Wenn Tiger kämpfen - Nach einer wahren Geschichte   22

Romane/Serien · Nachdenkliches

Von:    Dana Tiger      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 11. Februar 2008
Bei Webstories eingestellt: 11. Februar 2008
Anzahl gesehen: 2166
Seiten: 2

Diese Story ist Teil einer Reihe.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Prolog



„Elender Bastard!“ Der große Mann tritt dem Kind immer wieder in den Rücken, schubst es so voran. „Du kannst nur fressen, du machst uns Schande!“ Ein weiterer Stoß in den Rücken, diesmal mit einer Eisenstange. Das Kind schreit auf, versucht zu fliehen, doch eine starke, schmutzige Hand hält es fest. Ein kräftiger Schlag auf den Kopf. Es sackt zu Boden. Der Schmerz lässt es verstummen. Ein unbeschreiblicher Schmerz.



Es spürt, wie es am Arm gepackt und hochgezogen wird. Durch einen Tränenschleier sieht es die Kellertreppe. Sie kommt immer näher. Und dann, erneut ein Tritt von hinten, Stufe für Stufe fällt der kleine Körper ins Dunkel.



Stille.



Das Kind wimmert. Es kann sein Bein kaum mehr bewegen. Mit aller Kraft zieht es sich in eine Ecke des kalten Kellers und weint. Bald wiegt es der Schmerz in einen tiefen Schlaf mit schrecklichen Alpträumen. Doch sie sind nicht halb so schrecklich wie das, was das Kind jeden Tag erleben muss.



Stunden später wird es von einem Poltern geweckt. Die Tür zum Keller steht offen, vom Flur dringt Licht in das dunkle Gemäuer. Das Kind macht sich in seiner Ecke ganz klein. Niemand wird es sehen. Hoffentlich.



Ein Schatten taucht in der Tür auf und stampft laut fluchend die Kellertreppe hinunter. In der Hand die Umrisse einer Eisenstange. „Wo bist du, du Bastard?“ Die Stimme des Mannes klingt bedrohlich. Das Kind zittert. Vor Kälte, vor Angst. Von oben flüstert eine Frauenstimme. „Er tut dir nichts. Komm, mein Kind.“ Die Augen des Kindes leuchten. „Mama!“ Es versucht aufzustehen, sein verletztes Bein aber lässt keine Bewegung zu. Der große Mann packt das Kind an den Haaren und zieht es die Treppe hinauf. Wieder wird es von einem tiefen Schlaf umhüllt, der den Schmerz erstickt.



Als es erwacht, sitzt eine Frau an seinem Bett und lächelt. Das Kind klammert sich an sie. „Mama...“ „Komm mein Kind, wir wollen dich waschen, sieh nur, du hast dich schmutzig gemacht.“ Sie packt den kleinen Jungen an der Hand und zerrt ihn in das Badezimmer. Er weint, sein Bein schmerzt ihn und er hat Angst. Angst vor der lieben Mutter. „Komm mein Kind, komm, komm, wir wollen dich waschen!“ Sie bleibt stehen, geht in die Hocke und streicht mit ihren knochigen Fingern über seine Wange.
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„Hab keine Angst, mein Kind.“ Ihr Atem riecht nach Schnaps. „Mama, es tut alles weh!“ Der Junge zeigt auf seine Füße, die weißen Socken sind blutgetränkt und eine Anreihung blauer Flecken führt hinauf bis zum Knie. „Unsinn, mein Kind, du hast geträumt, nun komm, wir wollen dich waschen!“ Sie zieht den Jungen vor die Badewanne und reißt ihm sein Hemd vom Leib. Mehr hat er nicht an, nur noch die blutigen Socken. Dann hebt sie ihn hoch und setzt ihn in die Wanne. Das Kind weint. Eiskaltes Wasser läuft über seinen Kopf, es schreit, es zappelt, Schmerzen. „Ruhig mein Kind, ruhig!“ Das Kind schreit wieder. Das Wasser ist so furchtbar kalt.



„Was ist hier los?“ Der große Mann steht in der Tür, in der Hand eine Flasche Bier. „Macht der Junge wieder Ärger?“ Er stößt die kleine, schmächtige Frau beiseite und packt den Kopf des Kindes. „Machst du Ärger, ja?“ Das Kind antwortet nicht. Der Mann schlägt den kleinen Kopf gegen den Rand der Badewanne, immer wieder und wieder. Dann drückt es ihn in das kalte Wasser, das Kind wehrt sich, doch der große Mann ist zu stark. Es kann nicht atmen, es muss atmen! Das Kind schlägt um sich, will wieder hoch, hoch an die Luft. Es muss atmen!



Doch bevor der tiefe Schlaf wiederkommt, zieht der Mann den Jungen rauf. „Und jetzt reiß dich zusammen!“ Er dreht sich um und verlässt den Raum. Die Mutter sitzt auf der Toilette und lächelt. „Nun komm schon, mein Kind. Du hast geträumt.“
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Punktestand der Geschichte:   22
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Kommentare zur Story:

  Sehr aussagekräftig, facettenreich, differenziert und vor allem (leider!) sehr aktuell. Das Erleben der Grausamkeiten aus der Sicht des Kindes liest sich sehr plastisch, da der Schreibstil etwas "verstört" klingt und (vermute ich mal) auch das Gefühl der Verstörung betonen soll.
Gelungen!
Gruß
Christian Hoja  
   Chrstian Hoja  -  19.02.08 16:10

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  unglaublich jetzt fehlt da 50% meines kommentars ...^^ man man man löschmal meine 2 vorherigen.

ich kann keine konstruktive kritik liefern da ich nicht annähernd so gut schreiben kann was storys angeht.bin da etwas talentfrei =)

und vorher stand da noch dass ich den text sehr gut und bewegend geschrieben finde , noch nicht perfekt aber sehr gut...nur kann ich leider das nicht pefekt nicht konkretisieren^^
schönen abend noch.

gruß  
   Sternensucher  -  17.02.08 00:54

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  Hallo Sternensucher,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Aber warum kannst du keine Verbesserungsvorschläge machen?

lg Dana  
   Dana Tiger  -  16.02.08 13:50

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  omg wieso kann man seine kommetare nicht editieren , ich muss mir angwöhnen meine unedlichen tippfehler massen vor dem eintragen zu korrigieren sorry^^  
   Sternensucher  -  16.02.08 11:17

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  und somit kann ich leider auch keine verbesserungsvorschläge machen ^^)

doch sehr ergreifend und alleind as lesen lässt schon mitfühlen und ahss empfinden ... freu michs chon aufs weietrlesen sobald ich zeit habe  
   Sternensucher  -  16.02.08 11:15

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