Poetisches · Erinnerungen

Von:    Ingrid Alias I      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. Juli 2024
Bei Webstories eingestellt: 5. Juli 2024
Anzahl gesehen: 1443
Seiten: < 1

wie lang ist es nun her

Zehn Jahre sind es ungefähr



Du liebtest Fußball

Warst ein echter Experte

Im Kreisverband vor Ort

Hattest immer guten Rat



Ach Papa,

ich vermisse dich und deinen

Rat. Auch wenn ich ihn manchmal

nicht verstanden hab



Musstest deine Familie nach dem Krieg

unterstützen, hattest nur mittlere Reife

musstest einen Handwerksberuf erlernen.

Meine Oma, Kriegerwitwe mit geringer Rente

und jüngeren Kindern, alle hast du unterstützt.



Meine jüngere Tante dankt dir immer

noch dafür. Als Frau konnte sie

Diätassistentin werden in einer Zeit,

in der kaum Frauen ein Auto besaßen

Sie hielt dir die Hand noch im Pflegeheim

Sagte: Er hat mir das alles ermöglicht

und das werde ich ihm nie vergessen.



Ach Papa,

politisch warst du sehr speziell

warst erst Arbeiter, also SPD

Vom Eisenbiegen auf die Krücken

Dann Umschulung wegen Rücken



Dann angestellt in der Gemeinde:

Er: "Nie habe ich für gutes Geld

weniger hart arbeiten müssen.

Die Studierten sind ja superschlau

Da bin ich besser, komm ja vom Bau"



Ach Papa,

als 1989 die Grenzen geöffnet wurden,

da hast du sofort eine Familie in dein

Haus aufgenommen. Er hat sie unterstützt

und beraten. Daraus wurden Freunde auf ewig.



Ach Papa,

später hattest du dann eine Kneipe

und warst somit auch Unternehmer

CDU in den Rat, hat er geschafft

Noch später dann die Freien Wähler

Was würde er heute wohl wählen?

Ich glaub, ich weiß es.



Ach Papa,

Heute hättest du Geburtstag.

Und heute spielt Deutschland

Hast du einen Tipp für mich?

Wir hatten unsere Differenzen,

aber ich vermisse dich unheimlich.

Denn du bist mein Papa

und ich liebe dich
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Kommentare zur Story:

  Danke schön dafür, lieber Gerald. Ist wohl so eine Art Generationenkonflikt. Aber in Nachhinein hatte Papa recht. Mit allem.
Lieben Gruß an dich  
   Ingrid Alias I  -  10.07.24 16:47

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ich mag Erinnerungen. Die hast du hier ehrlich und geschickt kurz gefasst uns Lesern verständlich gemacht. Ich glaube, ich hätte als Kind und vor allem als Jugendlicher auch einige Streitereien vom Zaun gebrochen - eben weil ein Papa, der sich derart für andere einsetzt, nicht gerade die meiste Zeit für seine Kinder haben kann. Aber wie heißt es doch so schön: Nobody is perfect. Man selber ist es ja auch nicht. Schöne Zeilen.  
   Gerald W.  -  09.07.24 10:26

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Interessante Kommentare

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Hallo, sehr berührend. Gefällt mir gut, auch wenn es sehr traurig ist. Gruß Sabine

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