Kurzgeschichten · Für Kinder

Von:    Daniel Erhart      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 23. April 2004
Bei Webstories eingestellt: 23. April 2004
Anzahl gesehen: 2081
Seiten: 2

Einst lebte ein Hase allein in seinem Bau im grossen Wald, vor der Stadt.

Der Hase fühlte sich einsam, den er hatte keine Freunde mit denen er spielen konnte.

Darum sammelte er jeden Morgen Zweige und Äste und bastelte sich daraus Stück für Stück

einen Freund. Ein paar Zweige für die Ohren, ein paar Zweige für die Arme, ein paar Zweige für die Beine

und für all die anderen wichtigen Körperteile die einen echten Freund ausmachen.

Eines morgens, als der Hase sich wieder auf den Weg machte um Zweige zu sammeln,

traf er auf eine merkwürdige Gestalt. Sie war klein, zierlich und sass auf einem Ast.

Der Hase fragte "Hallo, wer bist du den?" Doch die seltsame

Gestalt antwortete nicht. Der Hase kam ein paar Schritte auf den Baum zu,

auf dem das Wesen sass und fragte nochmal "Hallo, wer bist du?"

Das fremdartige Wesen verbeugte sich und sagte "Man nennt mich den Lauscher."

"Den Lauscher?" entgegente der Hase mit verwundertem Blick. Das Wesen nickte bloss,

stellt sich auf, und sprang mit grazieler Bewegung vom Ast.

Der Hase erschrak und wusste nicht so recht ob er jetzt tapfer stehen bleiben sollte,

oder so schnell wie möglich davon laufen sollte.

Doch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, legte das Wesen seinen Arm

auf die Schulter des Hasen und sagte mit leiser Stimme "Ich beobachte dich jetzt

schon eine ganze Weile. Jeden Morgen sehe ich dir dabei zu, wie du Äste aufsammelst,

und sie zu dir nach Hause nimmst." Der Hase sah auf die Äste die er

unter seine Pfote geklemmt hatte und antwortete traurig

"ich versuche mir einen freund zu bauen."

Der Lauscher blinzelte kurz, bevor er in fieses Gelächter ausbrach.

Der Hase fühlte sich gekränkt und wendete sich von ihm ab,

doch der Lauscher hörte so plötzlich mit dem Lachen auf, wie er damit anfing und sagte

"Du bist ein dummes Tier. Jeden Morgen gehst du aus deiner einsamen Höhle nach draussen

um dir einen Freund zu bauen und merkst nicht einmal, das du dabei von genug Freunden

umgeben bist."

Der Hase sah sich skeptisch um, erkannte aber nichts, dass er nicht sonst auch sah.
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"Wovon redest du? ich sehe hier Niemanden." Sprach der Hase mit leicht erboster Stimme.

Der Lauscher lachte wieder kurz, breitete seine Arme aus und sagte mit einem leichten Grinsen im Gesicht

"Denkst du wirklich das es ein Zufall ist, dass du jeden Morgen so viele Äste vor deinem Bau

findest um deinen Freund fertigzustellen?"

Der Hase sah wieder auf die Äste in seiner Pfote.

"Aber ich habe sie doch am Boden gefunden" Der Lauscher kicherte wieder.

"Ja das hast du, aber nur weil die Bäume sahen was du machtest und sie dir helfen wollten.

Sie haben jeden Morgen ein paar Äste zu Boden geworfen, um dir bei deiner Arbeit zu helfen"

Verblüfft sah der Hase auf die Bäume die ihn umgaben.

Er klammerte sich fest an die Äste in seiner Hand und wusste nicht was er sagen sollte.

"Du hast mehr Freunde als du denkst. Vergeude deine Zeit nicht damit,

eine Illusion zu bauen, dein Holzfreund wird dich nicht glücklich machen."

Zum ersten mal fühlte sich der Hase nicht allein.

Zum ersten mal sah er die Bäume nicht bloss als grosse, leblose Riesen,

sondern erkannte das Leben in Ihnen.

Er wusste plötzlich, dass sie jedes Wort, dass er sagte hörten,

dass sie jede Bewegung die er machte sahen. der Hase lächelte vor Glück und und ärgerte sich gleichzeitig

über seine Blindheit.

Der lauscher freute sich mit dem Hasen und sprach.

"Du musst nun nie wieder mühselig Äste sammeln, den nun weisst du,

dass deine wahren Freunde bereits existieren."

Der Hase drehte sich um und antwortete "Ich werde ihn trotzdem fertig bauen. Nicht,

um mir einen Freund zu schaffen, sondern als Zeichen meiner Freundschaft.

Die Bäume gaben mir jeden Morgen ihre Äste und ich möchte nicht das es

um sonst war." Der Lauscher sprang auf einen Ast,

und rief "Mach das! Bis morgen mein Freund!" Bei den Worten des Lauschers schossen dem Hasen die Tränen in die Augen.

noch nie hatte er diese worte gehört.
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Voller Freude auf den nächsten Tag rief der Hase mit verweinter Stimme zurück

"Ja bis Morgen!Mein..Freund!.. und ging mit einem Lächeln zurück in seinen Bau.
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Punktestand der Geschichte:   6
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Kommentare zur Story:

  Bin gerade mal wieder über die Geschichte gestolpert, weil ich mir so dachte, dass Hase zu Ostern passt. Mir gefällt die kleine Geschichte immer noch. Sehr niedlich geschildert, auch wenn Hasen nicht im Bau wohnen, sondern in Kuhlen, den so genannten Sassen, verweilen. LG Sabine  
   Sommertänzerin  -  23.03.08 17:11

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo, wirklich eine schöne Geschichte. Gefällt mir gut. Gruß Sabine  
Sabine Müller  -  17.03.07 01:01

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Hi! :)
Ich finde die Geschichte gut und vorallem lehrreich. Ausserdem ist es süß geschrieben, wenn auch der eine oder andere Fehler dabei ist. Deswegen gebe ich 4 Punkte... Die Fehler stören beim Lesen etwas, aber ansonsten ist es sehr schön. :)

LG Izzy  
Izzy  -  21.06.05 17:32

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

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