Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Nene Carrera      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 19. August 2004
Bei Webstories eingestellt: 19. August 2004
Anzahl gesehen: 2955
Seiten: 21

Durch die heruntergelassenen Jalousien drang nur wenig Licht in den kleinen Raum. Die Luft war abgestanden und muffig; überall häuften sich Müll und alte Essensreste, die schon einen leichten Flaum aufwiesen. Dicke Tropfen sammelten sich an der rissigen Zimmerdecke, die dann und wann mit einem dumpfen Ton im überlaufenden Aschenbecher aufschlugen und das Störgeräusch des Fernsehers, auf dem sich schwarze und weiße Ameisen einen erbitterten Kampf lieferten, verstummte zu einem monotonen Summen. Ein dünner Lichtstreifen quetschte sich durch einen schmalen Riß in der Tür und warf einen langen Schatten an die kahle, dreckige Wand.

Auf dem abgenutzten Sofa lag ein kleiner braun-weiß gescheckter Kater, der mit offenen Augen an die Decke starrte; Würmer krochen aus der offenen Bauchdecke und bedeckten das stumpfe, vom Blut verkrustete Fell.

Irgendwann einmal gehörten diese Augen einem Tier von edler Gestalt, einem Kater, dessen samtiges Fell im warmen Licht der Sonne glänzte, wenn er sich anmutig durch die kleine Wohnung bewegte. Und die Augen sollten auch das einzige bleiben, das an die Schönheit von damals erinnerte.

Vergessen war heute diese Zeit. Er hatte sie lange vor seinem Ableben an dem sonnigen Januartag verdrängt und als er dann merkte, dass sein altes Herz immer langsamer schlug, hatte er sich auf das alte dunkelblaue Sofa gelegt und den Wandspiegel fixiert, der, umrandet von allerlei Fotographien, Blumen, die nie wirklich ihren Duft verlieren wollten, und diverser Kleinigkeiten, eine Brücke in die Vergangenheit bot.

Wie hatte er sich damals gefreut, als eines Tages dieses nette junge Pärchen aufgetaucht und ihn aus dem Gefängnis befreit hatten.



1.



Der eine Mann mit vollem, dunkelbraunen Haar und warmen, mandelbraunen Augen und sein Partner, ein hoch gewachsener, dunkelblonder Hüne mit leuchtend blauen Augen, die jeden in seinen Bann ziehen konnten, kamen Hand in Hand auf den Käfig zu, nahmen Sir Jamey aus dem selbigen und brachten ihn in ein Auto.

Sie wechselten fortlaufend Blicke, ohne jedoch viel zu sprechen. Das gefiel Sir Jamey, da auch er, wie alle Katzen, vielmehr den angeborenen Instinkt und die sprichwörtliche Intuition als Basis seines Handelns betrachtete und nur die Augen als Mittel zur Verständigung nutzte.
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Obgleich der weise Kater damals genoß, wie das ungleich wirkende Pärchen miteinander umging, spürte er jedoch schon damals eine tiefere Zuneigung zu den warmen Augen des dunkelhaarigen Mannes. Instinktiv wusste Sir Jamey, dass diese ihn in seinem Gefängnis aufgespürt hatten und den Wunsch, ihn zu befreien, an den kalten Eistropfen weitergegeben hatten.

Während seiner Fahrt mit dem Auto wurde erneut kaum ein Wort gewechselt. Trotzdem merkte das Tier, dass diese Stille etwas Bedrohliches in sich barg; sie drängte es soweit in den Katzenkorb zurück, dass es mit dem Fell durch die winzigen Ritzen der Rückwand gerat und der Körper unter Schmerzen ebenfalls dagegen gepreßt wurde.

Das Auto fuhr immer schneller und die Stille wurde jäh vom Hupen anderer Autos und von seltsam quietschenden Geräuschen, nämlich dem von extrem stark belasteten Reifen während einen plötzlichen, ruckartigen Bremsvorgangs durchbrochen.

Schon nach kurzer Zeit hielt der Wagen abrupt an. Sir Jamey rechnete damit, samt dem Korb aus dem Wagen genommen zu werden. Statt dessen passierte, jedenfalls für das Tier nicht sofort wahrzunehmen, für einige Zeit rein gar nichts.

Die Hand des blauäugigen Hünen glitt an der Innenseite der Jeans seines Freundes entlang bis sie am Reißverschluß angekommen war. Billy stöhnte leise und griente. Dann wollte er die Liebkosung erwidern, doch Peter wies seine Hand zurück und lächelte geheimnisvoll - doch gleichermaßen bestimmt. Er schüttelte den Kopf und begann, Billys Hose zu öffnen. Nachdem er sich anschließend mit seinem Mund in dieser verloren hatte, verfielen beide in ekstatische Bewegungen und stießen undefinierbare Geräusche aus.

Sir Jamey kam es vor, als stünde die Zeit still. Um ihn herum war nur das unregelmäßige, hektische Atmen der beiden Männer, das er mit einem leichten Unbehagen wahrnahm. Er wusste nicht recht, warum. Ging aber davon aus, dass es wohl daran lag, dass er nicht sehen konnte, welchen Ursprung dieses hektische Atmen hatte, nicht wusste, was sie taten.

Doch bevor er sich weiter Gedanken machen konnte, setzte sich der Wagen erneut mit einem ruck in Bewegung, so dass Sir Jamey echte Schwierigkeiten hatte, nicht erneut gegen die Gitter des Korbes gepreßt zu werden.
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Er konnte sich später nicht mehr daran erinnern, wie lange die Fahrt zu seinem neuen Zuhause gedauert hatte, aber es war schon dunkel draußen. Die Wohngegend mochte nicht zu den Besten der Stadt zählen, aber für das Tier kam es einem kleinen Paradies gleich. Nach der langen Zeit der Gefangenschaft hätte man ihn in das dunkelste Loch von Queens bringen können und er hätte sich wohl gefühlt und zufrieden gemaunzt.



„Verdammt noch mal! Ich weiß, dass ich sie eingesteckt habe.“

Billy durchsuchte zum wiederholten Male die Taschen seiner blauen Jeans. Peter wurde spürbar ungeduldiger und Billy begann instinktiv zu schwitzen. Er wusste, Peter hatte keine Geduld und auch, dass er, musste er einmal gerade diese Geduld aufbringen, sehr leicht aggressiv werden konnte.

Billy wollte gar nicht einmal daran denken, an wen Peter seine Aggression auslassen würde. Nicht, dass er seinen Liebhaber zutrauen würde, dass er ihn schlagen könnte, vielmehr war es die Angewohnheit, in stundenlanges Schweigen zu verfallen, um dann wie eine Raubkatze in der Dunkelheit über seine Beute herzufallen, damit zu beginnen, Billy herumzukommandieren - was bedeutete, dass er ihm seine sexuellen Wünsche zu erfüllen hatte, egal, ob Billy dazu in der Stimmung war oder nicht.

In gewisser Weise hatte gerade diese Neigung zum Perversen, zum lustvollen Suchen der geheimen Wünsche des anderen Billy dazu gebracht, sich in Peter zu vergucken. >Verlieben< war wahrscheinlich der falsche Ausdruck in diesem Zusammenhang, denn wenn man davon ausgeht, dass Vertrauen, Gespräche über eine Beziehung, das Anbieten der Schulter und dergleicher Kleinigkeiten per Billys Definition eindeutige Merkmale wahrer Liebe sind, handelte es sich bei dieser Beziehung wohl eher um eine sexuelle, wenn auch Billy gewisse Emotionen bezüglich Peters Ausstrahlung empfand.

“Ich weiß genau, dass ich den verdammten Haustürschlüssel eingesteckt habe. Fuck!“

Endlich, nach einigen Minuten fand er die verhaßten Schlüssel in seiner Jackentasche, welche er auf den Boden vor die Haustür abgelegt hatte. Hastig schloß er die Tür auf und trug den Katzenkorb ins Haus. Peter folgte ihm langsam, jedoch nicht, ohne seine Augen zu fixieren. Er wollte es sich nicht eingestehen, trotzdem ahnte Billy, dass diese Beziehung sich dem Ende näherte.
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Wieder folgte eine unendlich wirkende Stillperiode, die jäh von dem Schrillen des Telefons durchbrochen wurde.

Billy eilte zum Telefon und hob erleichtert den Hörer ab.

„Hi. Ich bin’s, Pamir. Alles ok bei dir?

Die vertraute Stimme des Bruders war wie Balsam für Billys Nerven.

„Yo, alles bestens. Wie geht’s Meg?“

„Super. Sie ist noch im Krankenhaus müsste aber in einer Stunde Feierabend machen können.“

Peter öffnete mit einem Ruck die Tür des Katzenkorbes und hob ihn anschließend mit der Öffnung nach unten in die Höhe, so dass Sir Jamey aus dem Korb auf die Erde krachte.

„Dann bist du also sozusagen mal wieder Strohwitwer?“

„Ja, leider. Dabei habe ich gekocht! Hast du gehört? ICH habe gekocht!“

Da sein Fell noch immer teilweise an der Rückwand des Korbes festgeklemmt war, wurden ihm hunderte kleiner Hautfetzen abgerissen, so dass sein Rücken über und über mit Blut und Schürfwunden überhäuft war.

„Ist ja nicht wahr, alter Lügenbaron. War’s der Pizzakurier oder doch mal wieder der Chinese?“

Sir Jamey maunzte schmerzerfüllt auf; Peter hingegen begann zunächst leise, bald jedoch aus vollem Hals loszulachen.

Billy zuckte erschrocken zusammen und warf unwillkürlich einen kurzen Blick über die Schulter.

Alles was er sah, war Peter, der mit zurückgeworfenem Kopf am Türrahmen lehnte und lachte. Aber warum nur? Und vor allem, worüber?

„Wart mal kurz, o.k.?“ Billy wartete gar nicht mehr die Antwort seines Bruders ab, sondern schmiss den Hörer die Gabel ohne eine Antwort seines Bruders abzuwarten. Er wandte sich seinem Freund zu, der noch immer schallend lachte.

Er wollte Peter gerade auf die Schulter klopfen, als sein Blick auf den kleinen Kater fiel, der vor seinen Füßen hockte und mit seiner, ihm winzig vorkommenden Zunge, über das blutgetränkte Fell leckte. Ganz langsam ließ er sich vor dem kleinen Kerl auf die Knie sinken.

Angst stieg in Sir Jamey auf, seine Haare sträubten sich und eh Billy sich versah, war das geschundene Tier unter dem blauen Sofa verschwunden.

Billy merkte, wie Wut in ihm aufkeimte, aber nicht nur das; da war noch ein anderes Gefühl, welches Billy schon seit längerem nicht mehr verspürt hatte.
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Unwillkürlich faßte er sich mit seiner rechten Hand an die Seite. Noch immer auf den Knien hockend, ließen seine Augen das Sofa nicht los. Peter schritt langsam auf ihn zu. Sein lautes Lachen ist in ein selbstzufriedenes Grinsen übergegangen. Er strich Billy mit seiner rechten durchs dichte Haar. „Na, los. Komm schon, steh auf!“ Peters Stimme klang sehr leise, beinahe flüsternd, aber der drohende Unterton war nicht zu überhören.

Billy bewegte sich keinen Zentimeter. „Warum ... warum hast du das getan?“ Die Frage sollte fest und aggressiv wirken, und Billy ärgerte sich innerlich, dass sie nicht mehr war, als ein klägliches Wimmern.

„Billy, es ist doch nur ein Kater! Und jetzt hock` nicht da wie ein Kleinkind, sondern steh endlich auf!“ Peter schrie jetzt fast.

Er wusste nicht warum, aber etwas in ihm sagte ihm, dass er besser tun sollte, was Peter von ihm verlangte.





Sir Jamey, noch immer unter dem Sofa kauernd, bekam alles genau mit. Instinktiv spürte er, dass es seine Schuld war, dass der Mann, der alle seine Sympathie besaß, jetzt wegen ihm litt.

Es war schon immer seine Schuld gewesen. Doch er war viel zu klein und für diese Welt zu unbedeutend um etwas daran ändern zu können. Oder zumindest zu versuchen zu helfen. Er war sich darüber im klaren, dass er einen Versuch nicht überleben würde. Und Sir Jamey war ein Feigling; auch daran würde sich nichts mehr ändern.



Billy stütze sich mit beiden Armen am Boden ab und versuchte, sich nach oben zu drücken, aber er hatte keine Kraft. Zitternd sank er wieder auf die Knie zurück. Sein Kopf fiel auf seine Brust; die Augen geschlossen, nahm er nichts mehr von seiner Umwelt wahr. Er befand sich irgendwo in seiner Vergangenheit. Irgendwo...

Wie lange er so dasaß, wusste er später nicht mehr, aber es spielte für ihn auch keine Rolle. Doch als er aufblickte, bemerkte er, dass er allein im Zimmer war. Ganz langsam, und noch immer leicht schwankend, stand er auf und ging die wenigen Schritte zum Sofa rüber. Ein langer, schweifender Blick sagte ihm, dass auch Sir Jamey fort war; der Katzenkorb fehlte ebenfalls.
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Gehetzt sah er sich im ganzen Raum um, fand aber, wie er es schon erwartete, nichts.

Er öffnete die Tür zur anliegenden Küche. Es hätte ihn nicht verwundert, wenn sie verschlossen gewesen wäre. Innerlich rechnete er sogar ganz fest damit, doch die Tür schwang mit einem leichten Quietschen auf.

Das winzige Dachfenster der kleinen Küche stand halb offen und frischer Wind strömte in den Raum, wenngleich es nicht kalt war.

Auf dem Boden stand eine angefangene, zu drei-viertel geleerte Dose >Whiskas <. Er beugte sich hinunter und drehte die Dose nachdenklich in seiner Hand. Er las vier- oder fünfmal die Aufschrift, als würde er dadurch Antworten auf seine Fragen erhalten. Ein Topf mit Nudeln stand auf dem alten Gasherd und kochte bei kleinster Flamme munter vor sich hin. Gedankenverloren stellte er die Dose auf den Kühlschrank, der völlig mit Memos, Notizen und vereinzelten Fotos von nackten, muskulösen Männerkörpern bedeckt war, und fischte sich eine Nudel aus dem Topf. Sie war noch hart.

Billy drehte die Flamme eine Stufe höher und schüttelte lächelnd den Kopf. Er war gerade dabei, noch etwas Salz hinzutun, als die Tür zum Badezimmer aufging und Peter mit einem nassen Kater auf dem Arm in die Küche trat.

Behutsam, ja, beinahe zärtlich, setzte er das Tier vor den Freßnapf auf den Boden und griff nach einem Geschirrtuch, das an einem Haken an der Badezimmertür hing, um sich die Hände abzutrocknen. Er stellte sich hinter Billy und war einen fragenden Blick auf die kochenden Makkaroni. „Fertig, oder brauchen sie noch lange?“

Mit der rechten Hand hatte er ganz leicht Billy`s Taille umfaßt.

„Noch drei Minuten,“ gab er trocken zur Antwort und warf einen Blick auf das Tier, dass sich mit einem regelrechten Heißhunger über das Katzenfutter hermachte. Das Fell hatte wieder seine eigentliche hübsche Farbe angenommen, nur die weiße Mullbinde, die sorgfältig um seinen Rücken gewickelt war, deutete noch auf die Szene von vorhin hin.

Peter zog ihn an sich und sah ihn mit seinen großen, tiefblauen Augen, die immer ein gewisses Glitzern aufwiesen, jäh nachdem, ob er sauer war oder nicht -, fest an.

„Es tut mir leid, was passiert ist.
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Bitte, verzeih mir.“

Billy hatte sich vorgenommen, auf nichts, was sein Partner zur Entschuldigung hervorbringen würde, einzugehen. Und er wusste, dass er sich im nachhinein wieder ärgern würde, sollte er es doch tun. Um so erstaunter war er, als er sich sagen hörte: „Schon gut. Verziehen. Aber zieh` nie wieder so eine Scheiße ab, o.k.?“

„O.k.!“

Peter zog ihn noch dichter an sich heran, das Knie sanft aber doch bestimmt gegen Billys Glied pressend.

Mit einem verschmitzten Lächeln deutete Billy auf den Boden.

„He, was soll denn der Kater von uns denken?“

„Nur das Schlechteste, weißt du doch!“

Er drückte Billy mit dem Rücken gegen den Kühlschrank und strich mit seiner Zunge über dessen Hals.

Billy schloß die Augen und gab sich ganz seinem Partner hin. Peter hatte bereits damit begonnen, Billy`s beaurdoxfarbenes Hemd aufzuknöpfen, als dieser sich plötzlich abrupt von ihm abwandte und ins Wohnzimmer rannte.

Peter eilte mit raschen Schritten hinter ihm her. Er haßte es, wenn Billy sich so verhielt. Mit jedem Schritt, den er sich seinem Freund näherte, wurde er wütender. Er spürte, dass es wohl wieder einmal an der Zeit war, seinen Standpunkt deutlich zu machen.

„He, was soll das? Was verdammt, ist jetzt schon wieder?“ fuhr er Billy an, der vorm Wandregal stand und hektisch auf das Zifferblatt des Telefons einhämmerte.

„Pamir! Den habe ich total vergessen!“

Peter schüttelte den Kopf und ließ sich auf das Sofa fallen.

Billy, der ihn aus den Augenwinkeln beobachtete, während er darauf wartete, dass sein Bruder den Hörer abnahm, erkannte schon an der Art, wie er sich zurücklehnte, wie sehr er Billy`s Verhalten mißbilligte.

Aber sein Bruder ging ihm über alles und daran würde auch Peter nichts ändern können. Er brauchte nicht lange zu warten.



„Billy? Bist du das?“ Pamir`s Stimme klang besorgt, und Billy fand, auch etwas ängstlich, deshalb sagte er schnell: „Alles o.k. Mach dir keine Sorgen, ja?“

„Schon gut. Aber was war denn? Hast ja einfach aufgelegt. Alles ok bei euch?“ „Wir haben uns heute einen Kater aus dem Tierheim geholt, und als Peter ihn aus dem Korb gelassen hatte, ging er gleich stiften.
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Billy merkte, wie sich Peter etwas entspannte. Hielt er ihn wirklich für so blöd, dass er Pamir die Tatsachen in seiner Gegenwart schildern würde? Doch Moment mal. Was war denn hier die Gegenwart? War es tatsächlich wahr, dass er seinen Bruder wegen Peter belügen müßte!? Pamir hingegen musste sich damit zufrieden geben, was Billy ihm erzählte; wenngleich er den Hörer auch nur Widerwillig auf die Gabel legte.

Eigentlich war es bisher immer Bilat gewesen, der seinem Bruder durchs Leben half. Nicht dass Pamir unbedingt einen derart schwächlichen Charakter hatte, dass er unbedingt Hilfe benötigt hätte. Die Vergangenheit jedoch hatte es nicht immer sehr gut mit ihnen gemeint. Und gerade in der Zeit, als Bilat und Pamir aus dem Iran geflohen waren, war es meist an Bilat, seinem Bruder seelisch unter die Arme zu greifen.

Nachdem dieser nach einigen Jahren seine große Liebe Megan kennen gelernt hatte, entstand eine eher ausgeglichene Freundschaft zwischen den beiden Brüdern. Instinktiv wusste Pamir, dass es an ihm war, ihm zu helfen. Irgendwie hatte er das unangenehme Gefühl, dass sein Bruder aus ihm unerklärlichen Gründen nicht in der Lage zu sein schien, seine Gefühle Peter gegenüber richtig zu ordnen. Es war nahezu grotesk, dass gerade Pamir es sein sollte, der Billy sagen musste, was er tun sollte.

Pamir beschloß, aus Angst, er könnte Peter antreffen, erst am nächsten Morgen bei seinem Bruder vorbeizugehen, um nach dem rechten zu sehen. Wahrscheinlich würde er ihn mit der gleichen unbefriedigten Antwort abspeisen wie abends am Telefon. Sie würde wahrscheinlich sogar den gleichen Wortlaut haben, aus Angst, Pamir könnte den Schwindel erkennen.

Er wusste eigentlich jedoch auch nicht, was er ihm entgegnen sollte; wollte er ihm sagen: Hey, ich mag deinen Freund nicht!?

Dann würde Billy wahrscheinlich damit anfangen, seinem Bruder vorzuwerfen, dass er kein Recht dazu habe, sich in seine Beziehung einzumischen. Das bedeutete für Pamir, so viele Argumente wie nur irgend möglich aufzutreiben, um seinen Bruder auf diese Weise tot zu reden.

Das war zwar auch nicht die feine englische Art, und barg die Gefahr in sich einen tiefer gehenden Streit vom Zaun zu brechen, aber Pamir wusste nicht, was er sonst tun sollte.
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Und es war ihm bei weitem lieber, sich mit seinem Bruder zu streiten, als zulassen zu müssen, dass er litt und nach der Stimme zu urteilen, die er ihm am Telefon vorgespielt hatte, musste er sogar sehr leiden - wie auch immer die Ausmaße waren.

Warum hatte sich Peter eigentlich darauf eingelassen, einen Kater aus dem Tierheim zu holen? Hatte dieser nicht, als sie das letzte Mal zu Besuch waren, über Meg`s Katzen gezetert, als wären sie Ungeziefer? Er musste sich wohl getäuscht haben.







2.

Seine Muskeln waren am ganzen Körper angespannt und er atmete rhythmisch und sehr langsam, damit niemand seine Erregung bemerken konnte. An seinen Schläfen liefen kleine Schweißperlen herunter; seine Wangenknochen schmerzten bereits, hatte er sie doch schon eine ganze Zeit durch seine zusammengebissenen Zähne belastet. Doch der Schmerz erfüllte mit ehrgeiziger Gier sein krankes Gehirn. Gier nach Befriedigung; das war es, was er wollte. Es war nicht zuviel verlangt. Wenn er ihn beobachtete, überkamen ihn immer wieder Wogen voller inbrünstiger, tiefer Gefühle. Er wollte immer bei ihm sein; ihn körperlich und geistig spüren, und wissen, dass das sich niemals ändern würde - in diesem Leben nicht und auch nicht später.

Billy drehte sich langsam vom Telefon zum Sofa um, auf dem Peter saß. Er konnte ihm nicht sofort in die Augen sehen, doch etwas in ihm sagte ihm, dass es genau das war, was er zu tun hatte: Er musste den Tatsachen, und vor allem jedoch Peter, in die Augen sehen. Immerhin gab es nichts, vor dem er sich rechtfertigen müßte.

Peter stand langsam auf und kam ihm entgegen. Billy streckte seine rechte Hand abwehrend Peter entgegen, doch der ging weiter auf ihn zu, bis Billys Handfläche auf seinen Oberkörper traf. Dann umschloß Peter sanft Billys Hände mit seinen und legte sie auf sein unruhig schlagendes Herz. „Hörst du, wie es schlägt?“

Billy richtete seinen Blick auf und sah erst in Peters Augen, dann auf seine Hand. Es kam ihm fast so vor, als würde er einen kleinen Vogel schützend in seinen Händen halten, fast vergaß er, dass es seine Hand war.

„Er ist dir ziemlich wichtig, oder?“

Billy runzelte seine Stirn und sah Peter durchdringend und forschend an.
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„Meinst du meinen Bruder?“

Peter nickte und streichelte mit seiner linken Hand über Billys Backe. Diese war ebenso angespannt wie sein ganzer Oberkörper.

„Darf ich dich küssen, Bilat Sharif?“

Billy sah ihm erneut in seine strahlenden Augen und suchte nach der perfekten Antwort. Wieder hörte er sich etwas sagen, was er eigentlich gar nicht wollte: „Ja, du darfst, Peter Garrett!“

Mit einer extrem langsamen Bewegung glitt Peters linke Hand um Billys Kopf und zog diesen an seinen. Billys rechte Hand sank nieder und er ergab sich Peters warmen Küssen. Jetzt war er so anders - so liebte Billy ihn: Bestimmt, jedoch niemals voreilig. Auch das Spiel mit seinen Augen war ein Grund, warum Billy sich wünschte, dieser Moment möge niemals aufhören.

Ohne jäh seine Augen von Billys Augen zu lassen, glitten seine Hände hinter Billy und er begann zunächst seine Schulterblätter, dann seine Hüfte zu massieren.

„Du wirkst angespannt heute!“

Wieder wurde Billy von einer sanften Woge der Gefühle getroffen und in einen tiefen Strudel der Verwirrung gezogen. Etwas in ihm liebte diesen Mann, etwas in ihm haßte ihn.



Draußen begann es zu regnen und dicke Tropfen klopften gegen das Oberlicht der Küche. Peter hatte den Pizzaservice kommen lassen, nachdem die Nudeln zu einer einzigen Masse verkocht waren. Satt und zufrieden lehnten sie sich auf ihren Stühlen zurück, die Arme hinterm Kopf verschränkt.

„Hast du jetzt eigentlich Urlaub oder hat es sich dein Chef mal wieder anders überlegt?“

„Erst einmal habe ich bis jetzt immer den Urlaub bekommen den ich haben wollte, und zweitens, ja.“

Peter arbeitete für eine große Versicherungsgesellschaft, aber trotz seiner sechs Jahre, die er jetzt schon der Firma widmete, hatte er es noch nicht auf einen höheren Posten gebracht. Er freute sich schon darauf, mal eine Woche lang ausspannen zu können, ohne den ganzen Streß.

„Ja, ich habe Urlaub und mein Chef macht eigentlich nie Schwierigkeiten.“

Billy musste sich auf die Zunge beißen um keinen unbedachten Kommentar abzugeben. Statt dessen lenkte er das Gespräch viel lieber wieder auf den langersehnten Urlaub, den sie zu zweit irgendwo in einer abgelegenen Hütte verbringen wollten.
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„Prima, dann kannst du dich ja in der Zeit um eine kleine Residenz in Nevada oder Oklahoma kümmern. Wäre ja wirklich schön, wenn das man noch klappen würde.“

„Na, meinetwegen.“

„Das klingt ja gar nicht begeistert,“ bemerkte Billy und wischte mit einem nassen Lappen den Tisch ab.

„Du mußt auch immer gleich alles in den falschen Hals bekommen, was?“ gab Peter mit einem gereiztem Unterton zurück.

„Fängst du schon wieder an zu streiten? Ich habe dich doch lediglich darum gebeten, dich um unseren Kurztrip in die Berge zu kümmern, da ich arbeiten muß und leider keine Zeit dazu habe. Aber wenn dir das nicht paßt oder du was anderes vorhast, dass dir wichtiger erscheint, dann kannst du es auch gleich sagen.“

Billy stand jetzt direkt vor Peter, den Lappen in die geballte linke Hand gedrückt, und starrte ihn herausfordernd an. Aber Peter erwiderte nichts. Statt dessen erhob er sich vom Stuhl schmiß die zerknüllte Papierserviette auf den Tisch und verließ ohne sich noch einmal umzudrehen die Küche. Drei Sekunden später hörte man den lauten Knall der Haustür. Billy wusste, dass er jetzt wohl zu weit gegangen war. Kopfschüttelnd ließ er sich zu Sir Jamey auf den Boden sinken und kraulte das Tier zärtlich am Kopf.

„Ja, das gefällt dir, hm?“ Sir Jamey maunzte zustimmend und rieb seinen Kopf an Billy`s Beinen.

Darauf bedacht, dem Tier keine Schmerzen zuzufügen, nahm er ihn auf und trug ihn mit rüber ins Wohnzimmer. Peter würde heute abend nicht mehr zurückkommen, dessen war er sich völlig sicher. Er würde entweder am nächsten Tag zu Billy kommen, ihn mit seinem Hundeblick anlächeln und sagen: >Hey, forget it!<, oder aber, und das war weitaus wahrscheinlicher, Billy musste zu seiner Arbeitsstelle gehen und ihn dort vor versammelter Mannschaft gestehen, wie sehr er ihn in seinen Gefühlen verletzt hätte, wie sehr es ihm an die Nieren ginge und dass es nichts in der Welt gäbe, was ihn von einem Selbstmord abhalten könnte, als Peters Annahme der Entschuldigung. Billy mochte nicht daran denken, was für ein Bild Peter`s Arbeitskollegen von ihm haben mussten.

Sanft streichelte Billy den Kater zwischen den Ohren.
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Sir Jamey war mittlerweile beinahe eingeschlafen. Der Mann, der ihn kraulte, betrachtete nachdenklich das Zimmer und sein Blick schweifte immer wieder auf das kleine Tischchen, auf dem der große Fernseher stand. Eines der Tischbeine hatte eine andere Farbe als die restlichen drei, da Peter das nach einem heftigen Streit mit Billy gebrochene Beinchen ersetzen musste. Fortan bot es ein eher komisches Bild: ein schwarzes unter drei weißen Beinchen.

Billy tastete mit der freien Hand nach der Fernbedienung, die irgendwo zwischen den Sofaritzen stecken musste. Seines Erachtens nach, müßten jetzt die Sportnachrichten laufen. Auf dem kleinen Regal, auf dem das Telefon stand, erblickte er eine angefangene Packung Ritz Cräcker. Vorsichtig nahm er den Kater von seinem Schoß und setzte ihn neben sich auf ein kleines Kissen. Dann stand er auf und ging auf das Regal zu. In einem hatte er sich allerdings geirrt: Die Cräcker-Packung war nicht angefangen, sondern völlig leer. Leicht verärgert faltete er die Schachtel zusammen und ging in die Küche um sie zu dem anderen Papiermüll unter die Spüle zu legen. Das Peter aber auch nicht einmal seinen Müll gleich wegbringen konnte. Es verging kaum ein Tag, an dem Billy ihm nicht irgendwas hinterherräumen musste. Hoffnungsvoll öffnete er den Kühlschrank, aber außer einem angefangenen Kotelett und einem schon übelriechendem Stück Käse, war auch hier nichts zu holen. Eingekauft hatte er also auch nicht. Wütend schlug er die Tür wieder zu.

Er war an für sich total satt, dennoch verspürte ein leichtes Hungergefühl. Das Prasseln des Regens hatte in den letzten fünfzehn Minuten nicht wirklich nachgelassen abgenommen. Da Peter den Wagen genommen hatte, musste Billy schon zu Fuß gehen, wenn er sich eine Kleinigkeit aus dem nicht weit entfernten Store holen wollte.

Peter meinte, es wäre völlig schwachsinnig, zwei Autos zu unterhalten, und so hatte Billy, trotz einiger Einwände seinen alten Ford verkauft. Mit dem Ergebnis, dass, wenn immer er den Wagen gerade brauchte, er entweder nicht da war, oder er Peter um Erlaubnis bitten musste. Sicher, er hätte ihn einfach nehmen können, aber er wusste auch, dass sein Freund ihm dann mit Resignation begegnet wäre oder gar schlimmeres.

Billy warf sich seine schwarze Lederjacke über die Schulter und zog die Haustür hinter sich zu.
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Sie bewohnten eine Zwei-Zimmer-Dachwohnung eines fünfstöckigen Miethauses. Der Fahrstuhl war schon kaputt, als sie vor vier Monaten hier eingezogen waren und es wies auch nichts darauf hin, dass sich in nächster Zeit etwas an diesem Zustand ändern würde.

Die alten Holzstufen knarzten laut bei jedem Schritt. Plötzlich drehte Billy um und ging die Treppe wieder hoch - erst langsam, dann immer schneller, bis er wieder vor der gemeinsamen Wohnungstür angelangt war, die Tür hastig öffnete und hineinstürmte. Jetzt wusste er, was er zu tun hatte.

Hastig stopfte er alles in seine Reisetasche, was er für einige Tage brauchte und verließ die Wohnung ebenso schnell wieder, wie er gekommen war - er wollte einfach nur noch weg von hier; und das war er, auch wenn er die Konsequenzen nicht bedachte.



Es war schon weit nach Mitternacht, als das Klingeln der Haustürglocke Megan aus dem Schlaf riß. Müde tastete sie nach dem Schalter der Nachttischlampe. Die plötzliche Helligkeit schmerzte in ihren Augen. Pamir, der laut schnarchend neben ihr lag, merkte von all dem nichts. Hastig zog sie ihren Seidenkimono über und ging zur Haustür.

„Wer ist da?“ fragte sie mit fester aber dennoch leicht verschlafender Stimme.

„Ich bin’s Billy. Darf ich reinkommen?“

Meg schob den Riegel zurück, löste die Türkette und öffnete.

Draußen war es kalt und Meg zog instinktiv den Kimono noch mehr an ihren Körper und verschränkte die Arme vor der Brust. Fahrig wischte sie sich eine widerspenstige Strähne ihres langen, mittelblonden Haares aus dem Gesicht und sah ihn fragend an. Er sieht müde aus, dachte sie. Müde und ausgelaugt.

Billy machte unsicher einen Schritt auf sie zu. Die Reisetasche hatte er auf den untersten Treppenabsatz stehen lassen.

„Hallo Meg. Es tut mir leid, dass ich hier mitten in der Nacht einfach so auftauche, aber ....“

„Schon gut,“ sagte sie sanft und trat ein Stück zur Seite, „komm schon rein.“

Er nahm sein Gepäck wieder auf und folgte ihr in die Wohnung. Sie war sehr geschmackvoll eingerichtet und gab eine helle, fröhliche Atmosphäre wieder.
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Er ließ seine Tasche im Flur neben der dunkelblauen Garderobe und setzte sich zu ihr in die Küche.

„Möchtest du einen Kaffee oder einen Tee?“ fragte Meg, während sie im Küchenschrank danach suchte.

„Oh, das ist lieb, aber mach` dir bitte keine Umstände.“

„Papperlapapp. Das macht doch keine Arbeit. Und in der Zeit, in der der Kaffee durchläuft, kann ich deinen Bruder wecken.“

„O.k.“ Er lehnte sich zurück und schloß erschöpft die Augen.

„Du kannst dich aber gerne drüben aufs Sofa legen wenn du magst.“

„Danke Meg, aber ich bleibe ruhig hier.“

Billy stand auf und nahm sich eine Tasse aus dem grünen Küchenschrank. Er war damals dabei, als sein Bruder und Megan ihre Möbel aussuchten. Er hatte sich mehrmals gefragt, wie man sich nur eine grüne Küche hinstellen konnte. Aber er musste sich eingestehen, dass es zusammen mit der hellen Tapete und dem Buchenholz echt Spitze aussah. Megan hatte wirklich Geschmack, dass musste man ihr lassen.

Er schenkte sich von dem Kaffee ein, nahm einen kleinen Schluck und goß Milch zu. Er versuchte so wenig wie möglich an Peter zu denken, aber es gelang ihm leider nicht. Da waren seine Augen, diese wahnsinnig blauen Augen, in denen man regelrecht versinken konnte. Oben hörte man leise scharrende Geräusche. Billy musste unwillkürlich grienen, bei dem Gedanken, wie Meg seinen Bruder gerade aus dem Bett gescheucht hat. Wenige Minuten später kam Pamir die Treppe runter. Er hatte darauf verzichtet sich extra anzuziehen, so dass er nur eine dunkelblaue Shorts und ein T-Shirt trug.

„Morgen, Billy.“

Billy ging ihm entgegen.„Entschuldige Pamir, aber ich kann einfach nicht mehr.“

„Nun setz` dich erstmal.“ Pamir schob ihn zum nächsten Stuhl und drückte ihn sanft runter. Megan kam ebenfalls herein.

„Ich laß` euch Jungs mal allein.“

„Schlaf schön weiter, mein Schatz,“ sagte Pamir und drückte ihr einen Kuß auf den Mund. Dann waren sie unter sich.

„Hat er dich rausgeschmissen?“

„Das würde Peter niemals tun!“

„Würde er nicht?“ Pamir lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor seiner Brust und zog die Augenbrauen zum Zeichen seines Zweifels hoch.
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Dann sagte er: „Warum sollte er das nicht tun; oder vielmehr, warum glaubst du würde er das niemals tun, Bilat?“

Billy starrte ihn entsetzt und entrüstet zugleich an.

„Weil er mich liebt, Pamir!“

„Tolle Liebe!“

„Laß das, Pamir. Ich weiß, du magst ihn nicht, aber das gibt dir noch lange kein Recht ihn ...“

„Moment mal,“ Pamir war aufgesprungen und hatte die Arme mahnend erhoben. Dann ging er langsam durch die Küche, um sich wieder zu beruhigen. „Wenn er dich wirklich lieben würde, warum sehe ich dann, dass du dich quälst? Und warum solltest du sonst um die Uhrzeit hier herkommen, wo du doch sonst sogar vorher anrufst, wenn du nur etwas vorbeibringen oder abholen willst, hm?“

Billy wollte zunächst etwas entgegnen, doch dann entschloß er sich, einfach das Haus zu verlassen; am besten, so schnell und plötzlich, wie er gekommen war. Also stand er auf und ging in Richtung Tür. Pamir mochte es gar nicht, stehen gelassen zu werden; erst recht nicht, wenn man ihn um diese Uhrzeit weckte.

Er stellte sich demonstrativ vor seinen Bruder und hielt abwehrend seine Hände hoch.

„Oh nein!“ rief er. „Du wirst schön hier bleiben und dir anhören, was ich zu sagen habe.“

Dann packte er Billy sanft am Arm und drückte ihn erneut, jedoch viel bestimmter auf den Stuhl zurück. Billy wollte sich gar nicht wehren und sank erschöpft zurück.

„Also gut, was willst du mir sagen?“

Pamir setzte sich zu ihm an den Tisch zurück und sah ihn mit festem Blick an.

„Bist du glücklich?“

„Was soll das denn jetzt? Wenn du mir ...“

„Ich frage dich, ob du glücklich bist,“ unterbrach Pamir seinen älteren Bruder, ohne den Blick von ihm zu lassen. „Das ist, an für sich, keine sehr schwere Frage. Ich möchte, dass du mir in die Augen schaust und sagst >Ja, ich liebe Peter und ich bin glücklich mit ihm zusammen zu sein!<“

„Komm, das ist doch absolut lächerlich.“

Pamir schüttelte energisch den Kopf. „Nein, nicht viel mehr, als dir selber etwas vorzumachen.“

Billy wollte sich schon wieder erheben, doch Pamir legte erneut seine Hand auf seine Schulter.
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„Warum erzählst du mir nicht einfach, was passiert ist?“

„Laß uns morgen reden, o.k.,“ wehrte Billy müde ab. „Ich kann doch bestimmt mal eine Nacht auf eurem Sofa verbringen, oder?“

„Nein, ich bin jetzt wach! Also reden wir auch jetzt!“

Billy seufzte laut und sagte: „Ich habe dir doch am Telefon schon alles geschildert.“

„Stimmt,“ sagte er und nickte, „ihr habt eure Katze gesucht und es war alles in Ordnung. Nur komisch, dass du jetzt hier mitten in der Nacht in meiner Küche sitzt.“ Er machte eine kurze Pause und trank einen Schluck Kaffee. „Hör mal, du kannst mit mir über alles reden, dass müßtest du eigentlich allmählich wissen, oder nicht?“

Billy nickte zustimmend.

„Peter ist nicht hier, Billy. Du bist doch extra gekommen, um mit mir über eure Beziehung zu reden. Wieso läßt du dich andauernd von ihm nötigen?“

In Billy`s Augen spiegelte sich Trotz. „Ich lasse mich überhaupt nicht nötigen, weder von Peter, noch von sonst irgendwen.“

Pamir merkte, dass er so leider nicht weiterkommen würde. Trotzdem wollte - und durfte er vor allem - nicht nachlassen, wenn er seinem Bruder helfen wollte. Auch wenn das auf einen heftigen Streit hinauslaufen würde. Aber das mußt er wohl oder übel riskieren. Er drehte sich um und öffnete den Kühlschrank, um zwei Flaschen Budweiser herauszunehmen.

„O.k.,“ begann er erneut und stellte Billy die eine Flasche genau vor die Nase, „erzähl mir einfach soviel wie du magst und wovon du denkst, dass du es erzählen kannst, einverstanden?“

Billy starrte für Sekunden auf das Bier, griff nach dem Öffner; dann nickte er schließlich.

„Ich ... ich bin von selbst gegangen, weißt du?“

Pamir beschloß, erstmal in Ruhe zuzuhören, bevor er auf etwas antworten würde. Deswegen nickte er nur stumm. Billy hielt inne und nahm einen großen Schluck. „Wir hatten einen kleinen Streit. Peter hat jetzt Urlaub und Zeit, sich um eine Hütte in den Bergen zu kümmern. Er hatte wohl schlechte Laune, weswegen wusste ich auch nicht so genau. Naja, er hat sich ein bißchen darüber aufgeregt, dass er alles klar machen soll. Und als ich ihm dann erwiderte, dass ich selbst nicht dazu kommen würde, und ich ihn lediglich darum gebeten hätte, ist er einfach aufgestanden und gegangen.
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Wieder griff er zur Flasche und trank sie ohne einmal abzusetzen aus.

„Und deswegen bin ich jetzt hier,“ schloß er seinen kurzen Bericht und faltete die Hände auf dem Tisch.

„Naja, auch wenn ich nicht ganz glaube, dass das der eigentliche Grund ist, muß ich es wohl erstmal so hinnehmen.“

„Was soll denn das jetzt schon wieder?“

Pamir stand erneut auf und ließ seine Hände mit solcher Wucht auf den Tisch fallen, dass Billy zurückschrak.

„Das soll heißen, dass ich langsam echt sauer werde.“

„Ist ja ganz toll. Ich will mit dir über meine Sorgen sprechen, und du rastest aus!“

„Ja, aus gutem Grund!“

„Ach ja? Was bildest du dir eigentlich ein, mir vorschreiben zu wollen, welche Probleme ich haben muß?“

„Ich habe Augen im Kopf, Bilat. Ich sehe, wie du leidest.“ Pamir setzte sich wieder hin und seine Stimme senkte sich; wurde ruhiger. „Seitdem wir vor Jahren aus dem Iran geflohen sind, warst du es, der mir beibrachte, am Leben zu bleiben. Ich war fest davon überzeugt, dass es sich für mich nicht lohnen würde, zu leben. Ich habe keinen Sinn mehr darin gesehen. Du hast mir beigebracht, Gut und Böse auseinander zu halten und mich zur Wehr zu setzen. Du warst es, der mich aus dem Iran gebracht hat. Ich kann es einfach nicht mit ansehen, wie ein solch stolzer Mann, der mehr Verstand besitzt, als jeder andere, dem ich in meinem Leben jäh begegnet bin, sich dermaßen quälen läßt! Ich bitte dich, sag’s mir. Quält Peter dich?“

Billy senkte seinen Blick und schluckte. Dann erwiderte er: „Manchmal neigt er dazu, ein wenig über die Stränge zu schlagen.“

Er pausierte - Pamir lehnte sich zurück und schloß für einen kurzen Moment die Augen. Schließlich holte er tief Luft, sah ihn fest an und sagte:“ Billy, schlägt er dich?“

Billy, der Pamirs Blick nicht standhalten konnte, wand sich von ihm ab und starrte in den dunklen Garten hinaus. Zwei Minuten vergingen bis Billy schließlich fast unmerklich nickte. „Ich ... er hat mich vorher noch nie geschlagen - nie.“ Seine Stimme zitterte und schien von weit herzukommen.
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„Was tut er dir noch an?“ fragte Pamir sanft. Billys Lippen begannen zu beben aber er brachte keinen Ton heraus. Er schüttelte den Kopf und wand sich abermals ab.

Pamir legte seine Hand auf die von Billy. Er zitterte.

„Ich weiß nicht, ob ich darüber reden möchte. Ob ich es kann, verstehst du?“ Billy schaute wieder in die Nacht hinaus, während er sprach. „Bitte, Pamir, nicht jetzt! Ich würde mich einfach nur gerne hinlegen.“

„O.k., ich mache dir schnell die Couch drüben zurecht, hm?“

Billy nickte sichtlich erleichtert, das Geschehene unausgesprochen zu lassen, und stand auf. Pamir beobachtete ihn besorgt. Sein T-Shirt war völlig durchgeschwitzt und er schien noch immer leicht zu zittern. Was hat dieser Bastard ihm nur angetan?

Er ging an Billy vorbei und ein liebevolles Lächeln überkam ihm, als er das Licht im Wohnzimmer anmachte und sah, dass Meg schon alles fertig gemacht hatte. Billy folgte ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Komm, geh` rauf und leg dich wieder zu ihr. Ich komm schon zurecht.“ Pamir blickte zu ihm auf.

„Wirklich, ich bin in Ordnung. Geh schon.“ Er nickte Pamir auffordernd zu und zwang sich zu einem Lächeln.

„Schlaf gut. Bis Morgen.“

Billy hörte noch seinen Bruder die Treppe hinaufgehen, dann war alles still um ihn herum.

Seufzend drehte er sich an die Wand. Was sollte er jetzt tun? Pamir`s Antwort auf diese Frage war ihm völlig klar. Aber wollte er Peter wirklich verlassen? Die Frage beschäftigte ihn noch sehr lange und es musste schon gegen vier Uhr gewesen sein, als er endlich in einen unruhigen Schlaf fiel.



2.

Die Scheibenwischer peitschten hin und her, mit kurzem schrillem Quietschen, und Padrick biß unwillkürlich die Zähne zusammen. Er beugte sich etwas nach vorn übers Lenkrad und blinzelte durch den herabströmenden Regen. Die Straßen glänzten; der Schotter war glatt und sah ölig aus. Schmutzwasser strömte die Gosse hinunter und bildete dreckige Pfützen um die verstopften Gullys herum.

Trotz der schlechten Sicht raste er mit einem Höllentempo durch die Stadt und überholte rigoros, wenn ein langsamerer Wagen vor ihm fuhr. Fünfzehn Minuten später hielt er vor ihrer Wohnung an; wegen des heftigen Regens war er mal wieder sehr spät dran, aber dieses mal konnte er wirklich nichts dafür.
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Bevor er ausstieg, warf er einen kurzen, prüfenden Blick auf die verwahrlosten Gestalten auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die, nur mit Kartons und Zeitungen gegen die Kälte geschützt, unter der durchhängenden Markise vor dem Eingang eines chinesischen Gemischtwarenladens lagen. Sie schienen alle zu schlafen. Das laute Prasseln des Regens auf dem Wagendach übertönte jedes andere Geräusch.

Und dann sah er auch schon jemanden aus der Eingangshalle des Apartments kommen. Es war Minako. Sie hatte sich einen Regenmantel übergeworfen und kam nach draußen; auf ihn zu. Mit einem großen Schritt setzte sie über das Wasser im Rinnstein hinweg und öffnete die Beifahrertür. Sie schüttelte sich heftig, als sie einstieg. „Pu. Das ist vielleicht ein Mistwetter.“

Er beugte sich zu ihr rüber und gab ihr einen sanften Kuß auf den Mund. „Entschuldige bitte, dass ich schon wieder zu spät bin - aber ...“

„Spar dir deine kuriosen Entschuldigen und fahr lieber, sonst ist die Aufführung schon zu Ende wenn wir kommen,“ unterbrach sie ihn lächelnd.

„Wie Ihr wünscht.“

Die Fahrt zum Theater dauerte noch mal zwanzig Minuten und im Foyer war es mittlerweile schon brechend voll. Er hielt kurz vor dem Eingang an.

„Warum gehst du nicht schon mal rein? Ich werde inzwischen einen Parkplatz suchen.“

Minako warf ihm einen skeptischen Blick zu.

„Ich werde mich schon beeilen, keine Angst.“

Bei seinem durch und durch treuen Blick musste sie doch lachen: „Oh, Padrick. Wieso sagst du nicht einfach ganz offen, dass du keine Lust auf die Aufführung hast.“

„Hätte ich denn eine reelle Chance?“

„Nein, natürlich nicht, mein Schatz. Bis gleich!“

Sie sprang aus dem Wagen und Padrick wartete noch, bis sie im Foyer verschwunden war. Sollte er sich ertappt fühlen ? Würde sie es ihm abnehmen, dass er vor dem Theater weit und breit keinen Parkplatz gefunden hatte und, weil er schließlich nicht den ersten Akt stören wollte, erst zum zweiten ins Theater kam ? Er verwarf den süßen Gedanken, nahm einem Mercedes Benz, der von rechts aus der Seitenstraße kam rigoros die Vorfahrt und lenkte seine Corvette in Sekundenschnelle geschickt in die Parklücke.
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Bevor er ausstieg betrachtete er sich noch einmal im Rückspiegel und was er sah, ließ ihn schmunzeln. Wer hätte je gedacht, dass ein rothaariger Ire je mit einer asiatischen Schönheit wie Minako ausgehen, sie sogar als Freundin betrachten durfte ? War sie es nicht wert, ein Theaterstück oder was auch immer sie ihm heute wieder antun würde mit einem lockeren Lächeln abzutun ?

„Du siehst verdammt gut aus, Paddy !“ flüsterte er beim Aussteigen. Mit großen Schritten lief er auf das große mit großen Marmorsäulen frontierte Gebäude zu, gab seinen Mantel an der Garderobe ab und betrat nach einem flüchtigen Flirt mit der Dame, die die Karten abriss die Loge, in der Minako bereits auf ihn wartete.

„Ich kann es kaum fassen, Padrick !“ flüsterte sie ihm zu, nachdem er sich neben sie gesetzt hatte.

„Was ? Dass du mit einem so gut aussehenden Mann ausgehst ?“

„Nein. Dass du neben mir sitzt, bevor der erste Akt zu Ende ist. Du machst dich allmählich.“

Sanft legte er seinen Arm um die zierliche Gestalt der Japanerin und streichelte ihren Oberarm. Sie trug ein dunkelblaues Samtkleid, das er ihr vor einigen Tagen zum Geburtstag geschenkt hatte. Er hatte schon als er das Kleid das erste Mal gesehen hatte gewusst, dass es wie geschaffen war für sie. Ihre helle Haut leuchtete im Kontrast zu dem eng anliegenden Dunkel des Kleides und er konnte nicht umhin, sie unentwegt anzuschauen.

Minakos Augen glänzten, während sie das Geschehen auf der Bühne betrachtete. Padrick beobachtete wieder einmal, wie ihr gesamter Körper auf das Schauspiel reagierte. Mit jedem dramatischen Höhepunkt hob sich ihr Körper, zog sich zusammen, um im nächsten Moment erleichtert zu entspannen.

Padrick beugte seinen Kopf zu ihrem Ohr und hauchte ein „Ich liebe dich“ in ihr Ohr, woraufhin sie verlegen den Kopf senkte. Zu seinem Erstaunen konnte nicht einmal die Dunkelheit des Saals ihre Errötung verbergen. Doch Minako ließ sich nicht gerne aus der Fassung bringen und bedeutete ihm, sich erneut zu ihr zu beugen. Dann flüstere sie leise: “Wie findest du das Stück ? Denkst du, es war falsch ?“

Natürlich wussten sie beide, dass sie ihn kalt erwischt hatte.
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Schmunzelt entgegnete er ihr: „Das Stück verblasst vor dir und nein, ich denke nicht, dass es ein Fehler war, hierher zu kommen. Ich bin mir sicher, dass jeder Mann in diesem Raum und wahrscheinlich auch die meisten Frauen eifersüchtig auf mich sind. Wer weiß, was passieren würde, wenn ich nicht mitgekommen wäre.“

Wieder hatte er sie zum Erröten gebracht und ihre Züge zeigten einen leichten Anflug von Ärger, wenn dieser auch eher verzweifelt als ernst wirkte. Sie nahm seine Hand und hielt sie während des Rests des Akts.

Er war ihr so unähnlich und niemand in ihrem Bekanntenkreis hatte ihr glauben wollen, dass sie ihn tatsächlich liebte – allen voran ihr Bruder Takio nicht, der seit er von der Verbindung erfahren hatte, nicht aufgegeben hatte, Padrick vor ihr schlecht zu machen. Padrick hatte zu Beginn der Beziehung befürchtet, dass ihr Bruder Minako unter Druck setzte wegen ihm. Wann immer die beiden auf Takio trafen, ließ er ihn seinen Unwillen spüren, indem er stets japanisch sprach und auch wenn er es nicht tat immer eine kurze Episode einwerfen konnte, bei der es um einen Japaner ging, der in seiner Gegenwart seiner Schwester Komplimente gemacht hatte und die allesamt in seinen und vor allem in den Augen ihre strengen Eltern eine gute Partie für Minako war. Oft waren Taiko und Padrick beim Rausgehen aneinander geraten und ebenso oft hatte Padrick mit seinen Freunden deshalb einige über den Durst getrunken.

Er konnte nicht ahnen, dass das Bild, dass er von seiner schönen Freundin hatte der Realität nicht immer entsprach. Für ihn war sie ein personifizierter Engel, der auf Erden wandelte, um Menschen allein durch ihren Anblick zu beglücken. In seinen Augen konnte bereits ein böses Wort diese zierliche Person zerbrechen, er wollte sogar, dass sie umzog, damit ihr nicht weiterhin das Elend der Straße tagtäglich vor Augen geführt wurde. Es konnte einfach nicht gut für sie sein. Aus diesem Grund war er auch immer bedacht, seinen Ärger über ihren Bruder nicht auszusprechen. Wann immer sie ihn fragte, entgegnete er stets, dass man ihm nur ein wenig Zeit geben müsse.

Minako genoss seine Blicke und wusste um seine Liebe zu ihr. Empfand sie Liebe ? Konnte sie ihm tief in seine grünen Augen blicken und ihm sagen, dass sie ihn von ganzen Herzen liebte ? Was war überhaupt Liebe ? Ist es nicht nur ein Wort, das von vielen Menschen überschätzt wurde ? Galt es nicht vielmehr, einen Menschen zu finden, der dem anderen ebenbürtig war, ohne dabei ein vollkommenes Pendant des Anderen abzugeben ?

Sie wollte ihn mit jeder Faser ihres Körpers, sie brauchte seine Aufmerksamkeit, seine Art, sie zu umgarnen, seine Angst, zu laut zu sprechen, sie nachts zu erdrücken und sie liebte es, wie er auf jeden ihrer Kommentare reagierte



Fortsetzung folgt.
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Kommentare zur Story:

  Grrrr!
Mal wieder typisch für dich: Da legst du einen dermaßen guten Anfang hin und hörst mittendrin auf.
Schäm dich!
Ab in die Ecke!!!
Nee! Stopp! Besser: Ab an den Computer!
Weiterschreiben! Ich will wissen, wie das mit Billy und dem Ar...loch Peter weiter geht! Zu gerne würde ich lesen, dass Billy dem Pisser volle Lotte in die Eier tritt. Den Typen konnte ich schon nach drei Sätzen nicht leiden. Haste gut gemacht!
Und was wird aus Paddy und Minako? Welche Geheimnisse hat sie vor ihm? Und wieso muss die arme Katze sterben?

Eigentlich müsste ich dir Minuspunkte verpassen, fürs Nicht-Weiter-Schreiben, aber der Schrieb ist mal wieder volle 5 Echte wert!

*böööser-Blick*: Wirst du wohl schreiben! *nörgel-nörgel* Schreib das Ding fertig! *hetz*  
Stefan Steinmetz  -  26.12.04 18:29

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