Nachdenkliches · Experimentelles

Von:    Mandala      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. Oktober 2004
Bei Webstories eingestellt: 5. Oktober 2004
Anzahl gesehen: 1891
Seiten: < 1

Seelenschmerz ist der schlimmste Schmerz den man erleiden kann. Der Magen krampft sich zusammen und man möchte um Gnade schreien, doch es gelingt einem nicht nur einen einzigen Ton rauszubekommen. Jede einzelne Ader am Schädel kann man, durch den Druck im Kopf, sehen. Ein Gefühl des Platzens kommt auf und man kann sich vor Höllenqualen kaum noch halten. Man möchte mit dem Kopf gegen die Wand laufen um den Schmerz abzutöten, regelrecht abschlachten. Keinen körperlichen Schmerz kann man mit dem der Seele vergleichen. Gegen die Seele gibt es kein Entrinnen. Die Seele gehört zu einem, steckt tief im Körper. Man möchte vor den Schmerzen fliehen, einfach weglaufen, die Seele allein zurücklassen und zusehen wie sie verbrennt. Verbrennen soll sie im Feuer des Hasses, doch egal wo man hinrennt, die Seele folgt einem auf Schritt und Tritt. Sie klebt an einem wie ein Stück Dreck, was man nicht abwaschen kann, weil es sich schon tief in die Haut gefressen hat. Es gibt keinen Ausweg aus den Qualen, die von der Seele ausgehen. Man kann noch so schnell rennen, noch so laut schreien, die Seele bleibt, die Schmerzen zerreißen einen innerlich und das Blut in den Adern kocht.

Wie oft habe ich versucht den Schmerzen zu entkommen, wie oft versucht das Beben in mir zu stoppen. Kein Mensch hat so viele Finger um meine qualvollen Stunden zu zählen, und kein Mensch hat so viel Liebe zu verschenken, um meinem Schmerz mit einem offenen Herzen zu begegnen. Kein Mensch konnte mich in der Zeit vor mir selber schützen, denn wenn mein Seelenschmerz aufkam war keiner da, der mich von meinem Ritual abhalten konnte.

Ich stand wieder alleine in meinem Zimmer, die Lippen zusammengepresst, und wieder ertappte ich mich dabei zu versuchen um Gnade zu schreien, zu flehen. Doch welche Gnade? Wer sollte mich entschuldigen für das, was ich mir selbst angetan hatte? Wer könnte die Last auf dem Rücken tragen eine Schuldige freigesprochen zu haben? Wer wollte mir zu Unrecht die Freiheit schenken? Letzendlich wollte keiner die Verantwortung für die Freilassung aus meinem Leid übernehmen. Warum sollte das auch jemand für mich tun? Warum sollte es einen Menschen auf der Welt geben, der mich für unschuldig hält, wenn ich selbst noch nicht einmal an meine Unschuld glaube?....
Punktestand der Geschichte:   17
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