Poetisches · Trauriges

Von:    Sommertänzerin      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 29. April 2007
Bei Webstories eingestellt: 29. April 2007
Anzahl gesehen: 2165
Seiten: < 1

Du hast mich gesehen,

wolltest mich unbedingt haben.

Wir verbrachten eine schöne Zeit,

waren viel in der Natur.

Ich durfte in deinem Bett schlafen,

mit dir frühstücken.

Du hast mir gesagt,

dass du mich liebst.

Jeden Tag.

Ich war glücklich.

Doch irgendwann merkte ich,

dass irgendetwas nicht stimmte.

Du kamest später nach Hause,

wir verbrachten weniger Zeit,

gingen seltener aus.

Ich werde es wohl nie verstehen,

was passiert ist.

Ich habe dir doch nichts getan.

Und nun sitze ich hier,

jeden Tag, hinter Eisenstäben.

Ich warte, dass du zurückkommst,

auch wenn du mich verstoßen hast.

Mein Blick wird jeden Tag trauriger,

mein Gejaule verstummt langsam.

Es ist so langweilig hier.

Niemand krault mich.

Warum?

Eine Antwort bekomme ich niemals.

Nachts ist es besonders schlimm.

Mit mir geht es vielen anderen so.

Ich liege wach,

meinen Kopf auf den Pfoten

und seufze und

versuche zu schlafen.

Morgen ist ein neuer Tag.

Vielleicht holt mich Jemand ab,

geht mit mir eine Runde.

Dann bin ich glücklich,

für den Moment,

bis wieder das Tor hinter

mir zufällt.

Ein Lichtblick ist der

Pfleger, der mich jeden Tag

begrüßt, mir die Pfote schüttelt,

mir zu fressen gibt und manchmal

auch mit mir raus geht.

Doch mit nach Hause nehmen

kann er mich nicht.

Das Warten habe ich schon

längst aufgegeben.
Punktestand der Geschichte:   32
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Kommentare zur Story:

  Darüber hinaus habe ich auch versucht, das Ganze doppeldeutig zu gestalten (Beziehung, Mensch-Tier), so dass man in den ersten Zeilen auch durchaus annehmen kann, dass es um etwas Zwischenmenschliches geht.
Um noch einmal auf die artgerechte Tierhaltung zu sprechen zu kommen,
Wenn die alte Dame den Yorkshireterrier oder die Katze an ihrem Fußende schlafen lässt, soll sie doch.
Auch Tiere brauchen Nähe, wenn sie keine richtigen Artgenossen haben.
So ist es immer noch besser als allein auf kaltem Betonboden.

LG Sabine  
Sabine Müller  -  06.05.07 13:10

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Es ist aus der Sicht des Hundes. Und genau, weil es so ein Mensch war, der ihn nicht artgerecht behandelt hat, ist das Tier auch im Tierheim gelandet.
Ich habe selbst oft Hunde und behandele sie so, wie man Geschöpfe zu behandeln hat.
Ins Bett kommen sie nicht und Futter gibt es, NACHDEM der Mensch gespeist hat (Rangordnung) und schon gar keine Brötchen mit Marmelade *G
Das Gedicht und auch der Titel "Warum" soll ausdrücken, wie verwirrt ein Tier ist, wenn es so behandelt wird. Von einem Extremen ins Andere.

Lg Sabine  
Sabine Müller  -  06.05.07 13:05

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  "Ich durfte in deinem Bett schlafen,
mit dir frühstücken.
Du hast mir gesagt,
dass du mich liebst."
finde ich fast genauso bedenklich, wie
"Und nun sitze ich hier,
jeden Tag, hinter Eisenstäben."

Ein Tier ist ein Tier bleibt ein Tier!

Vermenschlichung ist der erste Schritt zur Tierquälerei und Tiere haben weder beim Frühstück noch im Bett etwas verloren. Wer sein Tier liebt, behandelt es artgerecht!  
Middel  -  06.05.07 12:36

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  Ja, das sehe ich genau so.  
Kleine Meerjungfrau  -  06.05.07 11:51

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  hallo, bine, ja, es wäre nicht schlecht, wenn wir uns öfter mal in ein tier hineinversetzen würden.
gruß von rosmarin  
rosmarin  -  30.04.07 15:18

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Hallo, vielen Dank für die Kommentare
@Holger: Das hoffe ich auch.

Lg Sabine  
Sabine Müller  -  30.04.07 10:39

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Schrecklich traurig...  
Karolin Kittan  -  29.04.07 20:11

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Ein sehr trauriger text. Ich hoffe, er findet bald doch noch ein neues zu Hause.

lg Holger  
Homo Faber  -  29.04.07 19:18

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Marie" zu "optimistischer Pessimist"

Mir gefällt es, egal, was andere denken. Auch die berschrift lockt. Gruß marie

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