Nachdenkliches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise

Von:    Klaus Asbeck      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. Oktober 2003
Bei Webstories eingestellt: 15. Oktober 2003
Anzahl gesehen: 2336
Seiten: < 1

Der gewaltige Strom mit seinen dunklen Wassern schien zu stehen, des Fließens müde. Er kam aus uralter Vergangenheit und es schien, als wolle er die Zukunft nicht mehr sehen. Er hatte schon zu viel Leid in sich aufgenommen. Wie viele Menschen hatten ihm an seinen Ufern ihr stummes Leid anvertraut oder ihm gar ihr Leben übergeben. Er war erschöpft. Seine Weisheit rang mit der Hoffnungslosigkeit. Von Ferne erklang der traurige, rhythmische Gesang von gebeugten Menschen. Ein Gesang, der an- und abschwoll und den Himmel nicht zu erreichen schien.



Ein Reiher flog mit ruhigem Flügelschlag so tief über die scheinbar unbewegten Wasser, daß seine Flügelenden die Oberfläche leicht berührten. Und paarweise ließen sie kreisrunde Wellen hinter sich, die sich so lange ausbreiteten, bis sie sich im Uferschilf oder in der Weite des Stromes verloren. Die Wasser waren wieder erstarrt, so als sei nichts geschehen. Gleichwohl, der alte Strom war danach nicht mehr der Gleiche.



Es war Mittag. Eine flimmernde, träge Hitze lag über dem weiten Land. Aus den nahen Sümpfen, die ihr Dasein dem Strom verdankten, stieg eine stickige Schwüle hoch, in der Milliarden von Mücken ihre Reigen tanzten, nur für diesen Augenblick geboren. Der ferne Gesang war verstummt. Das vielfältige Leben in den hohen Stelzenbäumen war verstummt. Es schien, als hielte die Natur in ihrem Kreislauf inne, Kraft schöpfend für das Werden und Vergehen.
Punktestand der Geschichte:   77
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Kommentare zur Story:

  Immer her mit langen Geschichten.

Bin gespannt.  
Redfrettchen  -  30.11.03 09:43

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  Hallo Heidi,
ich danke Dir für Deinen zutreffenden Kommentar. Dieser "Old Man River" ist der Anfang einer Liebesgeschichte, an die ich mich nach langem Zögern rangetraut habe, die aber für das Internet zu lang ist. Diese Geschichte heißt dann auch anders, nämlich "Wer Du auch immer sein magst....."  
Klaus  -  15.10.03 18:36

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  Hallo Klaus!

deine Stimmungsbilder kommen gut an, nur fehlt die Handlung!
es wirkt noch wie eine Momentaufnahme ohne Zweck und ohne Sinn, was bei Poesie gang und gäbe ist, aber bei einer Kurzgeschichte etwas wenig ist
- mach mehr daraus, du kannst es bestimmt, wenn dir schon der Anfang so stimmungsvoll gelungen ist!
(noch keine Punkte, vielleicht willst du es zu einer Story weiter entwickeln?)
Gruß,
Heidi StN  
Heidi StN  -  15.10.03 11:21

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