmörder? Sie taten ihr Bestes, ihr ungerüstetes Opfer zu erstechen.
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.

Arnest taumelte und wäre fast gefallen als er vom Rücken seines Pferdes sprang. Diesen Moment nutzte einer der Räuber um ihm den Dolch in die ungeschützte Kehle zu rammen.

Arnest hob sein Schwert und schlug in blinder Wut auf seinen Gegner ein.



„Sie sind tot“



Tatsächlich lagen auf dem Waldboden drei tote Strauchdiebe, und Arnest ließ sich auf die Knie sinken.



„Du hast dich für mich geopfert“ hörte er wie von fern eine Stimme sagen, voller Dankbarkeit und Trauer.



Er versuchte zu sprechen, zu sagen, dass er es nur aus Eigensucht getan habe, um des Lächelns seiner Liebsten willen. Doch vergebens, seine Zunge mochte sich nicht heben, und so war das letzte was er hörte die besorgte Stimme seiner Liebsten, die sich wie Balsam um sein wundes Herz legte und allen Schmerz hinwegnahm.



„Was ist mit Arnest? Haben sie…haben sie ihn erschlagen?“



„Geht es ihm gut?“
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Punktestand der Geschichte:   21
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Kommentare zur Story:

  Ich finde nicht, daß die Geschichte keinen Abschluß hat, im Gegenteil, alles ist klar, wenn der Schmerz, der ihm zeigt, daß er lebt, von ihm genommen wird. Für Arnest ist die Geschichte seiner unglücklich-glücklichen Liebe damit entgültig zuende.

Und der Hinweis auf Shrek: Ich finde, es ist eben ein typisches Motiv, der Ritter, der sich in eine fremde Dame verliebt, da könnte man auch fragen, hast Du vorher King Arthur gesehen? Naja, da ist die Liebe nicht unerwidert, aber in Shrek finden sie doch auch zusammen.

Ich muß sagen, ich finde den Text tatsächlich poetisch, wenn auch wirklich sehr traurig - ich mag die Liebesgeschichten, in denen sie sich am Ende kriegen, sehr viel lieber ;-)
Aber weder formal noch inhaltlich habe ich etwas an der Geschichte auszusetzen, daher GRÜN, ist doch klar.

Schöne Grüße von Bettina  
   Profil gelöscht  -  19.08.08 22:51

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Unausgegoren und leider eine Story ohne wirklichen Abschluss. Hast du dir Shrek angesehen, bevor du das geschrieben hast??

LG Dublin  
   Pia Dublin  -  08.08.08 08:21

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Interessante Kommentare

Kommentar von "weltuntergang" zu "Abschied nehmen"

Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

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