Poetisches · Schauriges · Herbst/Halloween

Von:    doska      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 22. Oktober 2005
Bei Webstories eingestellt: 22. Oktober 2005
Anzahl gesehen: 5068
Seiten: < 1

Ein Gedicht zu Halloween!





Das Haus war still, war fremd, war kalt,

gleich dicht dahinter lag ein Wald.

Der rauschte wild, lag halb im Dunkeln.

Fred sah den Mond darüber funkeln,

als er den Gartenweg verließ

und sich das Knie am Grabstein stieß.



Das tat zwar weh, doch war das nichtig.

Nur diese Villa schien jetzt wichtig,

die Fred für wenig Geld erhalten,

und gut auch konnte umgestalten.



Nun freudig holte er hervor

den Schlüssel für das Eingangstor.

Doch es sprang auf, es lud ihn ein,

Fred war verwundert, schritt hinein.



Drinnen schienen Spinnenweben

an den Fenstern festzukleben.

Staub und Schmutz auf Schrank und Tischen.

Nichts war da, um`s wegzuwischen.



Oh, die Treppe knarrte munter.

Gott sei dank fiel er nicht runter.

Oben sah`s nicht anders aus,

und er lief durch`s ganze Haus.



Scheiben klirrten, Türen bebten,

wenn nun Geister hier drin lebten?

Ach, er hatte trotzdem Mut,

doch auf einmal sah er ... BLUT!



Es wirkte frisch die rote Pampe

im grellen Schein der Taschenlampe,

führte grausig durch den Flur

als kleine, nasse Tropfen-Spur.



Ging einst Leben hier zu Ende?

Fred bekam ganz kalte Hände.

Es wankte arg der Lampenschein,

denn er fiel hin - ins Bett hinein.



Sicher ist es Tierblut nur,

dachte er jetzt einfach stur.

Ratten haben sich gebissen,

auch diese Kordel abgerissen,



welche hängt vom Baldachin.

Schau ich einfach nicht mehr hin.

Weil es schwierig war mit Schlafen,

verbracht ` er Zeit im Geist mit Schafen.



Doch endlich klappt` es, wohl nicht lange,

denn es schlug zwölf, ihm wurd` recht bange.

Es knarrten Dielen - war`n da Schritte?

Fred schob den Tisch bis in die Mitte



und dann noch weiter bis zur Tür.

Der Schlüssel passte nicht dafür.
Seite 1 von 2       


Jetzt schwang er sich, so schnell wie nie,

noch auf den Tisch mit einem Knie.



Das and´re nämlich war noch blutig,

Fred lachte heiser, plötzlich mutig,

denn ihm fiel ein des Grabes Stein,

an dem er stieß sich schlimm sein Bein.



Da lachte er sich selber aus.

Die rote Spur in diesem Haus

kam nicht von wilden Geisterwesen.

So blutig war nur er gewesen.



Fazit:

Oft macht der Mensch sich selbst verrückt,

dann ist er zaghaft und bedrückt,

statt erst zu schauen, bitte sehr,

von wo das Übel kommet her.
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Punktestand der Geschichte:   312
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Kommentare zur Story:

  Juch?
Da ist ja sogar noch ein Kommentar? *sehr fröhliches Grinsen* Nochmals ein herzliches Dankeschön an Sabine.  
doska  -  05.04.06 13:27

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Das Gedicht ist der Hammer. Wie aus dem Deutschbuch geklaut. Das ist echt mal lesenswert. Respek! Gefällt mir. lg Sabine  
Sabine Müller  -  04.04.06 15:10

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Hallöchen Meerschweinchen!
Freue mich sehr über dein dickes Lob und die tolle Bewertung! Leider kann ich dir nicht mehr sagen, wie lange ich daran herumgefeilt habe, denn das ist schon einige Jährchen her.
Weißt du, wenn ich abends nicht einschlafen kann, beginne ich nach einer Weile irgendetwas zu dichten, das ich dann – wenn es mir gefällt - mitten in der Nacht aufschreibe.
Am nächsten Tag gucke ich, was ich davon gebrauchen kann. Oft bleibt bei mir so ein Gedicht zur Hälfte geschrieben für eine ganze Weile liegen und erst Monate später schreibe ich es zu Ende.
Diese Pause ist für mich nicht schlecht, man gewinnt Abstand zu seiner Arbeit, sieht alles mit ganz anderen Augen.
Liebe Grüße  
doska  -  12.11.05 21:55

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Respeckt, gefällt mir richtig gut! ;) Wie lange hast du denn nur drangesessen?
Bestimmt nicht gerade kurz, oder! Aber trotzdem volle Punktzahl!!!  
Meerschweinchen  -  12.11.05 18:09

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Uiuiuiui!
Da hat sich ja mächtig was angesammelt. Das freut ein Schreiberherz.
Ein herzliches Dankeschön an Sven, Conva, nightshade, Mcgue, Rosmarin und Mario! Und erschreckt euch nicht am Wochenende, falls ein paar echte Geister dabei sein sollten!
Liebe Grüsse an euch alle
Eure Doska  
doska  -  28.10.05 15:52

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Haha, ein wirklich gelungenes Gedicht.  
Mario Neururer  -  27.10.05 23:27

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  ein stimmiges gruselgedicht mit einer stimmigen, gruseligen aussage. hoho.
lg
rosmarin  
rosmarin  -  25.10.05 16:20

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  ich bin ja bei gedichten immer sehr skeptisch.
aber in diesem gedicht kommt die stimmung so rüber..
einfach toll
mehr kann ich dazu nicht sagen
mcgue  
mcgue  -  24.10.05 18:19

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Einfach herrlich!  
nightshade  -  24.10.05 18:05

   Zustimmungen: 4     Zustimmen

  Hihi, das ist süß! Ich kenne das selbst von diversen Abenden mit Gruselgeschichten, wo sich dann alle richtig schön in ihre Ängste reinsteigern...
Und dann noch allein in so einem großen alten Haus wo es überall knackt und knarrt - da muss man schon aufpassen, nicht vor jedem Schatten zu erschrecken, sondern seine Vernunft zu gebrauchen.  
Conva  -  24.10.05 17:16

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Mein Lob.
Echt gut haste das hinbekommen!
Gefällt mir richtig gut, mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht schreiben! =)  
Sven Jacobs  -  23.10.05 18:33

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Unbekannt" zu "Violett"

schöö :-)

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