Politik im Dienst des Kapitals, Verfehlte Wahl   20

Aktuelles und Alltägliches · Experimentelles

Von:    gert k.      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 4. August 2004
Bei Webstories eingestellt: 4. August 2004
Anzahl gesehen: 2149
Seiten: 6

Politik im Dienst des Kapitals





"Hier, hier.... ich habe jetzt die Idee! Wir müssen den Jugendschutz aufheben und endlich die Kinder wieder arbeiten lassen. Das entlastet den Staat auf jeden Fall. Vor allem haben die Deutschen wieder einen Grund zum Vögeln..."

Ja, ehrlich, wir leben im Jahr 2004! Aber wir sind gerade dabei die gesellschaftlichen Errungenschaften, die sich die Menschen am Anfang des 20zigsten Jahrhunderts hart erkämpft hatten, zugunsten des Kapitals aufzugeben. Wir lösen alles wieder auf.

Kinderarbeit ist da eine adäquate Lösung, denn sie bedeutet billige Arbeitskräfte, Steuerzahlernachwuchs und Sozialkassenentlastung.



Was hat uns eigentlich die moderne Politik der letzten 100 Jahre gebracht?

Sind es nicht ständig die Politiker, die das Geld des Volkes verbraten und bei allen schwer wiegenden Problemen dieser Welt, seit Jahrzehnten, zu keiner Einigung kommen. Mehr noch, sie führen immer wieder Völker in Kriege und stehen dann achselzuckend dabei und schütteln fassungslos den Kopf.

Die Weltpolitik ist ein Stück Heuchelei, vergleichbar mit der Inquisition der katholischen Kirche, es wird ein System propagiert, was schon längst nicht mehr zeitgemäß ist. Ein weltweites Warenwirtschaftssystem wird auch mit Gewalt durchgeboxt, obwohl nur wenige daraus nutzen ziehen können, andere daran aber offen zugrunde gehen. Die Erde wird zur Scheibe erklärt und der Mammon wird vergöttert, wie das Gold der Azteken. Das menschliche Leben und die Lebensqualität treten in den Hintergrund.



Was war und ist Politik?

Die Art und Weise, wie Menschen ihr Zusammenleben organisieren!



In der frühen Menschheitsgeschichte organisierte man die Jagd und auch den weiteren Nahrungserwerb, sowie das Wohnen und wahrscheinlich auch die Zuteilung von anderer Arbeit. Organisiert wurde in einer familiären aber hierarchischen Gesellschaftsstruktur.

Wir können nicht sicher sagen, ob dies nicht auch persönliche Freiheiten zu gelassen hat, ob nicht viel Freizeit vorhanden war. Vielleicht war es ein Überlebenskampf, vielleicht aber auch eine ruhige Entwicklung.



Heute sind die politischen Ziele angeblich komplexer, in Abhängigkeit von.
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.., von wem?

Nicht durchschaubar scheint sie allemal, so undurchschaubar, dass kaum noch jemand glaubt sie verändern zu können und zu dürfen.



Überhaupt ist die Politik doch zum Sprachrohr von Aktiengesellschaften und den Interessen der Investoren verkommen. Gesetze verfestigen das Gefälle von reich und arm. Gesetze, die einen jeden Normalsterblichen deutlich sagen, dass nicht der Mensch als solches im Vordergrund der Politik steht, sondern allenfalls seine Funktion im System, wobei das System entscheidet, ob er gebraucht wird oder nicht.



Was sind die heutigen politischen Ziele?



Eine wirklich schwer zu beantwortende Frage, obwohl uns allen sofort klare Schlagwörter dazu einfallen. Betrachten wir uns dann die Ziele näher, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die genannten Ziele realisierbar wären, aber im wesentlichen nicht wirklich angestrebt werden.



Nehmen wir das Wort 'Frieden'. Relativ leicht umzusetzen, wenn nicht immer wieder Politiker fadenscheinige Gründe für hemmungslose Aggressivität vorbringen würden, die ihnen selbst für die Rechtfertigung von Kriegen ausreicht.



'Hunger' – Hahaha!! Müssen wirklich Menschen auf dieser Welt hungern?

Fehlen uns die Ernteüberschüsse, die Transportmittel, die Infrastruktur? Bestimmt nicht.



'Armut' – Schaffen wir es wirklich nicht, weltweit Arbeit zu organisieren, die Menschen leben lässt, sich sozial integriert fühlen lässt?

Eines ist klar, der Mensch ist ein Organisationstalent und wenn er auch all seine Fähigkeiten dazu nutzt, das Leben zu zerstören. Es gibt keinen wirklichen Willen, die sozialen aber existenziellen Probleme von ca. 2/3 der Weltbevölkerung zu lösen.



Bestimmende Ziele der Politik lauten 'wirtschaftliches Wachstum', auch auf Kosten der Umwelt oder anderer Menschen. Sie lauten 'Schulden tilgen', man hört 'Ressourcen sichern' und zu guter Letzt 'Emissionshandel'.

Die Politik ist schon deshalb so verkommen, weil sie sich selbst viel zu gut bezahlt. Durch den eigen geschaffenen Lebensstandard, dem sich Politiker hingeben, sind sie auch korrumpierbar, weil die Ansprüche täglich steigen. Politik ist zum Selbstzweck geworden, die USA leben uns dies augenblicklich vor.
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Es gibt keine wirklichen Idealisten mehr, warum machen sie es nicht genauso ehrenamtlich, wie die vielen der Krankenpfleger, Sanitäter, freiwillige Feuerwehrleute, Umweltschützer, etc.



Ohne mich selbst davon auszunehmen, müssen wir uns doch alle fragen, ob wir nicht selbst viel zu unpolitisch geworden sind, denn wir brauchen doch eigentlich nicht die vielen Kohls, Schröders, Stoibers, Eichels...

Wenn sie weniger präsent wären, hätten wir mehr Ruhe. Der Idealismus ist nicht alles was sie treibt. Es ist schon ein großes Stück Selbstgefälligkeit was deutsche Politiker leben und nicht nur diese.



Zumindest sollte jeder Politiker nicht mehr Vorteile aus seiner Arbeit beziehen als ein Sozialhilfeempfänger. Ganz einfach, weil die Politik die meisten Menschen zu solchen Sozialhilfeempfängern macht.

Alles was der normale Mensch zur Verfügung hat, um sich im Lebensstandard an den sogenannten 'Reichen' heranzuarbeiten ist die Politik. Sie organisiert unser Zusammenleben und schafft den Boden für Reichtum oder/und Armut.

Die Basis muss sein – Niemand ist mehr wert als der Andere – Es gibt keine Traditionen auf denen sich Reichtum berufen kann. In diesem System hat Reichtum unmittelbar mit Ausbeutung zutun, egal ob dabei die Natur oder der Mensch selbst betroffen ist.



Politik wird aber nicht im Sinne eines hungernden Kindes gemacht, sondern im Sinne eines Milliardärs, der Tausende Kilometer weit weg lebt, dem man aber die Chance gibt, wenn er will, dort zu investieren, wo gerade die Menschen verhungern. So ein Mensch wird nicht gebeten dort zu investieren, schon gar nicht gezwungen!

Die Politik (Stichwort Globalisierung) möchte die Verhältnisse weiterhin so stabilisieren, das westliche Firmen, sowohl einen teuren als auch einen billigen Arbeitsmarkt zur Verfügung haben. Natürlich ist der billige weit, weit weg, denn wenn der jetzt auch noch nach Hause kommt, dann gibt es Probleme.

Man könnte ja jetzt Solidarität zeigen, aber warum denn? Man kann auch die Hälfte der eigenen Bevölkerung diesem Billigmarkt preisgeben.

So entsteht auch Solidarität, oder?



Doch eher nicht, denn die hier Betroffenen richten ihren Groll nur gegen die hiesigen Verhältnisse und blicken über den Tellerrand nicht hinaus.
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Und solange wir alle weiter unpolitisch denken, müssen wir mit den Herren und Damen zufrieden sein, die auf dem Markt sind.





Arbeit ist kriminalisiert! – Was sind das für Gesetze, wo der Staat von jedem Menschen Steuern eintreibt und nicht in der Lage ist, gesunde Existenzbedingungen zurück zu liefern? Die Politik führt zu Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Denn nichts anderes ist es, wenn das System keine legalen Beschäftigungsverhältnisse mehr hergibt und man selbst organisierte Arbeit zur kriminellen Schwarzarbeit abstempelt.

Sollen nun alle Unternehmer werden? Wofür? Nur um Umsatzsteuer für den Staat zu erwirtschaften? Kann jeder Mensch ein Unternehmer sein oder merken wir im Augenblick nicht deutlich, dass viele Menschen den warmen Schoss einer Gesellschaft brauchen?



Ein Sozialstaat kann nicht Arbeitsverhältnisse fördern, die an der allgemeinen Versicherungspflicht vorbeiführen und auf der anderen Seite den freien Erwerb limitieren und kriminalisieren. Das kann es nicht sein! Jedem Menschen muss es möglich sein, durch einfache Tagelöhner Tätigkeiten sein Dasein zu fristen, ohne das der Staat ihn registriert.

Es ist ein Menschenrecht sich sein Leben zu gestalten. Niemand ist mit der Verpflichtung geboren, ein industrieller organischer Roboter zu werden, der Bürgerpflichten erfüllt und das Haushaltssäckel füllt, bis das der Tod ihn scheidet.

Es geht hier um Existenzsicherung für jeden auf diesem Planeten.



Es geht deutlich bergab, mit der hochgelobten modernen Gesellschaft der 50ziger Jahre. Es sah doch alles so rosig aus. Allein die Naturkatastrophen verschlingen Milliarden von $ für arme und reiche Staaten, geschweige denn die Menschenleben, die sie fordern. Alles weil wir auf Profite aus sind, die nur einigen Wenigen zugute kommen und den Rest in Chaos, Hektik und Stress bringen.



Leistungsbereit? Ja, ich bin auf alle Fälle leistungsbereit, aber wir arbeiten in Abhängigkeit vom Wirtschaftssystem, dass sich einen Dreck um Menschenleben oder anderes schert.



Die Politik vergreift sich mal wieder am dummen Volk, weil es schon immer formbar war und die Geduld aufbrachte, für politische Ziele auch in den Krieg zu ziehen.
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Aber eigentlich hat der Westen es nicht besser verdient, vielleicht wird man in den nächsten Jahrzehnten uns als die "dritte Welt" bezeichnen und unsere Probleme wehmütig belächeln.

Und sollten wir noch irgendwas im Boden verborgen haben, dann wird man uns das Öl aus den Ohren prügeln, bis wir wieder demokratisch sind.



Jeder Mensch, auch in Deutschland, ist für sein eigenes Leben verantwortlich, auch für das System, welches er unterstützt. Das ist genau das, was hier viele denken, wenn man vom Westen Hilfe fordert.

Warum soll man nun die Flüchtlinge aufnehmen? Sie sind doch für sich selbst verantwortlich.

Aber jetzt, wo das Heer der Arbeitslosen immer größer wird und man die Menschen selbst noch für diese Misere verantwortlich machen will, da wundern sich alle.



Die Ellbogengesellschaft wird aber noch mehr Ellbogen zeigen, leider.

Nicht das Miteinander wird es fordern, sondern erst mal ein weiteres Gegeneinander, bis dann 6 Millionen Arbeitslose zur Realität geworden sind und sich langsam Slums in deutschen Städten bilden, wenn wir sie nicht schon haben!



Ach, was war das mal schön ein Deutscher zu sein! Bequem, satt und im Überfluss.

HartzIV ist der letzte Schritt, bevor wir us-amerikanische Verhältnisse erreichen.



Ich danke meinen Mitbürgern für ihre politische Intelligenz. 15 Millionen Ossis haben das diktatorische Regime der DDR geköpft, aber 80 Millionen kuschen vorm Establishment und der Wirtschaftslobby.



Ich glaube, viele Menschen verkennen wirklich in ihrer ganzen Betroffenheit und sozialen Angst, worum es hier letzten Endes geht. Armut und Angst lässt sich relativ gut regieren. Und wenn der jährliche Mallorcaurlaub gesichert ist, dann ist auch mit der politischen Kritik nicht mehr weit her.





Verfehlte Wahl



Ich höre sie immer reden

jeden Tag in anderer Art

Sie reden übers leben

das wir leben müssen



Sie beschließen die Gesetze

und investieren unser Geld



Sie sind (was denn wohl ?)

die Creme´der Nation



schlüpfrig und wendig

suchen sie die Worte

um nie zu sagen

was gesagt werden müßte



Das Geld

was wir zusammen ersparten,

wird von ihnen verbraten

Trotz des Hungers auf dieser Welt ,

verschwenden sie das Geld

man kann immer noch das Motto hören,

Frieden schaffen mit neuen Waffen



Sie kaufen modernstes Kriegsgerät,

was dann irgendwo

in der Landschaft rumsteht



Dann hört man sie sagen

meistens im Chor

Wir-- wir sind für Frieden

für Frieden auf Erden

man,-------- ob wir den jemals erleben werden



Die Politiker, die Herren im Lande

demokratisch gewählt

hat da nicht die Demokratie ihr Ziel verfehlt



Millionen von Bürgern

ich kann's nich verstehn

lassen sich alle vier Jahre

die Köpfe verdrehn



Ach, ist der nich nett

vielleicht etwas zu fett

und der andere da rechts

der winkt rüber zu mir

dem geb ich die Stimme

und trink auf ihn ´n Bier



Mensch wir haben gewählt

vielleicht n´bißchen das Ziel verfehlt

wir haben sie bestätigt

in ihrem Tun und Treiben



leider hat uns niemand die Entscheidung abgenommen,

wir sind so betroffen

weil wir jetzt sehn

dass die

für ´ne ganz andere Sache einstehn



Aber so ist es eben

im Leben

auch so eine Wahl,

hat ihre Moral.
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Sie sind (was denn wohl ?)

die Creme´der Nation



schlüpfrig und wendig

suchen sie die Worte

um nie zu sagen

was gesagt werden müßte



Das Geld

was wir zusammen ersparten,

wird von ihnen verbraten

Trotz des Hungers auf dieser Welt ,

verschwenden sie das Geld

man kann immer noch das Motto hören,

Frieden schaffen mit neuen Waffen



Sie kaufen modernstes Kriegsgerät,

was dann irgendwo

in der Landschaft rumsteht



Dann hört man sie sagen

meistens im Chor

Wir-- wir sind für Frieden

für Frieden auf Erden

man,-------- ob wir den jemals erleben werden



Die Politiker, die Herren im Lande

demokratisch gewählt

hat da nicht die Demokratie ihr Ziel verfehlt



Millionen von Bürgern

ich kann's nich verstehn

lassen sich alle vier Jahre

die Köpfe verdrehn



Ach, ist der nich nett

vielleicht etwas zu fett

und der andere da rechts

der winkt rüber zu mir

dem geb ich die Stimme

und trink auf ihn ´n Bier



Mensch wir haben gewählt

vielleicht n´bißchen das Ziel verfehlt

wir haben sie bestätigt

in ihrem Tun und Treiben



leider hat uns niemand die Entscheidung abgenommen,

wir sind so betroffen

weil wir jetzt sehn

dass die

für ´ne ganz andere Sache einstehn



Aber so ist es eben

im Leben

auch so eine Wahl,

hat ihre Moral
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Kommentare zur Story:

  "Kinderarbeit ist da eine adäquate Lösung, denn sie bedeutet billige Arbeitskräfte, Steuerzahlernachwuchs und Sozialkassenentlastung"

------------------------------------------
bezüglich Kinderarbeit: Ein 10jähriges Mädchen wurde vor geraumer Zeit daran gehindert, in Indien weiter Teppiche knüpfen zu müssen. Europäische Sozialarbeiter holten Sie aus der Kinderfabrik raus und meinten es gut mit ihr. Nun war sie arbeitslos und konnte so ihre 12 Geschwister und Eltern nicht mehr ernähren. Das gefiel den Eltern aber gar nicht, man schickte sie wieder arbeiten, nachts auf der Landstrasse, bei den Fernfahrern........., da war eine Menge zu tun..................
Ein toller Erfolg des Kulturgrößenwahns ! Vielleicht sollte man sich aus Kulturen heraushalten, deren Gesetzmäßigkeiten man nicht versteht ?  
Simon  -  24.10.05 20:43

   Zustimmungen: 3     Zustimmen

  Eine ähnliche Rede habe ich schon mal am Stammtisch gehört.  
G.Suffa  -  03.07.05 15:15

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  Hi Jan

Ich seh schon, dass der Text wirklich zu kurz ist, um das alles, was ich anspreche, wirklich aussagekräftig werden zu lassen. So ergeben sich Missverständnisse.

Jetzt gefällt mir aber deine Kritik schon besser :-)

Der Text soll in erster Linie zum Nachdenken anregen und ist provokant, an verschiedenen Punkten überzogen --

Alles werden wir hier jetzt nicht klären können, aber nochmal zu den angesprochenen Punkten.

Bevor deutsche Bürger Wehrdienst ableisten sollen, wäre ich für ein "Sozialjahr" -- da können auch Jobs draus werden, die heutzutage Beamte machen.
Politiker die keine Bodenhaftung mehr haben, das sind die Meisten, sollten mal ein Jahr auf Sozialhilfeniveau leben. --
Entweder zieht sich der Staat mal komplett zurück aus den Arbeitsverhältnissen oder er reguliert fair -- Im Mittelpunkt der Politk muss die soziale Gerechtigkeit stehen und nicht der Gewinn von AGs.
Tagelöhner gibt es in Deutschland massenweise und es werden täglich mehr, oder wie siehst du das mit 400 € Jobs ohne Versicherung, von denen man gleich 3-4 brauch um eine Familie zu ernähren. Ich weiß nicht wie alt du bist, was für gesellschaftliche Probleme du bisher hattest, aber ich spreche da aus Erfahrung...

Ich finde den Austausch sehr gut :-) Wenn du mir ein wenig Zeit läßt, dann würde ich dir demnächst mal eine überarbeitete Form dieses Textes zukommen lassen, mit dem ehrlichen Ansatz auf deine Kritik einzugehen.

Vielen Dank für dein Feedback und mit freundlichen Grüßen  
gert  -  28.08.04 17:44

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  Nun Gert,
es war sicher nicht meine Absicht, diesen Text, den Du selbst offenbar für ziemlich gelungen hältst, zu entzaubern. Der Arroganzvorwurf stößt mir dann aber doch ein bißchen auf. Natürlich habe auch ich keine Generallösung des von Dir angesprochenen Problems. Ich habe den TEXT kritisiert.

Also zur Verdeutlichung: Dem Text mangelt es an Dialektik, Substanz und geht inhaltlich gelegentlich in die falsche Richtung. Soll heißen: Krankenpfleger usw. werden durchaus bezahlt, nicht gut, das ist mir klar, aber ehrenamtlich KÖNNEN sie es gar nicht tun, da ist die Pflegeverordnung vor. Sanitäter müssen sogar noch eine Zusatzausbildung haben. An dieser Stelle wird von Dir idealisiert, wenn nicht gar romantisiert.

Was die Entlohnung von Politikern betrifft, schreibst Du, sie sollten behandelt werden wie Sozialhilfeempfänger, weil sie Andere zu eben diesen machen. Schön. Das ist aber nur die eine Seite. Politiker schaffen aber auch die Rahmenbedingungen für Leute, die sich eine goldene Nase verdienen. Von der Warte könnte man mit dem selben Recht sagen, sie sollten bezahlt werden wie die, die sie zu Millionären gemacht haben. Das ist der angesprochene Mangel an Dialektik.

Dann: Tagelöhner. Wir leben nicht mehr im 18. Jh. Es mag ja früher angegangen sein, jemand für einen Tag Kartoffeln vom Feld klauben zu lassen, heute ist eine gewisse Anlernphase in der Industrie sicherlich vonnöten. Ich stimme Dir schon zu, daß es nicht erstrebenswert ist, eine rein funktionale Position besetzen zu müssen, die gesellschaftliche Wirklichkeit liegt jedoch weit jenseits einer solchen - auch hier wieder - Romantik.

Du widersprichst Dir in einem weiteren Punkt eklatant: Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich. Mag so sein. Warum dann überhaupt die Forderung nach diesem Sozialgedöns? Ich vermag auch keine Kausalität zwischen den Flüchtlingen und der Arbeitslosigkeit erkennen, die Du am Ende Deines Textes ansprichst.

Das ist alles gar nicht so negativ gemeint, denn die Wut über die Verhältnisse ist wirklich verständlich, umso löblicher ist es auch von Dir, daß Du den Feind nicht an der falschen Stelle ausmachst (Arbeitslose, Ausländer, whatever), das ändert aber nichts daran, daß ich bei meiner ersten Kritik bleibe.  
Jan  -  28.08.04 00:45

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  Hi Jan

Also, -- na klar, es ist keine Geschichte.
Wenn meine Betrachtungsweise auch einfach ist, ist sie jedoch nicht naiv. Naiv ist zu glauben, dass Politik so gemacht werden muss, wie wirtschaftliche Strukturen es angeblich erfordern.
Politik ist die Organisation des alltäglichen Lebens, sie sollte einfach, verständlich, humanistisch, ökologisch und immer den sozialen Aspekt in den Mittelpunkt stellen.

Ob nun wirtschaftlicher Magnaten oder Wirtschaftsmagnaten oder Aktiengesellschaften, das ist wohl eher schriftstellerische Freiheit, aber vielleicht nicht so gut gewählt, da alles zusammen nur ein kurzer Abriss von Gedanken ist.

Da du dies alles nur ärgerlich findest, was ich geschrieben habe, ohne tatsächlich inhaltlich Gegenargumente zu finden, verführt mich dazu, da raus zu hören, dass dir die wirklichen Argumente mit Substanz fehlen.

Der Text ist logischerweise, zynisch, pathetisch und provozierend aber dennoch voll und ganz meine Meinung. Er ist kurz und in wenigen Minuten geschrieben. Sich darüber aufzuregen wie unsolide er ist, ist arrogant, und der Vorwurf kann allenfalls von Leuten kommen, die inhaltlich mehr bieten können.

Nur zu konsumieren wäre hier der Vorwurf, den ich dann auch sehr ärgerlich finde.

Natürlich gäbe es da mehr zu sagen, ich könnte Bücher drüber schreiben und habe Hunderte Seiten voll von gesellschaftlicher Auseinandersetzung – Ob, ich die Lösung hätte?? Wahrscheinlich auch nicht?

Zusammengefasst à Schön, dass du es gelesen hast – für mich aber auch ein ärgerlicher Beitrag J -- Da er mir keine inhaltliche Auseinandersetzung bietet, eher abgedroschen klingt.
Natürlich sind solche Texte Geschmackssache, dann sollte man sie ignorieren, aber zu sagen "ich könnte ja richtig loslegen", ohne Gegenargumente liefern ist zu wenig.
Kurz noch zum Thema Korrumpierbarkeit – Du siehst das anders?
Sicherlich glaube ich nicht ernsthaft daran, dass ein armer Mensch, zwangsläufig ein besserer Mensch ist J , das wäre naiv!!
Das zeigt mir, dass du nicht wirklich verstanden hast, was ich geschrieben habe – Grundsätzlich macht der Geschmack von Reichtum und dem feinen Leben korrumpierbar und dies fängt bei Sozialhilfeempfänger an! Ein Armer in Deutschland ist immer noch viel reicher, als die meisten Menschen auf dem Planeten!

Ich freu mich über dein Feedback, bleibe aber dabei, dass auch diese schnell geschriebenen Zeilen, jede Menge politische Realitätsbeschreibung beinhaltet, die ich genauso meine, aber sicher noch besser ausführen könnte.

mfg Gert
www.politische-literatur.de  
gert  -  27.08.04 23:02

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  Hallo Gert,
Die Intention Deiner Geschichte (die in dem Sinne keine ist) kann ich nachvollziehen. Geschrieben ist es jedoch mindestens naiv, wenn nicht gar ärgerlich anspruchslos.

Beispiel: "Überhaupt ist die Politik doch zum Sprachrohr wirtschaftlicher Magnaten verkommen." Wirtschaftsmagnaten wäre hier zum einen sprachlich angemessener, zum anderen war sie (die Politik) das schon immer.

Und weiter: "Die Politik ist schon deshalb so verkommen, weil sie viel zu gut bezahlt wird und damit immer korrumpierbar ist, weil die Ansprüche täglich steigen." Soso. Das impliziert, daß Wenigverdienende auch weniger korrumpierbar sind. Das kannst Du nicht im Ernst aussagen wollen.

Ich könnte stundenlang so weitermachen, lasse es aber lieber. Es ärgert mich wirklich ungemein, daß jemand seinen (absolut verständlichen) Ärger auf eine so unausgereifte Weise Luft macht. Das ganze Thema hätte es verdient, solider behandelt zu werden. Bitte nimm es mir nicht übel, aber anders kann ich die Sache nicht sehen.

Zu dem Gedicht sage ich lieber gar nichts, weil ich von Lyrik keine Ahnung habe.
Viele Grüße  
Jan  -  25.08.04 23:02

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