Zooeinrichtungen und andere Greueltaten   232

Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Klaus Asbeck      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. Februar 2008
Bei Webstories eingestellt: 9. Februar 2008
Anzahl gesehen: 2416
Seiten: 2

Hast Du schon einmal in die Augen von Zootieren geblickt, in diese Traurigkeit und tiefe Leere? Hast Du ihre monotonen Bewegungen bemerkt, wie sie immer im Kreis laufen oder am Gitter hin und herstreifen? Hat Dir einmal ein Affe seine Hand aus den Gitterstäben heraus entgegengestreckt? Ob unsere Kinder, mit denen wir den Zoo besuchen, um ihnen eine Freude zu machen, dieses Elend irgendwie spüren. Ich habe es seinerzeit gefühlt.

Warum? Warum dieser Zynismus mit Geschöpfen der Schöpfung? Und um welchen Preis! Sie verkümmern zum Entzücken von uns Betrachtern. Ach wie süß ist dieses Bärenbaby. Weil es von seiner Mutter nicht mehr versorgt wurde, die für es keine Zukunft fühlte, ist das ach so arme Geschöpf zum Publikumsliebling geworden – und garantiert nun für mindestens ein Jahr die Gehälter der Zooverantwortlichen, oder genauer der Unverantwortlichen. Nur für ein Jahr, dann ist es nämlich so gewachsen, dass es nicht mehr süß ist und man auch keinen Platz mehr für es hat.

Gewiss, wir wollen ja in den Zoos auch die Arten vorm Aussterben bewahren. Aber warum sollen ein paar struppige letzte Exemplare ihrer Art in dieser degenerierten und unwürdigen Form überleben, nur um des Überlebens willen?



Über 90 Prozent alles Lebendigem, das die Schöpfung auf dieser Erde bislang hervorgebracht hat, ist bereits ausgestorben. Und wir wollen diese Tatsache und ihre Schlussfolgerung nicht hinnehmen, weil wir Angst um unseren eigenen Fortbestand haben, zu Recht.

Hat die Zooeinrichtung außerdem letztlich auch eine Alibifunktion, weil wir Menschen ohne Unterlass ansonsten nur vernichten und quälen, uns selbst am meisten?



Wenn also diesen wundervollen Wildtieren der Untergang droht, weil sie die vom Menschen gemachte Klimaveränderung nicht mehr ertragen oder ihnen der Lebensraum genommen wird, dann lasst sie doch zumindest in Würde und in ihrer Heimat sterben. Denn es gibt keine andere adäquate Lösung. Das Siechtum jeder einzelnen Kreatur dort währt nicht so lange wie dieses erbärmliche und lebenslange in den Zoos.



Es ist nicht zu verkennen, dass man sich bemüht, die Zoos den Bedürfnissen ihrer Insassen besser anzupassen (bei Eisbären ist das z. B. gänzlich unmöglich). Aber gleichwohl bleiben diese Einrichtungen Gefängnisse, die bei nahezu allen Insassen versteckt oder offen zutage tretende Neurosen auslösen.
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Und keine dieser edlen und kraftvollen Großkatzen wird jemals wieder einen Sprint machen können; anstatt dessen halten sie träge Ausschau nach ihren Wärtern mit dem Frühstück, das diese ihnen pünktlich vorsetzen.



Das allermiserabelste Gesetz, das je gemacht wurde, ist in seiner Anwendung das Tierschutzgesetz. Kennst Du einen einzelnen Fall, wo es funktioniert hat, geschweige denn überhaupt angewandt wurde? Haltung von Wildtieren hinter Gittern ist Tierquälerei ohne jede Rechtfertigung. Auch das Halten von Tieren in Laborkäfigen ist Tierquälerei und zu 99 Prozent ungerechtfertigt und nicht entschuldbar – trotz anderslautender Darstellungen.

Das Totschlagen von Robbenbabys und das Abschlachten der uns nahestehenden Wale zum ausschließlichen Zwecke des Kommerzes ist ein Verbrechen wider die Natur.



Tiere sind keine Gegenstände oder Sachen, wie es noch vor nicht langer Zeit im deutschen Gesetzbuch zu lesen war. Es beginnt sich herumzusprechen, dass auch sie eine Seele haben.



Oh Menschheit steh dir bei! Friede auf dieser wundervollen Erde wird nur dann eintreten, wenn mit uns ein Wunder an Einsicht geschieht, oder wenn der Mensch sich selbst vernichtet, er, die Krönung der Schöpfung – oder was soll man dazu sagen?



„Eine Träne fällt ins Meer von vielen Schmerzen

Trostlose Öde in dem Meer von vielen Herzen“
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Punktestand der Geschichte:   232
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Kommentare zur Story:

  Traurige Sache, es wird zwar auch etwas getan, aber das reicht nicht wirklich ...
Habe auch zwei Gedichte über Zirkustiere bzw. Tiere in Gefangenschaft geschrieben: Zirkuslöwenleben und der einsame Schimpanse.
Mir tun diese Geschöpfe leid, weil sie meiner Meinung nach in die Freiheit gehören.
Ich finde es gut, dass du dich mit dem Thema so auseinandergesetzt hast.
Es stimmt, dass viele Zoos behaupten, dass sie Arten erhalten. In manchen Einrichtungen wird das auch der Fall sein, wenn eventuell eine schwierige, aber vielleicht erfolgreiche Auswilderung stattfindet. Aber im Großen und Ganzen nützt dem Tier das Leben auch nichts, wenn es in Gefangenschaft ist. Und den natürlichenLebensraum dieser Geschöpfe rottet Niemand anders aus, als der Mensch. Traurig, aber wahr.

Lg Sabine  
   Sommertänzerin  -  18.08.08 09:22

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  Wenn ich das lese, wird mir übel. Seit Jahren kann ich nicht mehr in den Zoo oder gar in einen Zirkus gehen. Wenn ich mich dort aufhalte, dann rinnen mir ohne mein Zutun die Tränen aus den Augen in dicken Bächen. Ich weine und weine und kann nicht mehr aufhören. So wie jetzt.

Tiere sind Mitgeschöpfe und teilen mit uns die Erde. Was tun wir Ihnen an.

UNERTRÄGLICH.  
anonym  -  13.04.08 17:34

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Es gefällt mir. Leider werden es zu wenige lesen. Die es lesen werden Dir Recht geben, aber leider wird sich nichts ändern.  
anonym  -  27.03.08 14:52

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