Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 16. Dezember 2003
Bei Webstories eingestellt: 16. Dezember 2003
Anzahl gesehen: 2169
Seiten: 2

Ich erinnere mich nicht, schon einmal herzhaft gelacht zu haben. Meine Erinnerung ist zwar voller Lachen, aber ich bin es nicht, der es tut. Entweder frohlockt meine Mutter aus Leibeskräften, mein Bruder kugelte sich in seinem Bett oder meine Schulkameraden lachen sich kaputt. Ich stand immer nur da und hab das Ganze interessiert beobachtet.

Es ist schön anderen Menschen dabei zuzusehen. Würde gerne auch lachen, aber wie? Es gibt nichts, worüber ich lachen könnte. Ich hab alles versucht.

Die sogenannten Comedystars machen nur müde. Dieses Rumhampeln auf der Bühne kann ich nicht lustig finden. Auch nicht diese Sendungen, in denen irgendwelche Leute ihre Homevideos einsenden. Da tun sich Kinder an Schaukeln weh und darüber soll man lachen? Ich muss da immer an den Schmerz denken und habe Mitleid.

Harald Schmidt und Konsorten sind nur informativ, nicht mehr.

Wenn jemand Witze erzählt wird mir ganz langweilig. Klein Fritzchen find ich öde und auch schlüpfrige Witze wirken bei mir nicht.

Ganz schlimm ist für mich Sylvester, denn dann kommt soviel Comedy und ich muss das ja gucken, um irgendwann mal lachen zu können. Ich könnte ja gerade den Witz verpassen, der mich zum lachen bringt. Wie oft habe ich schon Didi Hallervorden und Loriot gesehen. Dieter Krebs und Hape Kerkeling. Von Otto ganz zu schweigen. Doch ich lache nicht. Ich war in einem Lachkurs, wo man ganz laut lachen sollte, aber weil ich die Gruppe behinderte wurde ich hinausbefördert.

Mit jedem Tag schwindet meine Hoffnung. Jedes fremde Lachen zeigt mir, dass ich nicht dazugehöre.

Das muss so schön sein, einfach mal herzhaft lachen. Sich erfreuen an einem schönen Witz. Einfach mal ablachen, alles vergessen und Tränen weinen. Das mit den Tränen hab ich oft gesehen und find es äußerst interessant. Ist doch das Weinen also auch ganz nah am Lachen. Mit Weinen hab ich gar keine Probleme. Ich setz mich dann meistens in meinen Sessel und weine. Neben dem Sessel stehen immer Taschentücher und wenn ich fertig geheult habe, gehe ich laufen. Das brauch mein Körper. So im laufen, schaue ich ganz genau die anderen Menschen an, denn ich könnte ja einen lustigen Sturz verprassen. Hab ich mich da eben verschrieben? Einen Sturz verprassen? Geht doch gar nicht. Wie soll man einen Sturz verprassen? Verprasst der Teufel jeden Tag Stürze und Unfälle und deswegen gibt es sie? Ha ha ha Stürze verprassen! Was ist das denn? Meine Kehle vibriert.
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Ha, ha, ha vor allem verprasst der Teufel Stürze. Ha, ha, ha, ha. Oh Gott, ich glaube ich lache. Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha ............................
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Kommentare zur Story:

  Der Text scheint die ganze Zeit auf die Schlusspointe (nein, kein Wortwitz) zu zielen - die allerdings enttäuscht ziemlich finde ich... Ansonsten ganz nett  
Christoph Toaderich  -  17.12.03 00:54

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Kennst Du den?: "Kommt ne Frau zum Arzt ..."

Fein geschrieben.
Die Mitmenschen gut beobachtet.
Hoffentlich verstehts auch jeder ...
Nicht WIE Du es meinst, sondern WAS Du eigentlich meinst.
Wir ersticken in der sogenannten Humorüberflutung und verlernen dabei das Lachen.
Einfach Klasse!
Aus Dir wird mal ein ganz Großer.
Weiter so.

Gruß & Kuss
Pontius  
Pontius  -  16.12.03 20:10

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Interessante Kommentare

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