Nachdenkliches · Poetisches

Von:    Dyamara      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 31. Oktober 2004
Bei Webstories eingestellt: 31. Oktober 2004
Anzahl gesehen: 1934
Seiten: 2

Kinderschändung, Kindermord,

so geht es in einem fort,

jeden Tag ne neue Meldung,

ohne wirkliche Vergeltung,

im Fernsehn und im Radio,

der Zeitung, immer irgendwo,

auf der ganzen weiten Welt,

manchmal sogar für viel Geld.



Gibt es wirklich kein Erbarmen

mit der Seele dieser Armen?

Wie kann ein Mensch nur Lust empfinden,

wenn Kinder sich vor Qualen winden,

wimmern, weinen, voll Entsetzen,

Tränen ihr Gesicht benetzen?



Ein Schrei geht um die ganze Welt,

jeder der es hört, der hält

den Atem an und ist entsetzt,

schon wieder wird ein Kind verletzt.

Fassungslos, gelähmt vor Schreck,

ein Atemzug, dann ist es weg,

Programm gewechselt, oh wie schön,

jetzt kann man was ganz Anderes sehn.

Dschungel-Camp, den Raab, BB

Supergeil, was ich da seh,

will mir nicht den Kopf zerbrechen,

über Kinderschänder sprechen.



Um die kümmert man sich dann,

man kriegt sie meist doch irgendwann,

der Staat behandelt sie nicht schlecht,

sie bekommen jedenfalls ihr Recht,

arme Menschen, fehlgeleitet,

werden dann vom Arzt begleitet,

sachlich fachlich gut betreut,

bis sie ihr Handeln dann doch reut,

weil so krank und arm sie sind,

selber Opfer warn als Kind,

kann man dann doch auch verstehn

warum das alles ist geschehn.



Milde Strafen, viel Verständnis,

sicherheitsverwahrt, nicht im Gefängnis,

sich so mancher Arzt sehr freut,

wenn der Kranke dann bereut,

er ist geheilt und kann nun gehen,

Erfolg gehabt, man kann es sehn,

Behandlung teuer aber gut,

der Arme hat nun neuen Mut.



Vergessen ist das arme Kind,

das oftmals völlig durch den Wind,

sein ganzes Leben nicht vergißt,

was ihm da zugestoßen ist.

Allein gelassen und beschmutzt,

den Körper schrecklich ausgenutzt

Liebe nicht ertragen kann,

durch die Erinnerung daran.
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Die Erniedrigung, den Schmerz,

verschließt es ganz tief in sein Herz.

Niemals fähig zu vertrauen,

zu lieben, auf jemand zu bauen.



Der Täter, als geheilt entlassen,

schreitet freudig durch die Strassen,

ein neues Heim sein eigen nennt,

wo ihn sicher keiner kennt,

kehrt er nach Hause nun zurück,

und zufrieden schweift sein Blick

in der Gegend rings umher,

was er sieht, das freut ihn sehr.



Schaut vom Zaun da gegenüber

so ein nettes Kind herüber,

lacht ihn an, sagt voll Vertrauen:

„Schau einmal, was wir da bauen!“

Freundlich lächelt er es an,

bewundert, was es alles kann.

Nun geht das Schicksal seinen Gang,

und alles fängt von vorne an.

Doch wieder sind wir alle blind,

dabei ists dieses Mal DEIN Kind!



(Für alle diese Kinder)
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Punktestand der Geschichte:   58
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Kommentare zur Story:

  Betroffen machende Worte, von mir gut verstanden und... ja er fängt von vorne an...
Mit dem Nachbarskind, mit der Nichte... und keiner will es sehen...  
Grainne O'Malley  -  04.11.04 20:13

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  ich verstehe nicht so wirklich, wieso mein kommentar das erste ist... dieses gedicht sagt aus, was ich auch schon versuche, mehreren klar zu machen. es ist wunderschön... großes lob, grad bei dem letzten satz bekommt man gänsehaut. super! :-)  
Noro Noro  -  02.11.04 19:54

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Interessante Kommentare

Kommentar von "weltuntergang" zu "Abschied nehmen"

Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

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